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03.06.2014, 08:50 Uhr
Samsung zeigt erstes Tizen-Smartphone
Mit dem ersten Tizen-Smartphone macht Samsung einen ersten Schritt weg von Google.
Samsung macht sich ein Stück unabhängiger von Googles Android-Plattform: Der Smartphone-Marktführer hat am Montag sein erstes Smartphone mit einem eigenen Betriebssystem vorgestellt. Das Samsung Z läuft mit der Software Tizen, die schon in den neuen Computeruhren des Konzerns steckt. Samsung war mit Android-Smartphones zur weltweiten Nummer eins mit rund 30 Prozent Marktanteil geworden. Branchenexperten spekulieren schon lange, Samsung könnte versuchen, die Stärke seiner Marke für den Aufbau eines eigenen Software-Ökosystems zu nutzen.
Samsung hatte schon lange an einem Telefon mit Tizen gearbeitet, die Vorstellung verzögerte sich jedoch mehrfach. Der Konzern plant einen vorsichtigen Marktstart: Zunächst wurde lediglich der Verkauf in Russland ab dem dritten Quartal angekündigt. Ein Problem dürfte wie bei jedem neuen Betriebssystem das zunächst schmale Angebot an Apps werden. Für Android und Apples iOS gibt es Hunderttausende Anwendungen. Android ist das dominierende Smartphone-System mit rund 80 Prozent Marktanteil.
Google spielte die Möglichkeit, dass Samsung eine Alternative zu Android aufbauen könnte, bisher herunter. An der langfristigen Partnerschaft mit Samsung ändere sich nichts, betonte etwa Android-Chef Sundar Pichai im Februar, nachdem die Südkoreaner ihre erste Datenuhr mit dem Tizen-System vorgestellt hatten. «Wir sind zwei grosse Unternehmen, die bei Hunderten Projekten eng zusammenarbeiten. Und hier geht es nur um ein Gerät», sagte Pichai damals.
Inzwischen laufen mehrere Modelle von Samsungs Datenuhren mit Tizen, und der Konzern will das Betriebssystem auch in Fernseher bringen: Am Wochenende wurde eine entsprechende Plattform für App-Entwickler angekündigt. Samsung ist auch der weltgrösste Hersteller von TV-Geräten.
Tizen basiert auf dem offenen Betriebssystem Linux und wird unter anderem von Samsung und dem weltgrössten Chiphersteller Intel vorangetrieben.
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