Kommentar
16.11.2007, 10:17 Uhr
Das Freitagsbit: Hirnverbrannt
Die WWKolumne – 2050. Ohne Google wäre ich nur eine blöde biologische Hülle.
Denn Google sitzt jetzt in meinem Kopf. Am Ohrläppchen reiben aktiviert die Eingabemaske. Sie ist nur gedacht, nur auf meinem inneren Bildschirm sichtbar. Larry Page junior hat das clever hingekriegt.
Hat vor ein paar Jahren seine Nano-Bots mit Interbrainnet in eine Ecstasy-Pille gesteckt und gratis verteilt. Deshalb haben wir jetzt alle Google im Gehirn.
Das ist ungemein praktisch. Ich muss nur an Pamela Anderson denken und schon tauchen Previews ihrer Gehirnsite auf – Bilder, an denen Pams archivierte Gedankenfetzen kleben. Ich denke «JA» und schon bin ich in Pam drin. In ihrer Site. Nur etwas ist lästig: Manchmal höre ich Stimmen. Die Stimmen der anderen. Googles Spam-Filter ist noch nicht perfekt.
Langsam wird mir Gedankengoogeln zu anstrengend. Ich befasse mich mit dem Gedanken, mein Denken auszulagern. Ist der neueste Schrei in der Bio-IT. Möglich gemacht durch die kollektive Intelligenz. Man kann denken lassen. Ich prüfe derzeit die Offerte eines indischen Superhirns. Möglicherweise nehme ich auch das Angebot von Bill Gates an. Das wäre eine gute Tat. Denn Bill ist steinalt und mausarm. Aber immer noch fit im Kopf. Und er ist ein Pionier: Bill ist 20 Jahre vor uns allen assimiliert worden.
Widerstand war zwecklos.
16.11.2007
19.11.2007