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14.10.2009, 07:40 Uhr
Test: Nokia Booklet 3G
Der finnische Handy-Gigant versucht sich mit dem Nokia Booklet 3G im Netbook-Segment. Unsere deutschen Kollegen von der «Computerwoche» haben sich das Mini-Notebook genauer angesehen.
Falls es stimmt, dass der erste Eindruck der entscheidende ist, stehen die Chancen für das Nokia Booklet 3G nicht schlecht: Angesichts der Hülle aus Flugzeug-Aluminium und dem stylischen, mit einer glänzenden Plastikschicht überzogenen Deckel könnte man fast glauben, es handle sich bei dem 10,1-Zoll-Notebook um das von manchen Fans schmerzlich vermisste Apple-Netbook. Erst auf dem zweiten Blick wird klar, dass nicht nur das typische Apfel-Logo fehlt, im Inneren der Rechenzwerge werkelt zudem das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 7. Damit enden die Unterschiede aber auch schon fast, kein Wunder, Nokia adressiert eine ähnliche Klientel wie Apple: Design- und Technikverliebte, die das Internet ihre zweite Heimat nennen. Da diese Zielgruppe neben ihrem Smartphone gerne auch ein Netbook benutze, biete man ihnen nun ein passendes Gerät «für ein Leben auf der Überholspur» an, so Nokia.
Die Finnen hatten bei ihrer Produktwahl aber auch die meist gut bestückten Portemonnaies der Web-2.0-Generation im Blick. Mit umgerechnet über 1000 Franken rückt das in den Farben Schwarz, Eis und Azurblau angebotene Booklet 3G in Preisregionen vor, wo fast nur Apple-Jünger nicht vom Glauben abfallen – Windows-Netbooks mit ähnlicher Ausstattung gibt es bereits wesentlich günstiger.
Um solche Vergleiche gar nicht erst aufkommen zu lassen, bezeichnet Nokia sein Booklet 3G allerdings ganz bewusst als Mini-Laptop oder -Notebook. Das nur 1,2 Kilo leichte Gerät ist mit einem HDMI-Port für HD-Videos, einer Frontkamera für Videotelefonie, einem SD-Kartenleser und WLAN (802.11n) ausgestattet. Ausserdem versuchen die Finnen, mit ausgefallenen Extras aus der Smartphone-Welt besondere Akzente zu setzen. So verfügt das Gerät auch über A-GPS und bietet einen Steckplatz für eine SIM-Karte, unterstützt werden UMTS/HSPA mit einer Geschwindigkeit von bis zu 7,2 Mbit/s im Download und 2,1 Mbit/s im Upload. Das 10,1 Zoll kleine Display ist zudem – wie auch bei vielen Smartphones üblich – mit 1280 x 720 Pixeln relativ hochaufgelöst.
Als weitere Anlehnung an die Handy-Welt befindet sich auf der rechten Seite des Geräts ein Knopf, um zwischen drei verschiedenen Betriebsmodi auszuwählen. Je nach Wahl kann der Nutzer so die verbleibende Batterielaufzeit verlängern oder mehr Leistung aus seinem Netbook herausholen. Alternativ ist es möglich, das Gerät über diese Funktion herunterzufahren oder in den Ruhezustand zu versetzen. Kleiner Gag am Rande: Dank integriertem Beschleunigungssensor genügt anschliessend ein zweifaches Tippen auf das geöffnete Gerät, um es wieder aufzuwecken.
Um das zunehmend wichtige Servicegeschäft anzukurbeln, ...
Um das zunehmend wichtige Servicegeschäft anzukurbeln, spielt Nokia bei seinem Mini-Notebook auch die Ovi-Karte aus. Unter anderem hat Nokia auf dem Startbildschirm das «Ovi Maps»-Widget hinterlegt. Auf diesem kann sich der Nutzer seinen aktuellen Standort auf einem Kartenausschnitt anzeigen lassen und diese Informationen an Freunde und Bekannte weiterleiten. Zudem ermöglicht das Nokia Booklet 3G den Zugriff auf Musiktitel im Nokia Music Store oder das Synchronisieren eines Nokia-Handys mithilfe der Ovi Suite. Über das Desktop-Widget «Nokia Social Media Hub» hat der Booklet-Besitzer soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace oder Flickr immer im Blick und kann schnell und bequem eine SMS versenden.
Vorwiegend Standard-Hardware
Anders als die Software-Features ist der Grossteil der Innereien Standardkost: Als Prozessor kommt in Nokias Booklet 3G ein Atom Z530 mit 1,6 GHz zum Einsatz, dem 1 GB DDR-Speicher zur Seite stehen. Als Chipsatz wählte Nokia den besonders Strom sparenden Intel Poulsbo U15W, damit kann man grafikaufwendige Spiele auf dem Gerät zwar vergessen, als Ausgleich stört immerhin kein surrender Lüfter. Die im Netbook verbaute 120 GB grosse SATA-Festplatte im 1,8-Zoll-Format ist mit 4200 Umdrehungen nicht unbedingt die schnellste, sie geht dafür aber sehr sparsam mit der Energie um. Zusammen mit dem 16-Zellen-Akku mit 56,8 Wattstunden (Wh) verspricht Nokia auf dem Papier bis zu zwölf Stunden Laufzeit. Wie viele Arbeitsstunden effektiv herausspringen, kann jedoch nur ein Langzeittest zeigen. Laut Nokia sollen bei normaler Nutzung immerhin sieben bis acht Stunden möglich sein – genug etwa für den Nachmittag im Café oder eine längere Dienstreise. Für den harten Büroalltag ist das Netbook mangels LAN-Schnittstelle dagegen weniger geeignet. Besser steht es um die Tastatur: Angesichts von nur 26 Zentimeter Gerätebreite sind hier keine Wunder zu erwarten, wie ein Kurztest ergab, können Nutzer mit nicht allzu grossen Finger damit aber ganz passabel tippen.
Anders als die Software-Features ist der Grossteil der Innereien Standardkost: Als Prozessor kommt in Nokias Booklet 3G ein Atom Z530 mit 1,6 GHz zum Einsatz, dem 1 GB DDR-Speicher zur Seite stehen. Als Chipsatz wählte Nokia den besonders Strom sparenden Intel Poulsbo U15W, damit kann man grafikaufwendige Spiele auf dem Gerät zwar vergessen, als Ausgleich stört immerhin kein surrender Lüfter. Die im Netbook verbaute 120 GB grosse SATA-Festplatte im 1,8-Zoll-Format ist mit 4200 Umdrehungen nicht unbedingt die schnellste, sie geht dafür aber sehr sparsam mit der Energie um. Zusammen mit dem 16-Zellen-Akku mit 56,8 Wattstunden (Wh) verspricht Nokia auf dem Papier bis zu zwölf Stunden Laufzeit. Wie viele Arbeitsstunden effektiv herausspringen, kann jedoch nur ein Langzeittest zeigen. Laut Nokia sollen bei normaler Nutzung immerhin sieben bis acht Stunden möglich sein – genug etwa für den Nachmittag im Café oder eine längere Dienstreise. Für den harten Büroalltag ist das Netbook mangels LAN-Schnittstelle dagegen weniger geeignet. Besser steht es um die Tastatur: Angesichts von nur 26 Zentimeter Gerätebreite sind hier keine Wunder zu erwarten, wie ein Kurztest ergab, können Nutzer mit nicht allzu grossen Finger damit aber ganz passabel tippen.
Fazit
Insgesamt kann man Nokias Einstieg in den Netbook-Markt als durchaus gelungen bezeichnen. Abzuwarten ist jedoch, wie viele Nutzer bereit sind, für das – vom Design abgesehen – doch eher mittelmässige Booklet 3G über 1000 Franken auszugeben.
Insgesamt kann man Nokias Einstieg in den Netbook-Markt als durchaus gelungen bezeichnen. Abzuwarten ist jedoch, wie viele Nutzer bereit sind, für das – vom Design abgesehen – doch eher mittelmässige Booklet 3G über 1000 Franken auszugeben.
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