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26.07.2016, 11:00 Uhr
SBB-Chef irrt: Die meisten Handy-Nutzer haben keine Flatrate
Die meisten Leute hätten sowieso ein Mobilfunk-Abo, sagte SBB-Chef Andreas Meyer in einem Interview. Doch, woher will er das wissen?
In der Schweiz ist es nach wie vor eine Tatsache, dass nur einzelne Privatbahnen auf öffentliches WLAN setzen, während die SBB noch immer auf den Einbau von günstigeren Funk-Repeatern setzen. «Die meisten Kunden haben ein Smartphone mit Flatrate», gab der SBB-Chef Anderas Meyer in einem Blick-Interview zu verstehen. Doch woher will der SBB-Chef das wissen? Das Konsumentenmagazin SRF Espresso hat die Aussage überprüft, und sie stimmt nicht. Eine Umfrage bei den Mobilfunkanbietern habe ergeben, dass bei Swisscom lediglich 35 Prozent der Kunden ein Infinity-Abo nutzen. Salt machte hierzu keine Angaben, versicherte jedoch, dass weniger als die Hälfte aller Kunden unlimitiert auf dem Handy surfen würden. Sunrise wollte keine Zahlen nennen, doch kennt man die ungefähre Zahl der Prepaid-Kunden (40 Prozent). Im Endeffekt habe die Umfrage ergeben, dass die Mehrheit aller Kunden nur auf limitierte Surf-Pakete zurückgreifen kann.
Es dürften vor allem die angeblichen Kosten sein, welche die SBB daran hindern, eine Gratis-Option fürs Surfen in Zügen anzubieten. SBB-Mediensprecher Christian Ginsig geht von einem dreistelligen Millionenbetrag aus, die nicht ohne eine Erhöhung der Billettpreise tragbar wären. Ausserdem fahre man in der Schweiz im Gegensatz zu internationalen Verbindungen anderer Länder nur relativ kurze Strecken, so das zweite Anti-WLAN-Argument der SBB.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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