HarmonyOS: alles Wichtige zur Huawei-Software
Das bezweckt Huawei mit HarmonyOS
Frage: Dann läuft alles also wie bisher weiter?
Antwort: Bestandteil von HarmonyOS wird wohl, wie bereits erwähnt, eine App-Sammlung sein (wie bei Google Android, Maps, Gmail, YouTube Play Musik, Drive etc.). Hier muss man aber genau hinsehen, da sich Huawei-Handys im asiatischen und europäischen Raum deutlich voneinander unterscheiden. Nur ein Beispiel dazu: Wird in HarmonyOS etwas eine Map-App (Navigations-App, analog zu Google Maps) Bestandteil sein, stellt sich die Frage, woher Huawei die dahinterliegenden Verkehrsdaten/Live-Informationen bezieht. Huawei-Handys auf dem chinesischen Markt benutzen solche Google-Dienste wie etwa Google Maps nicht, sondern eigene, lokale Strassen-Apps. Für europäische Nutzer hingegen ist Google Maps ein zentraler, unverzichtbarer Bestandteil ihres Handys.
Frage: Was bezweckt Huawei mit HarmonyOS?
Antwort: Huawei hat gerade auf seiner Entwicklermesser HDC 2019 mehrfach bekräftigt, dass man am Google-Betriebssystem Android für seine Smartphones unbedingt festhalten, aber auch, im Fall der Fälle, für einen «Plan B» gewappnet sein will. HarmonyOS (für Handys) ist dabei der zentrale Bestandteil. Die systemübergreifende Software ist aber weitaus mehr und durchaus auch als Kampfansage zu betrachten. Denn damit wagt sich der chinesische Technologie-Gigant in Regionen von Apple und eben auch Google vor. Beide amerikanischen Unternehmen treten weltweit als Multi-Device-Anbieter (für Hardware-Produkte, Betriebssystem und App-Dienste) auf und beherrschen diesen Markt. Apropos: Die Frage, ob HarmonyOS kommen muss, hat sich natürlich mit der Ankündigung des Smart-TVs (siehe Frage 3) erübrigt. Dabei könnte der Handelskonflikt zwischen der US-Regierung und China auch zur Beschleunigung beigetragen haben. Konkurrenz könnte dabei das Zünglein an der Waage sein und durchaus das Geschäft neu beleben.
Frage: Wie sicher ist HarmonyOS?
Antwort: Sehr sicher! Wichtigstes Argument, das Hersteller Huawei in die Waagschale wirft, ist der sogenannte Microkernel (auch Mikrokern genannt), einem winzigen Teil von Huaweis Chiparchitektur. Die strukturierte Architektur erlaubt es nun, bei Bedarf, diesen Microkernel vom restlichen Teil der Systeme komplett zu entkoppeln (siehe oberes Bild). Warum das wichtig ist: Auf diesem Bereich des Minichips laufen die wichtigsten Prozesse ab, die dafür sorgen, dass HarmonyOS auch dann noch notfallseitig (Grundfunktionen bleiben erhalten) funktioniert, wenn die Integrität der äusseren, anfälligeren Schichten nicht mehr gewährleistet ist. Im übertragenen Sinn lässt sich dieses Komplettgebilde mit einem Ei vergleichen. Innen drin, sprich das Eigelb, stellt dann so etwas wie die DNA von HarmonyOS dar. Das Eiweiss repräsentiert wiederum die äusseren, «unteren» Levels. Kommt es von aussen zu Angriffen, bleibt das Eigelb intakt.
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