News 18.04.2013, 12:05 Uhr

Intels Vision vom Smartphone der Zukunft

Der Vizepräsident von Intel, Mike Bell, sieht intelligente Smartphones voraus. Geräte, die wissen, wer wir sind und was wir tun, sollen in Zukunft unser Leben vereinfachen.
Über 25 Jahre nach der Präsentation von Apples «Knowledge Navigator»-Konzept, wird dieses neu aufgegriffen. Intels Vizepräsident Mike Bell vergleicht das Smartphone der Zukunft mit Apples Zukunftsvision aus den 1980ern. Zukünftige Smartphones seien sich ihrer Umgebung bewusst und in der Lage, am Leben des Nutzers aktiv teilzunehmen. Die intelligenten Telefone sollen wissen, wann sie was zu tun hätten und verschiedene Aktionen ausführen können, mit minimalem Input des Nutzers.
«Im Prinzip können wir ein Gerät haben, das viel aufmerksamer verfolgt, was um den Nutzer herum passiert und was dieser tut», so Bell in einem Interview an der «D: Dive Into Mobile» Konferenz diese Woche. «Es ist ein bisschen wie der "echte" Knowledge Navigator für die Hosentasche.»
Die Zukunft von damals
Der Knowledge Navigator war ein Konzept von Apple aus dem Jahre 1987. Es beschreibt neuartige Features wie Berührungs- und Sprachinteraktion. Ein Video zeigt Personen, die eine Art Tablet bedienen. Eine Vision, die Apple mit dem iPad erfüllt hat. Doch Bell, ein früherer Apple-Mitarbeiter, sieht noch viel Handlungsbedarf. Die heutige «There's an app for that»-Haltung müsse sich ändern.
«Smartphones wissen, wo du bist, was du tust, wen du kennst. Sie haben alle unsere Informationen. Warum können sie nicht etwas Nützliches damit anstellen? Warum können sie uns nicht helfen, anstatt zu warten, bis wir merken, dass wir etwas brauchen?», meint Bell. «Die Prozessorleistung, die Netzwerkverbindung und Batterieleistung von heute gibt uns die Möglichkeit, so etwas zu tun.»
Es gäbe ja schon einige Applikationen, die Smartphones nützlicher machen, sagt Bell. Aber es müsse noch viel Arbeit in diesem Bereich geleistet werden, damit Smartphones in der Lage seien, menschliche Bedürfnisse zu erkennen. «Jede dieser Applikationen hat zurzeit ein eigenes Verständnis eines sehr spezifischen Sets an Daten. Es ist nichts auf einer Systemebene vorhanden. Einer Ebene, auf der alles auf denselben Informationen aufbaut, damit Applikationen besser zusammenarbeiten können», so Bell.
Im Bereich Mobile befindet sich Intel zurzeit noch im Hintertreffen. Der Tablet- und Smartphone-Chip-Markt wird von ARM dominiert. Intel plant jedoch eine deutliche Steigerung ihres Angebots mit der Veröffentlichung ihrer neuen 22 Nanometer-Atom-Chips. Im Verlauf des Jahres soll dann auf den weiterentwickelten 14-nm-Prozess umgestiegen werden.



Kommentare
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Schorschl
18.04.2013
intel kann zum thema smartphone zwar grosse reden schwingen aber man kann nicht gerade behaupten, dass sie marktleader in diesem bereich sind :D

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swissmac
22.04.2013
korrekt Smartphones in allen Ehren - auch ich liebe es, diesen Kleincomputer immer zur Hand zu haben - aber die Geräte können meiner Meinung nach nicht dumm genug sein. Sie sollen nicht auswerten, was ich wohl gerade mache, und dann automatisch Aktionen durchführen, die ich gar nicht brauche. Auch wenn es zu 75% mit der Auswertung richtig läge, würden mich die 25% Prozent in denen es etwas falsches macht so sehr nerven, dass ich das Ding in der Schublade liegen lasse, nur um sicherzustellen, dass es mich nicht mehr nerven kann (es ist auch so, dass ich die meisten Sensoren und Automatismen abgeschaltet hab, bis ich sie wirklich brauche). Alles was ein Smartphone sein soll ist meiner Meinung nach 'zuverlässig'. Entscheidungen fällen will ich aber selber. Absolut korrekt! Schon heute geschieht viel zu viel automatisch im Hintergrund. Kein Mensch mit einem Smartphone hat aufgrund des 'Kleingedruckten' mehr die volle Kontrolle über seine Daten und das macht mir schon ein wenig Angst. Die Aussage von Bell klingt für mich eigentlich nur wie geistige Leere, die durch operative Hektik kompensiert werden soll. Absolut typisch für Topmanager, die zu lange vom eigentlichen Geschäft weg sind und so tun müssen, wie wenn sie super viel davon verstehen würden. Torschlusspanik ist wohl auch ein wenig im Spiel ... man rennt den anderen hinterher und versucht, den aktuellen Trend einfach noch zu überbieten - egal wie schlecht der ist. Wer schon mal in einem Grossbetrieb gearbeitet hat, weiss wie das läuft. Jedes Jahr müssen neue Ziele definiert werden, auch wenn es eigentlich keine gibt und man auf Kontinuität setzen müsste. So machen sich die grossen Firmen selber kaputt. Für die Manager gibt's dann den goldenen Fallschirm und für die Mitarbeiter die Kündigung. Jetzt habe ich schon wieder zu viel geschrieben ... Also Gabi wenn's nicht compliant ist mit den AGB, dann weg mit meinem Kommentar ... ;-)