Kommentar
13.06.2012, 12:29 Uhr
Kommentar: Swisscom belohnt Poweruser
Die neuen Mobilfunkabos «Infinity» von Swisscom enthalten unlimitierte SMS, Anrufe und Daten. Unterschieden wird nur beim Surftempo. Damit verpflichtet sich Swisscom zum konsequenten Netzausbau.
Swisscom krempelt seine Handy-Abos komplett um und rechnet künftig nach Surfgeschwindigkeit statt nach Datenvolumen ab. Wenn Kunden von ihren bisherigen Abos zu einem Infinity-Angebot wechseln, müssen sie sich keine Sorgen mehr machen, wie viel sie im Internet surfen oder welche Smartphone-Apps selbstständig eine Verbindung aufbauen und damit das Datenvolumen belasten. Das ist praktisch.
Aber die Abrechnung nach Surfgeschwindigkeit bedeutet auch einen gewaltigen Einschnitt in die Art, wie Kunden ihre Smartphones einsetzen. Denn Anwender müssen sich beim Abschluss des Abos genau überlegen, was sie damit über die gewählte Vertragsdauer anstellen wollen: Entscheiden sie sich zum Beispiel für das günstigste Angebot Infinity XS für monatlich 59 Franken, surfen Sie mit langsamen 0,2 Megabit pro Sekunde. Das reicht nach Swisscom-Angaben für das Abrufen von E-Mails ohne Anhang. Schon nur wer den SBB-Fahrplan oder das Telefonbuch konsultieren will, fühlt sich in die Internetsteinzeit zurückversetzt.
Vielnutzer sparen Geld
Je mehr Geld Swisscom-Kunden also monatlich an den Anbieter überweisen, desto schneller surfen sie. Die heute jedem zur Verfügung stehende Bandbreite von 7,2 Megabit pro Sekunde kostet 99 Franken monatlich. In der Gebühr sind aber neu unlimitierte Anrufe in alle Schweizer Netze, unlimitierte SMS/MMS und unlimitiertes Datenvolumen inbegriffen. Darüber hinaus können Abonnenten von «Infinity M» während 30 Minuten in die EU und nach Nordamerika anrufen und unter anderem 30 Megabyte Datenvolumen im EU-Ausland nutzen.
Einfach gesagt: Wer heute regelmässig Swisscom-Rechnungen von über 100 Franken monatlich erhält, spart mit den Infinity-Angeboten. Wer weniger zahlt, sollte sich einen Wechsel gut überlegen. Denn bei den günstigen Monatsgebühren drosselt Swisscom die Datenrate so stark, dass es zum simplen Surfen schlichtweg nicht ausreicht.
Investitionen ins Netz unabdingbar
Bis anhin klagten Swisscom und andere Provider über den ständig wachsenden Datenkonsum ihrer Kunden. Mit diesem Schritt zu unlimitierten Volumen fördert Swisscom aber genau die Nutzung und provoziert einen weiteren Anstieg. Um insbesondere bei den Angeboten Infinity M, L und XL den Kunden die Bandbreite zur Verfügung zu stellen, die Swisscom verspricht, muss der Provider kräftig ins Netz investieren. Besonders augenscheinlich ist das beim teuersten Angebot, das 169 Franken monatlich kostet: Bis Ende Jahr kann Swisscom aufgrund des erst jetzt stattfindenden LTE-Ausbaus nicht die beworbenen 100 Megabit pro Sekunde anbieten, sondern erst 42 Megabit pro Sekunde.
Deshalb gilt: Wer sich für Infinity entscheidet, sollte das mittlere Angebot Infinity M wählen. Denn die höheren Bandbreiten erreicht Swisscom mit dem aktuellen Netz entweder gar nicht oder nur punktuell in Ballungsgebieten.
Aber die Abrechnung nach Surfgeschwindigkeit bedeutet auch einen gewaltigen Einschnitt in die Art, wie Kunden ihre Smartphones einsetzen. Denn Anwender müssen sich beim Abschluss des Abos genau überlegen, was sie damit über die gewählte Vertragsdauer anstellen wollen: Entscheiden sie sich zum Beispiel für das günstigste Angebot Infinity XS für monatlich 59 Franken, surfen Sie mit langsamen 0,2 Megabit pro Sekunde. Das reicht nach Swisscom-Angaben für das Abrufen von E-Mails ohne Anhang. Schon nur wer den SBB-Fahrplan oder das Telefonbuch konsultieren will, fühlt sich in die Internetsteinzeit zurückversetzt.
Vielnutzer sparen Geld
Je mehr Geld Swisscom-Kunden also monatlich an den Anbieter überweisen, desto schneller surfen sie. Die heute jedem zur Verfügung stehende Bandbreite von 7,2 Megabit pro Sekunde kostet 99 Franken monatlich. In der Gebühr sind aber neu unlimitierte Anrufe in alle Schweizer Netze, unlimitierte SMS/MMS und unlimitiertes Datenvolumen inbegriffen. Darüber hinaus können Abonnenten von «Infinity M» während 30 Minuten in die EU und nach Nordamerika anrufen und unter anderem 30 Megabyte Datenvolumen im EU-Ausland nutzen.
Einfach gesagt: Wer heute regelmässig Swisscom-Rechnungen von über 100 Franken monatlich erhält, spart mit den Infinity-Angeboten. Wer weniger zahlt, sollte sich einen Wechsel gut überlegen. Denn bei den günstigen Monatsgebühren drosselt Swisscom die Datenrate so stark, dass es zum simplen Surfen schlichtweg nicht ausreicht.
Investitionen ins Netz unabdingbar
Bis anhin klagten Swisscom und andere Provider über den ständig wachsenden Datenkonsum ihrer Kunden. Mit diesem Schritt zu unlimitierten Volumen fördert Swisscom aber genau die Nutzung und provoziert einen weiteren Anstieg. Um insbesondere bei den Angeboten Infinity M, L und XL den Kunden die Bandbreite zur Verfügung zu stellen, die Swisscom verspricht, muss der Provider kräftig ins Netz investieren. Besonders augenscheinlich ist das beim teuersten Angebot, das 169 Franken monatlich kostet: Bis Ende Jahr kann Swisscom aufgrund des erst jetzt stattfindenden LTE-Ausbaus nicht die beworbenen 100 Megabit pro Sekunde anbieten, sondern erst 42 Megabit pro Sekunde.
Deshalb gilt: Wer sich für Infinity entscheidet, sollte das mittlere Angebot Infinity M wählen. Denn die höheren Bandbreiten erreicht Swisscom mit dem aktuellen Netz entweder gar nicht oder nur punktuell in Ballungsgebieten.
Autor(in)
Reto
Vogt
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