Google: bitte draufhauen

Ich habe jetzt viel zu dieser WLAN-Panne von Google gelesen. Manche Berichte versuchen einem weiszumachen, die Google-Mitarbeiter würden in ihrem Google-Mobil nichts anderes tun, als private Mails von ahnungslosen Bürgern mitzulesen, um damit im Stil von 1984 die Weltherrschaft zu übernehmen. Und viele Leute glauben das – denn wer weiss schon, was genau alles möglich ist und was nicht?

Um ein Urteil zu fällen, ist ein gewisses technisches Hintergrundwissen nötig. Hier hilft der Blog-Eintrag des Informatikers Kristian Köhntopp weiter. Wenn ich das richtig verstanden habe, sendet ein WLAN einfach einen Datenstrom, der in Pakete unterteilt ist. Der Clou: man kann nicht einen Datenstrom von Anfang an nur teilweise einlesen, wenn man noch gar nicht weiss, welche Informationen wo drin stecken. Diesen Nullen und Einsen sieht man nicht von Weitem an, welche Informationen sie beinhalten, das muss zuerst von einer Software analysiert werden. Danach hat Google aus diesen Paketen die fürs Ortungsprojekt brauchbaren Informationen herausgefiltert und die ursprünglichen Rohdaten – darin lag der Fehler – nicht gelöscht, sondern gespeichert.

Ob die Speicherung dieser Daten ein Versehen war (wie Google behauptet), ob man es einfach mal für alle Fälle behalten hat, oder ob man gar gezielte Pläne dafür hatte – das weiss man schlichtweg nicht! Man weiss auch nicht, ob Google diesen Fehler tatsächlich völlig freiwillig zugegeben hat oder ob der Konzern immer nur so viel zugibt, wie ohnehin ans Licht gekommen wäre. So kann jeder einfach irgendetwas vor sich hin spekulieren und behaupten, aber hilft das weiter? Nein, es ist blosse Stimmungsmache.

Fazit: Mehr Information und weniger Spekulation wären wünschenswert.