Ich will Gigabit-Internet – was muss ich beachten?

Der richtige Router

Worauf kommt es beim Router an? 

Schon fürs Routing auf Gigabit-Niveau werde dem Gerät einiges an Leistung abverlangt, der Router sollte deshalb mindestens über einen Mehrkernprozessor verfügen und natürlich über WAN- und LAN-Ports für Gigabit Ethernet, rät der Netzwerkspezialist von Brack. «Geräte für unter 200 Franken empfehlen wir nicht unbedingt, besser wird es zwischen 200 und 600 Franken», findet André Drifte. «Optimale preisgünstige Hardware gibt es tatsächlich noch nicht», bestätigt auch Fredy Künzler, CEO von Init7.
Die neue FritzBox von ZyXEL 4080 ist mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet
Als Referenzmodelle bieten sich, auf Anfrage bei Brack, etwa die Mikrotikgeräte an. Diese sind jedoch eher für versierte Anwender geeignet. Als mögliche Allternativen kann man den DrayTek Vigor 2132FVn oder die neuen Geräte von AVM beziehungsweise ZyXEL in Betracht ziehen.
Ein aufschlussreiches Vergleichsportal zu Router-Performance findet sich z.B. unter der URL http://www.smallnetbuilder.com/lanwan/router-charts/view.
Mittels Filtern nach «WAN to LAN Throughput» listet das Benchmark-Portal SmallNetBuilder Router nach Durchsatz (Troughput) in Mbit/s
Schlussendlich hängt die Performance des Routers von der Netzwerkkonfiguration ab. Wenn am Haupt-Router nicht zu viele Geräte dranhängen und weitere Endgeräte über einen Gigabit-Switch angebunden sind, geht es in der Regel zügig. Zudem sollte der Router den IPv6-Standard unterstützen.

Worauf ist bei der Optik zu achten? 

Es gibt Modems mit integriertem Glasfaseranschluss. Man braucht aber nicht zwingend ein solches Gerät, da Medienkonverter-Kits (Optikwandler) erhältlich sind. Grundsätzlich muss der Anwender darauf achten, welchen Anschluss er vom Provider bekommen hat (Single Mode, Multi Mode, Simplex, Duplex etc.) oder gegebenenfalls nachfragen. Mit einem Medienkonverter-Kit kann eigentlich jeder Router umgehen, der Gigabit-Ethernet, DHCP und DHCPv6-PD (Prefix Delegation) kann, meinte Fredy Künzler von Init7 beispielsweise bei dem Fiber7-Angebot.
TP-Link MC220L: Der Medienkonverter dient als Adapter zwischen Glasfaser und Netzwerkkabel

Warum erreiche ich nicht die volle Gigabit-Leistung? 

Die tatsächlich nutzbare Bandbreite ist in der Regel etwas niedriger als 1 Gbit/s. Dies ist jedoch technisch bedingt, weil knapp 10 Prozent der Bandbreite für technische Paket- bzw. Transportinformationen benötigt werden. Im Upload wird die Nettogeschwindigkeit nicht ausgebremst. Die 1000 Mbit/s sind somit eine reine Bruttodatenrate, die übertragen werden kann. 
Die Werte von Testservern sind ebenfalls nicht immer repräsentativ. Init7 hat beispielswese wegen der symmetrischen Upload-/Download-Geschwindigkeit seines Fiber7-Angebots inzwischen einen neuen 10-Gigabit-Speedtest-Server aufgeschaltet. «Die meisten Speedtest-Server sind in der Regel bloss mit Gigabit angeschlossen – wenn zwei Benutzer gleichzeitig zugreifen, sinkt die Performance»,  erklärt Fredy Künzler, CEO von Init7, auf Anfrage.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Ledesco
21.12.2014
Teile diese Meinung komplett FTTH bringt für den normalen Anwender kaum bis keine Vorteile. Die HW Voraussetzungen müssen zur Zeit noch mit professionellen Geräten abgedeckt werden. Das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Einfach Firwalls sind mittlerweile für etwas mehr als 500.- auf dem Markt. Aber der Durchsatz ist dann nur mit SPI gemessen und nicht mit UTM. Also "nur" eine Filterung der Packet aber kein Vierenscanner, Spamfilter, usw. Im weiteren muss das nachfolgend Netzerk Gigabit fähigen ausgerüstet sein. Also jeder Switch und auch die komplette Heimverkabelung. Die Downloadraten lassen sich kaum realisieren weil die Architektur im öffentlichen Internet (noch) nicht für solche Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Das ganze ist mehr ein Marketingphänomen. Ich nutze Zuhause, als Semiprofessioneller Anwender, einen Anschluss mit 125/10Mbit/s. Das ist bereits schon sehr komfortabel. ISO Files, z.B. Testsoftware von Microsoft, sind somit innert kürzester Zeit downloaded. Auch die Uploadrate von 10Mbit/s ist komfortabel. So kann problemlos von aussen auf das interne Netzwerk und den Datenspeicher/NAS zugegriffen werden. Ein Office Remotearbeitsplatz ist problemlos möglich. Schlussendlich wird der Preis entscheiden. Wenn FTTH teilweise günstiger ist als ein VDSL Abo und man die Möglichkeit hat es zu nutzen, dann würde ich es sicher auch nehmen. Aber brauchen tun es nur ganz ganz wenige. Vielleicht eine sehr aktive Familie wo jeder gleichzeitig mehrer Filme downloaded und dabei noch, via Livestream, fern schaut.