Am Dienstag eröffnete Intel-Manager Otellini offiziell das Intel Developer Forum (IDF). Er stellte die für Intel momentan wichtigsten Technologien vor.
Intel-President und COO (Chief Operating Officer) Otellini stellte den anwesenden Entwicklern und Presseleuten die vier wichtigsten Intel-Technologien vor, die er die vier Ts nannte: HT, CMT, LT und VT. HT steht für Hyperthreading, CMT für Centrino Mobile Technology, LT für La Grande Technology und VT für Vanderpool Technology. Centrino und Hyperthreading sind den meisten Computer-Interessierten geläufig: Hyperthreading-fähige Prozessoren gaukeln Windows vor, dass zwei CPUs gleichzeitig aktiv sind - je nach Software ist eine deutliche Leistungssteigerung bemerkbar. Centrino ist Intels Lösung für Laptops und zeichnet sich durch integriertes WLAN aus.Paul Otellini während seiner Eröffnungsrede - hier zeigt er einen Wafer, der Chips in 90nm-Fertigung enthält
LT und VT
La Grande und Vanderpool Technology sind eher neueren Datums. La Grande ist Teil der Sicherheitsbemühungen der Computer-Industrie. Damit soll bereits auf Hardware-Ebene für soviel Sicherheit gesorgt sein, dass z.B. klassische Hacker-Tools wie Tastatur-Logger keine Chance mehr haben. La Grande ist auch für Microsoft nicht unwichtig: ohne dass Intel hier Hardware-Grundlagen bietet, ist Microsofts TCPA wirkungslos. La Grande soll in allen neuen Intel-Produkten vorhanden sein - der Konsument kann jedoch selbst entscheiden, ob er La Grande benutzen will.
Die Vanderpool Technologie (VT) hat seine Wurzeln im professionellen Server-Bereich und soll auf Desktop-Lösungen übertragen werden. Mit VT soll es möglich sein, an einem Rechner virtuell mehrere Betriebssystem-Instanzen laufen zu lassen. Neu ist dieses Konzept software-mässig nicht, dafür stellt VT für diese Technik (virtuelle Maschinen) erstmals Hardware-Unterstützung bereit. Man kann sich diese Technologie ganz vereinfacht gesagt vorstellen, als wäre der Prozessor in verschiedene, voneinander unabhängige Partitionen aufgeteilt. VT dürfte virtuelle Computer-Umgebungen beträchtlich beschleunigen.
Convergence
[1]Ein weiteres grosses Gewicht legte Otellini auf den Begriff Konvergenz. Mit Konvergenz meint Otellini u.a., dass jegliche Computer-Geräte miteinander kommunizieren und sie sich im Haus nicht mehr als hässliche Computer, sondern als ganz normaler Teil einer Einrichtung präsentieren sollten. Um dies technisch zu demonstrieren, telefonierte der Intel COO zu Beginn seiner Rede mit einem Prototypen eines Video-, WLAN- und GSM-fähigen Universal Communicators (ein Handy) mal schnell mit dem Flash-Mob-Veranstalter Larry Shoop (wir berichteten über das Phänomen Flash-Mob ). Shoop sollte bis Ende der Rede (eine Stunde) Otellinis einige Mob-Teilnehmer aufbieten, die sich vor dem IDF-Tagungscenter einfinden sollten.Am Ende von Otellinis Auftritt machte sich nochmals Shoop bemerkbar, zeigte die Mob-Teilnehmer vor dem San José Convention Center (wo das IDF stattfindet) und sendete die Bilder direkt zu Otellinis Centrino-Notebook (per WLAN). Der Live-Stream wiederum wurde von dort direkt auf die Leinwand projiziert... neben der Aussage, das Technik Menschen verbindet, war dies eine kleine Demonstation, was unter Convergence für Endanwender zu verstehen sei und dass Convergence den Grundstein fürs Digital Home legt.Flash-Mobber vor dem San José Convention Center, IDF-Heim für drei Tage