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06.08.2013, 10:26 Uhr
Polizeibesuch wegen verdächtiger Google-Suchanfragen
Eine Familie in den USA hatte Besuch von der Polizei. Grund: Sie hatte per Google nach verdächtigen Begriffen wie «Dampfkochtopfbombe» und «Rucksack» gesucht.
Die Familie Catalano lebt auf Long Island (New York) und hatte Mittwochfrüh eher ungewöhnlichen Besuch: An der Tür klingelten Beamte einer US-Antiterroreinheit, die kontrollieren wollten, ob in dem Haus Terroristen wohnen. Die Familie habe sich demnach verdächtig gemacht, nachdem sie nach «Dampfkochtopfbombe» und «Rucksäcken» gegoogelt hätten.
Michele Catalano, eine freie Autorin, die für verschiedene Magazine tätig ist, berichtet von dem Besuch der Beamten auf ihrer Website. Demnach wollten die Antiterrorspezialisten unter anderem von dem Ehepaar wissen, woher sie kommen, wo die Eltern leben und ob sie Bomben oder einen Dampfkochtopf besitzen. Ihr Mann habe dann scherzhaft geantwortet, dass seine Frau keinen Dampfkochtopf besitze, weil sie lieber Quinoa koche. Die Beamten kannten offenbar das auch unter dem Namen Inkareis oder Andenhirse bekannte Gewächs nicht und fragten das Ehepaar dann: «Was zur Hölle ist Quinoa?»
Für Irritationen sorgte zunächst die Frage, wieso die Beamten wegen einiger Google-Anfragen der Familie einen Besuch abstatteten. Hatte Google die Familie verpfiffen oder hatte der NSA die Google-Suchanfragen ausspioniert? Eine einfachere Erklärung lieferte dann schliesslich noch am selben Tag das zuständige Suffolk County Police Department. Demnach hätten die Beamten einen Tipp vom ehemaligen Arbeitgeber von Herrn Catalano erhalten. Catalano war kürzlich entlassen worden und auf dem Rechner, den er bei der Arbeit genutzt hatte, waren verdächtige Suchanfragen, wie die nach einer «Dampfkochtopfbombe» entdeckt worden. Daraufhin habe man beschlossen, die Familie zu besuchen und direkt zu diesen Suchen zu befragen.
Michele Catalano berichtet aber auf ihrer Website, dass die Beamten während der Befragung zu keinem Zeitpunkt gesagt hätten, es gehe um Suchanfragen ihres Mannes an seinem Ex-Arbeitsplatz. Ihr Mann lieferte während der Befragung auch eine Erklärung, warum er nach «Dampfkochtopfbombe» gesucht hatte. Er sagte den Beamten, dass er einfach nur neugierig war und wissen wollte, wie sie funktionieren und ob die Beamten nicht auch mal neugierig gewesen waren und danach gegoogelt hätten. Zwei Beamte bejahten diese Frage.
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