Leise, kraftlos, Harakiri

Der ahnungslose Mitarbeiter aus dem Büro nebenan vertraut mir einen echten Ferrari (Acer Ferrari One 200) zum Testen an. Das aerodynamische Netbook wird sogleich auf eine Proberunde geschickt. Die Maschine läuft sensationell leise. Normalerweise ein Pluspunkt – aber von einem Ferrari erwarte ich eigentlich schon eine gewisse Lärmentwicklung, sodass die unbändige Kraft des Motors «zu einem sinnlichen Erlebnis» wird, wie der PR-Manager so sagt. Irgendwie enttäuschend, wenn da so gar nichts heult, dröhnt oder röhrt.

Immerhin: Nach der ersten Systemeinrichtung startet ein vollautomatischer Konfigurator mit dem eingespielten Geräusch eines vorbeiheulenden Formel-1-Boliden. Parallel dazu schreitet die Konfiguration aber im Schnecken-, ach was, im Verpuppte-Raupen-Tempo voran. Nach dieser unfreiwillig komischen Einlage schaltet das Netbook dann einfach ab. Nun ja, zwischendurch mal abschalten ist schon gut, sonst kriegt man noch ein Burn-out. Nach ein paar weiteren Fehlstarts und Boxenstopps ist dann auch klar, wieso der Ferrari so leise arbeitet: Er ist defekt, muss zurück in die Garage. Sein Lüfter funktioniert nicht, und kurz bevor der Prozessor zu sieden beginnt, schaltet sich der Bolide aus Sicherheitsgründen aus. Tja, heisse Luft ist eben nicht nur heisse Luft. Die kann ziemlich gefährlich werden.

Die Auszeichnung «King of kaputt» werde ich dem momentanen Titelträger nicht so schnell streitig machen. Aber wenn es so weitergeht, werde ich ihm eines Tages in die Fussstapfen treten. Verzeihung, ich meine: in seine Fussstapfen treten. Respekt! Ich klopfe mir selbst auf die Schulter, einer muss es ja tun.

Den richtigen Test mit einer funktionierenden Maschine lesen Sie später im PCtipp. Dies ist nur ein völlig nutzloser Vorab-Test (Details siehe Box unten). Bestimmt nervt es Sie jetzt, dass Sie das bis zu Ende gelesen haben. Ha, ha.