Kommentar
09.11.2007, 09:01 Uhr
Das Freitagsbit: YouBrutal
Die WWKolumne – Für ein Unternehmen, das nicht evil sein will, ist Google gegenüber Gewalt ganz schön tolerant.
Und wer gegenüber Gewalt tolerant ist, der übt selbst Gewalt aus. Indirekt. Virtuell. Darum ist YouTube eine Schande für den seriösen Suchmaschinen- und Werbegiganten. Auf dem Videoportal stellen sich Kranke, Perverse und Killer selbst dar, während nackte Haut nullkommaplötzlich verschwindet. Im Nirvana der Doppelmoralisten.
Nicht mal die Zensurdebatte greift – denn Google baut bereits Filter gegen Urheberrechtsverletzungen und sexuelle Darstellungen ein. Nur nicht solche gegen Gewalt. Das schadet dem Image von Google und der Mehrheit der normal bis künstlerisch geprägten Selbstdarsteller auf YouTube. Aber eben: Auf Brutalität gibts kein Urheberrecht.
Es geht nicht an, dass der Steuerzahler «YouTube-Polizisten» finanzieren muss, um Warnsignale frühzeitig zu erkennen, wie ein SP-Nationalrat heute in der Gratiszeitung 20minuten fordert. Google hat selbst die Mittel, um Gewaltdarstellungen zu prüfen und auszusortieren. Ich fordere: Google muss von sich aus in extremen Fällen die Polizei im Land des Uploaders einschalten.
Es geht nicht an, dass der Steuerzahler «YouTube-Polizisten» finanzieren muss, um Warnsignale frühzeitig zu erkennen, wie ein SP-Nationalrat heute in der Gratiszeitung 20minuten fordert. Google hat selbst die Mittel, um Gewaltdarstellungen zu prüfen und auszusortieren. Ich fordere: Google muss von sich aus in extremen Fällen die Polizei im Land des Uploaders einschalten.
Was brauchts, damit Google endlich reagiert? Oder sind die Manager mittlerweile derart abgestumpft, dass man ihnen erst die Visage polieren muss, bevor sie zuhören? Muss es immer erst Tote geben?
Scheint so. Ein «Gedenkvideo» von User misanthropie («Menschenhass») an den finnischen Attentäter ist «aufgrund eines Verstosses gegen die Nutzungsbedingungen» nach 2135 Aufrufen entfernt worden.
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