iO: Swisscoms Antwort auf WhatsApp und Co.
Swisscoms Pläne mit iO
Kunden gewinnen und binden
Swisscom nimmt Verluste in Kauf, um das neue Geschäftsmodell zu etablieren. Fehlende Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich seien einkalkuliert worden. Das Motto heisst offenbar: Wir kannibalisieren uns lieber selbst, als dass wir zusehen, wie wir von anderen Diensten aufgefressen werden. Doch was erhofft sich Swisscom überhaupt von iO?
Primär geht es der Swisscom darum, die Kundenbasis zu erweitern. Mit iO lassen sich auch Leute erreichen, die (noch) nicht bei der Swisscom sind. Und auch die Kundenbindung ist ein wichtiger Faktor: «Uns ist es lieber, die Leute kommunizieren mit einem Swisscom-Dienst, als dass sie beispielsweise Skype nutzen», so Erich Gebhardt, Leiter transversale Produktentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung bei Swisscom. Ausserdem sei es ein Vorteil, eine komplett eigene Plattform zu haben, die man nach Belieben ausbauen und den zukünftigen Anforderungen anpassen könne. Betrieben wird der Dienst übrigens in zwei redundanten Rechenzentren in der Schweiz. Ausgelegt sei die Infrastruktur für bis zu 10 Millionen Nutzer.
Komplette Eigenentwicklung
Im Vorfeld der Vorstellung wurde gemunkelt, Swisscom würde einen eigenen Joyn-Ableger starten. Doch mit dem Projekt des internationalen Mobilfunkanbieterverbands GSMA hat Swisscom iO überhaupt nichts am Hut – es handelt sich um eine komplette Eigenentwicklung, wie Erich Gebhardt bestätigte. Auch technisch haben die beiden Plattformen nichts gemein: Während Joyn auf RCS-e (Rich Communications Suite enhanced) basiert, setzt Swisscom unter anderem auf das XMPP-Protokoll. Man werde Joyn aber weiterhin beobachten, so Gebhardt – komplett gestorben ist das Thema also für Swisscom noch nicht, doch scheint es sehr unwahrscheinlich, dass man parallel zu iO noch an einer Joyn-Umsetzung arbeitet.
Neue iO-Funktionen im Anmarsch
Swisscom will iO in Zukunft laufend ausbauen und mit neuen Funktionen anreichern. Bereits im Sommer oder Frühherbst sollen Gruppen-Chats, Videoanrufe oder die Synchronisation zwischen mehreren Geräten umgesetzt werden. Ebenfalls zu diesem Zeitpunkt soll iO für Tablets erscheinen. Auch mit Tablets wird man dann uneingeschränkt über iO telefonieren können.
Vorerst nur für Android und iOS
Was die Android-App betrifft, konzentriert man sich zuerst auf die am meisten verbreiteten Geräte, nach und nach soll die Unterstützung weiterer Geräte dazukommen. Vorerst keine Unterstützung gibt es hingegen für Windows Phone und BlackBerry, wie Gebhardt bestätigte. Man konzentriere sich vorerst auf iOS sowie Android und schaue, wie sich die Situation entwickelt. Eine Portierung auf andere Plattformen sei aber technisch problemlos möglich – auch eine Anwendung für PCs wäre in Zukunft denkbar.
25.06.2013
25.06.2013
25.06.2013
25.06.2013