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06.03.2008, 17:34 Uhr
Google Zürich zeigt alles
Was Zürcher Google-Mitarbeiter den ganzen Tag machen, warum sich die Suchmaschinenfirma überhaupt hier niedergelassen hat und was uns die Zukunft des WWW bringen mag - all das erklären die Google-Bosse von Zürich und Europa.
Schöner könnte ein Angestelltenleben gar nicht sein. Kommen und gehen, wann es der eigene Terminkalender will, den ganzen Tag Gratis-Essen, bezahlter Internetzugang für Zuhause, Gratisticket für S-Bahn und Co., Massage- und Relaxliegen, Fitnessstudio, Laptop-freie Wellnessräume, die neusten Spielekonsolen, barähnliche Räume, ungestörte Privatgespräche zu jeder Arbeitszeit, tobende Kinder und frei laufende Hunde – und das am eigenen Arbeitsplatz. Inmitten von Zürich scheint der Arbeiterhimmel auf Erden zu sein: und der heisst Google.
Schweiz - warum?
«Und trotzdem findet sich bei uns niemand, der diese Angebote missbrauchen würde», lobt Google-Zürich-Boss Dr. Andreas Schönenberger sein Team an hochkarätigen Engineers. Wie viel der Schweizer Suchmaschinen-Tempel insgesamt gekostet hat, wird an diesem Tag leider nicht verraten. Nur ein «Das sind uns unsere Mitarbeiter wert», lässt sich dem studierten IT-Spezialisten entlocken. Er habe auch keine Ahnung. Viel mehr wisse er, dass die Schweiz für Google einen äusserst attraktiven Standort darstelle. Nicht ohne Grund wurde das Forschungs- und Entwicklungszentrum hier her gepflanzt. In Zürich befände sich eine besonders hohe Anzahl an Talenten – bedingt durch anerkannte Einrichtungen wie die ETH und andere Unis. «Zudem ist es besonders wichtig, dass Google global präsent ist, so wie viele andere internationale Unternehmen, die ihren Sitz eben auch in der Limmatstadt haben.»
Wie alles begann ...
Trotz aller Annehmlichkeiten sei ein Job bei Google kein Zuckerschlecken. Harte Arbeit und viel Engagement seien gefragt. Derzeit umfasst das Zürcher Team, das in Konzernsprache Englisch geführt wird, Mitarbeiter aus 40 Nationen. Bereits 2004 hat die Suchmaschine erste Schritte in die Schweiz gesetzt. Gestartet wurde damals mit einem zweiköpfigen Team: einem Engineer und einem Sales-Mitarbeiter. Danach sei alles Schlag auf Schlag gekommen. Das Team wurde immer grösser, mehrere Umzüge wurden nötig. In der Brandschenkenstrasse, wo sich das Google-Center gerade befindet, soll vorläufig Endstation sein.
Was können die Zürcher?
Übrigens war es auch das Zürcher Team, das massgeblich an der Entwicklung von Google Maps, YouTube, G-Mail und AdWords (Werbung bei Google) beteiligt war.
Google und die Zukunft
Wie aber wird es weitergehen – mit dem Internet, mit dem Suchmaschinengiganten? Bei dieser Frage lässt sich Google-Europa-Chef Dr. Nelson Mattos nicht lange bitten: Google bleibt natürlich on top. Aber das Internet wird sich künftig nicht mehr auf PCs oder Notebooks abspielen, sondern ausschliesslich auf dem Handy. Darauf sowie auf den Werbemarkt werde sich Google in nächster Zeit konzentrieren.
Dass Google auch seine Schattenseiten und weltweit viele Gegner habe - vor allem im Bereich des Datenschutzes - davon wollte man an diesem Tag nichts wissen.
Überzeugende Daten
Auf YouTube werden pro Minute weltweit Videos in der Gesamtlänge von 10 Stunden hochgeladen, pro Tag werden 3,7 Milliarden Fotos in das System von Flickr gespeist und Facebook verfügt seit dem Start vor wenigen Jahren bereits über 18'000 unterschiedliche Applikationen (das sind kleine, nätzliche Computerprogramme).
Das Zürcher Google-Büro erstreckt sich über 12'000 Quadratmeter (auf mehrere Stockwerke verteilt) und bietet Platz für über 300 Mitarbeiter aus 40 Nationen. Dabei ist die Schweizer Niderlassung eine von insgesamt zwölf Google-Ingenieur-Hochburgen in Europa, Nahost und Afrika. Weltweit ist das Büro an der Limmat der zweitgrösste Geschäftssitz der Suchmaschine.
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