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21.03.2019, 08:45 Uhr
Google bietet Nutzern Auswahl an Browsern und Suchmaschinen
Der Internetgigant will nun Nutzern mobiler Android-Endgeräte eine Auswahl an Browsern und Suchmaschinen anbieten.
Die EU drängt Google bereits seit Jahren, die Monopolfunktion aufzugeben und die Konkurrenz nicht zu benachteiligen. Nach Geldstrafen in Milliardenhöhe erklärt sich das US-Unternehmen nun bereit, die Android-Nutzung in Europa zu überarbeiten. Dafür soll Nutzern mobiler Android-Endgeräte künftig eine Auswahl an Browsern und Suchmaschinen angeboten werden.
Hintergrund: Für die Europäische Kommission sind der bei Android vorinstallierte Chrome-Browser und die Google-Suchmaschine ein unfairer Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern. Denn Nutzer übernehmen die bereitgestellte Software meist fraglos und schauen nicht nach Alternativen.
Mit einer spezifischen Frage nach Einstellungspräferenzen könnte man es Usern nun erleichtern, auch Konkurrenzprodukte über Android auf ihre Geräte zu bringen.
Für neue und bestehende Nutzer
Laut Kent Walk, SVP Global Affairs bei Google, soll die Browser- und Suchmaschinenwahl bei Android nicht nur für neue Nutzer, sondern auch bei bereits bestehenden Benutzern angezeigt werden. Wann genau die neuen Optionen eingeführt werden und welche Auswahlmöglichkeiten überhaupt angeboten werden, teilte Google in seinem Firmenblog noch nicht mit.
Marc Al-Hames, Geschäftsführer von Cliqz – einer alternativen Suchmaschine, die sich verstärkt dem Datenschutz verschrieben hat – begrüsst, dass Google dem Druck der EU-Kartellwächter nachgibt. «Ob das wirklich zu einem fairen Wettbewerb führt, in dem auch kleinere Anbieter mit von Google unabhängigen Geschäftsmodellen eine Chance haben, hängt von der Auswahl der Browser- und Suchalternativen ab. Die entscheidende Frage ist, ob auch europäische Anbieter prominent in die Auswahl kommen. Sonst wird aus der Monopolstellung ein US-Duopol aus Google und Microsoft.»
Im Juli 2018 war Google von der Europäischen Kommission zu einer Strafzahlung von 4,3 Milliarden Euro für sein Geschäftsmodell bei Android verdonnert worden.
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