News 03.10.2005, 11:45 Uhr

Hispeed 6000: Cablecom hängt ADSL-Anbieter ab

Der Kabelnetzbetreiber bringt mit einem neuen Angebot wieder Bewegung in den angestaubten Schweizer Breitbandmarkt. Künftig lässts sich für unter 100 Franken mit 6000 Kbit/s surfen und herunterladen.
Nach dem Verkauf von Cablecom an den Kabelnetzgiganten Liberty Global [1] gibt das TV-Unternehmen gleich Gas und erhöht den Druck auf den Konkurrenten Swisscom. Seit heute bietet Cablecom einen Breitbandinternet-Anschluss mit einer Übertragungsrate von 6000/600 Kbit/s (Download/Upload) an [2]. Der Preis liegt bei monatlich 95 Franken. Zum Vergleich: Das schnellste Heimanwender-Produkt der Swisscom-Marke Bluewin wartet mit 2400/200 Kbit/s auf [3]. Es kostet 99 Franken. Die Geschwindigkeit von Hispeed 6000 beträgt damit mehr als das Zweifache von Bluewin ADSL 2400. Mit einem riesigen Ansturm auf Hispeed 6000 wird wohl dennoch nicht zu rechnen sein. Das Produkt ist laut Anbieter für "Power-User" gedacht. Es lohnt sich nur für Anwender, die riesige Datenmengen herunter- bzw. heraufladen.
Eine weitere Neuerung gibts bei Cablecoms günstigstem Hispeed-Angebot. Es ermöglicht Anwendern, künftig mit 150 Kbit/s zu surfen (früher 100 Kbit/s). Hispeed 150 liegt damit gleichauf wie die ADSL-Einsteigerprodukte von Sunrise und Bluewin, umfasst aber keinerlei Volumen- oder Zeitbeschränkung. Zu haben ist das Einsteigerangebot nur zusammen mit Cablecoms Telefon-Angebot Digital Phone. Die Monatsgebühr beträgt zurzeit 9.90 Franken.
Für die übrigen Hispeed-Anschlüsse von Cablecom ändert sich nichts. Damit bleiben die Schweizer Breitbandpreise im Vergleich zum Ausland leider noch immer sehr hoch, auch wenn punkto Geschwindigkeit aufgeholt wird.
Was meint die Konkurrenz? Laut Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus will der Telekom-Konzern nächstes Jahr mit VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) an den Start gehen. Diese Breitbandtechnologie werde Datenraten von bis zu 25 Mbit/s bringen. Mit ADSL sei es hingegen nicht mehr möglich, eine Geschwindigkeit wie die von Hispeed 6000 flächendeckend anzubieten. Theoretisch wäre auch eine Preissenkung als Reaktion auf Cablecoms Vorpreschen möglich. Hierzu will sich Christian Neuhaus aber nicht äussern. "Wir werden den Markt beobachten. Konkrete Änderungen gibt es aber noch keine", so seine Antwort.



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