News 12.01.2015, 14:19 Uhr

Sechs Technologien, die den PC revolutionieren

Kabel bei PCs und Laptops gehören schon bald der Vergangenheit an. Auch die 3D-Kamera mit Tiefensensor steht in den Startlöchern. Sechs Technologien werden PC und Laptop schon in diesem Jahr vorantreiben.
Dank 3D-Kameras mit Infrarot werden sich Laptops und PCs wie künstliche Augen verhalten und Objekte erkennen. Tragbare Computer werden vor allem eines sein: dünner, leichter, schneller und sie werden wesentlich längere Akkulaufzeiten aufweisen. Intel will schon in diesem Jahr einen experimentellen Laptop ohne Ports demonstrieren, der sich vollständig auf drahtlose Technologie verlässt. Mindestens sechs Technologien werden PCs und Laptops im 2015 verändern.
Mit der RealSense-Kamera werden nicht nur witzige Skype-Chats mit schrägen Hintergründen möglich, auch die Gesichtserkennung wird genauer
Quelle: IDGNS New York

3D-Kameras mit Infrarotsensoren

Was schon so gut wie sicher ist: Intels 3D-Kamera RealSense steht in den Startlöchern. Mit der Kinect-artigen Kamera werden Objekte dreidimensional erfassbar. Diese Kamera erfasst Gegenstände mit hochauflösenden Tiefeninformationen dreidimensional in mehreren Layern. Hierbei verwendet RealSense Infrarot- und andere Sensoren. Vom Hocker gehauen am IDF14 hat uns ein damals früher Prototyp des wohl dünnsten Dell-Tablets, das schon in den nächsten Wochen auf den US-Markt gelangen sollte. Die Kamera ist ähnlich wie der Tiefensensor der HTC-One-Kamera in der Lage, Abstände von Objekten im Raum zu berechnen. Dem Chipbauer schweben mit der 3D-Kamera noch mehr visionäre Konzepte vor wie z.B. Orientierung im Gebäude mit 3D-Kartenansichten und präzisere Gestensteuerung. Die Kombination aus Kamera und Infrarotlaser reagiert auch auf Gesichtsausdrücke. 
Die RealSense-Kamera des Dell Venue 8 7000 erfasst Abstände von Objekten
In den nächsten Wochen werden unter anderem RealSense-bestückte Notebooks und All-in-One-PCs von Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP und Lenovo in den Handel kommen. 
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WiGig und Wireless Display

WiGig und Wireless Display

Der kommende Standard WiGig (nicht zu verwechseln mit WLAN-Standards) verspricht drahtlose Gigabit-Verbindung zwischen PCs und Peripherie und soll mehr als zehnmal schneller sein als die Datenübertragung im gegenwärtigen WLAN. Konkret schafft WiGig Übertragungsraten von bis zu 7 Gbit pro Sekunde (896 MB pro Sekunde). 
Kirk Skaugen von Intel meinte spasshaft: Wir werden in ein paar Jahren über die vielen Anschlusskabel unserer gegenwärtigen PCs lachen
Quelle: IDG
Auch der Smartphone-Chipbauer Qualcomm will WiGig dieses Jahr für Smartphones und Tablets vorantreiben. Heisst: Wir werden schon bald Video- und Audiostreams mit wesentlich höheren Bitraten von einem Smartphone auf ein Wireless Display übertragen. Wer gerne ein kleines Media Center mit einem Beamer betreibt, wird sich in naher Zukunft keine Gedanken mehr machen müssen über teure HDMI-Drahtloslösungen.
Ende 2016 sollen Schätzungen von Intel zufolge mehr als 300 Millionen Geräte über integrierte Intel-Wireless-Display-Fähigkeit verfügen. Ältere Geräte werde man über einen kleinen Dongle für ca. 40 Franken nachrüsten können. 

14-nm-Prozessoren

Als sicher gilt, dass in den nächsten Monaten eine Schwemme an ultradünnen Ultrabooks erhältlich sein wird, die zugeklappt, weniger als 15 mm dünn sind. Zu verdanken haben wir das dem neuen Core-M-Prozessor. Broadwell und sein Nachfolger, Skylake, werden im 14-Nanometer-Verfahren produziert. Dadurch ist deutlich mehr Leistung bei gleichzeitig tieferem Stromverbrauch möglich und somit auch lüfterlose Ultrabooks und Convertibles.
Das Lenovo Yoga 3 Pro mit Intels Core-M ist, zugeklappt, nur 12,8 mm dünn
Das Lenovo Yoga 3 Pro ist eines der ersten Convertibles mit Intels nigelnagelneuem Core-M-Prozessor, das seit zwei Monaten auf dem Markt ist. Mehr Geräte dürften in den nächsten Wochen und Monaten erscheinen.

Blitzschneller DDR4-RAM 

Aber auch Desktop-PCs werden wieder schneller, als man bisher angenommen hat. Für erste Desktop-Chipsätze der Haswell-E-Reihe ist schon seit ca. September 2014 DDR4-RAM erhältlich. Der neue DDR4-Arbeitsspeicher punktet vor allem mit geringerer Leistungsaufnahme. Zum Vergleich: DDR3-Speicherriegel bieten eine Transferrate von bis zu 1066 MHz. Erste DDR4-Bausteine weisen eine Transferrate von 2133 MHz auf. Schnellere Module dürften noch folgen. In Kombination mit Intels neustem Achtkern-i7-Monster der Haswell-E-Serie macht sich das bis jetzt vor allem unter Adobe Premiere beim schnellen Importieren und Bearbeiten von 4K-Videoprojekten bemerkbar: Grosse Dateimengen werden rasend schnell eingelesen.
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Drahtloses Laden

Drahtloses Aufladen

Gemütlich in einem Restaurant sitzen, den Laptop auf dem Tisch ausklappen und völlig kabellos, ohne Netzteil, den Akku aufladen? Das könnte sicher in den USA schon in diesem Jahr Realität werden. Die «Rezense» genannte Technologie setzt auf eine magnetische Resonanz, die von der Alliance 4 Wireless Power (A4WP) standardisiert worden ist. Ein Sender sowie eine Spule werden auf der gleichen Frequenz in Schwingung versetzt. Der Sender, z.B. als kleines Mättchen unterhalb des Holztisches, lädt den Laptop mit seinem integrierten Empfängermodul durch die Tischplatte hindurch. 
Drahtloses Laden: immer und überall? Gerade in Ländern mit grossen Distanzen sicher schon lange gewünscht
Quelle: IDGNS New York
Der Vorteil, der sich daraus ergibt, ist, dass sogar Geräte im Umkreis von mehreren Metern geladen werden können. Intel hat am IDF14 ein solches System gezeigt. Es wird aber ziemlich sicher noch einige Jahre dauern, bis zahlreiche grössere Restaurantketten oder Airlines Lademodule in Tischen integrieren. Die Emirates Airline ist beispielsweise schon dran, Klapptische mit entsprechenden Modulen auszurüsten. Intel selber machte noch im September 2014 Andeutungen, dass es spätestens mit Skylake, den Nachfolge-Chipsätzen, in diese Richtung vorwärtsgeht. 

Der immersive Computer 

PCs, speziell All-in-One-Computer, werden interaktiver. So hat HP Ende Oktober mit dem «HP Sprout» einen PC mit zwei Bildschirmen angekündigt: Nebst dem 23-Zoll-Touchscreen kann anstelle von Maus und Tastatur auf dem Tisch ein robuster 20-Punkte-Touchscreen genutzt werden, der wie ein riesiges Mousepad aussieht. Im Kameraarm oberhalb des Bildschirms sind eine RealSense-Kamera, ein DLP-Beamer und eine Digitalkamera integriert. Ideal, um Objekte für den 3D-Druck einzuscannen. Projizierte Objekte lassen sich in der 3D-Druck-Vorbearbeitung virtuell in die Hand nehmen. Stifteingabe über die Sprout-Matte ist ebenfalls möglich.
Der HP Sprout ist in den USA bereits zu einem Preis von 1899 US-Dollar erhältlich.

Autor(in) Simon Gröflin



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