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16.07.2013, 12:28 Uhr
Bill Gates will Microsoft Bob zurück
Erinnern Sie sich noch an Microsoft Bob? Der On-Screen-Assistent wurde vor zwei Jahrzehnten eingeführt – und war einer der grössten Flops in der Microsoft Geschichte. Das hält Bill Gates nicht davon ab, sich für seine Rückkehr stark zu machen.
1995 debütierte Microsoft Bob, ein Software-Paket für Windows-Systeme. Es enthielt einen Ersatz für die grafische Benutzeroberfläche des Betriebssystems und diverse Einzelprogramme, die unerfahrenen PC-Nutzern helfen sollten, den Computer besser zu verstehen. Microsoft Bob verkaufte sich nur 30'000 Mal und war damit einer der grössten Flops in der Unternehmensgeschichte. 18 Jahre danach hofft Bill Gates, dass «Bob» - dessen Projektmanagerin Gates Frau Melinda war - zurückkehrt. «Wir waren mit Microsoft Bob unserer Zeit einfach einen Schritt voraus. Wie so oft, wenn wir Fehler begangen haben», sagte der Microsoft-Gründer bei der Eröffnung der Konferenz Faculty Summit, an der er sich einer Fragerunde stellte.
Denn auch heute noch würden die meisten User nicht wissen, wie sie richtig mit Software umzugehen haben, sagte Gates. So hätten Bing oder Microsoft Office viele Funktionen, die praktisch nicht genutzt würden. Und die Menschen hätten auch nicht die Zeit, alles zu lernen. Darum sei es an den Software-Firmen, Lösungen zu finden, die eine bessere Software-Nutzung ermöglichen. Personalisierte Software-Agenten, die Informationen verschiedener Quellen verknüpfen können und so den Nutzern helfen, könnten darum in Zukunft wichtiger werden.
Also, was bereits Bob getan hat, dessen Benutzeroberfläche sich über den gewöhnlichen Windows-Screen legte und mit Analogien aus der häuslichen Umgebung arbeitete. «Wir haben versucht, der Software eine Persönlichkeit zu geben», sagt Gates. «Das war definitiv zu früh. Ich denke aber, dass diese Idee zurückkehren wird, vermutlich einfach verbessert.»
Freie und kommerzielle Software
Während der Fragerunde sprach Gates auch über freie Software und dankte Gott dafür, dass es diese gibt. «Diese lässt Menschen Dinge veröffentlichen, auf denen andere aufbauen können. Das funktioniert in einem gewöhnlichen Ökosystem wunderbar.» Als Microsoft-Mann vergass er natürlich nicht, auch die kostenpflichtigen Programme zu erwähnen: «Danke Gott auch für die kommerzielle Software. Sie gibt den Menschen Jobs.» In den Bereichen Pharmazie oder Landwirtschaft würden die Einnahmen für die Lizenzen die Forschung finanzieren, die Leben rette, sagte er.
Ansonsten sprach Gates noch über ein sich veränderndes Bildungssystem («Frontalunterricht hat bald ausgedient»), seine Stiftung («Mein wichtigstes Ziel ist die Bekämpfung der Kindersterblichkeit») und Vorbilder («frühere Philanthropen wie Rockefeller, Ford und Carnegie»). Er selbst werde sich weiter dafür engagieren, weitere Milliardäre zu überzeugen, grosse Teile ihres Vermögens für karitative Zwecke zu spenden.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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