News 08.10.2018, 10:02 Uhr

Automatischer Abo-Wechsel: Swisscom verärgert Kunden

Die Swisscom streicht sieben verschiedene Handy-Abos. User werden über den automatischen Umstieg auf neue Abos informiert – diese sind zum Teil aber deutlich teurer.
Dicke Luft bei Swisscom-Kunden: Der Branchenprimus streicht sieben verschiedene Abo-Modelle per Anfang November und informiert seine Kundinnen und Kunden schriftlich darüber, dass sie automatisch von ihrem liberty-Abo auf das entsprechende Pendant aus der inOne-Familie umgestellt werden. Dies berichtet das Schweizer Radio und Fernsehen SRF
Viele der betroffenen Kunden sind darüber erzürnt – aus mehreren Gründen. Primär gehts um den Preis: Die Abos, welche abgeschafft werden, sind hauptsächlich solche aus dem Entry-Segment, also mit niedriger Grundgebühr, die sich für Wenignutzer eignen. Beispielsweise das Abonnement Natel basic liberty für 12 Franken monatlich. Das Folge-Abo, auf das basic-liberty-Kunden nun umgestellt werden sollen, ist das Abonnement inOne mobile light für 35 Franken monatlich. Fast das Dreifache! Auch liberty-primo-Kunden, die bisher 29 Franken im Monat zahlten, sollen jetzt inOne mobile XS Kunden werden – für 65 Franken im Monat.
Weitere Abos, die abgeschafft werden sind: Natel swiss liberty, budget mini, xtra start und data flat.

Die Swisscom verteidigt das Vorgehen

Die Swisscom zeigt die Vorteile auf: Die neuen Abonnements umfassen teilweise eine Gesprächs- oder Surfpauschale, was bei den Vorgängern nicht der Fall war. Für gewisse Betroffene sei das im Endeffekt sogar günstiger. Auf Wenignutzer, die sehr bewusst ein günstiges Abo gewählt haben, dürfte das aber kaum zutreffen.
Ein weiteres Ärgernis ist die Kurzfristigkeit: Das Info-Schreiben des Telko datiert vom 27. September, dürfte also Anfang Oktober bei den Kunden eingetroffen sein. Die geplante Änderung wird aber bereits zum 8. November in Kraft treten. Dies entspreche nicht der vertraglichen Kündigungsfrist von 45 Tagen. Auch hier wehrt sich die Swisscom: Da es sich um einen Abo-Wechsel und nicht um eine Kündigung handle, sei das Vorgehen gemäss AGB korrekt. Zudem bietet die Swisscom seinen Kunden an, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, sofern sich diese bei der Firma melden.
Die Kunden, aber auch Fachleute, besänftigt das nur wenig. Vergleichsexperte Ralf Beyeler meint auf Twitter gar: Wenn die Swisscom keine Verantwortung übernehmen will, dann sollten das die Kunden tun – und zur Konkurrenz wechseln. 
Wenn schon Swisscom keine Verantwortung übernehmen will, dann sollten Kunden selbst Verantwortung übernehmen und zur Konkurrenz wechseln. Tipp: Unser Vergleich: https://t.co/KNwVBjxudI
Die Konkurrenz übernimmt die Kunden gerne, die Swisscom verärgert! https://t.co/3EfL6gIJoU
— Ralf Beyeler (@ralfbeyeler) 8. Oktober 2018



Kommentare
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pcjohn
08.10.2018
Der Monoplist bleibt ein Monopolist Ich war ebenfalls stocksauer über die Swisscom. Zuerst habe ich das Prepaid Abo meiner Frau zu UPC transferiert. Der Grund war der arrogante Service. Nach einer Reklamation kriegte ich vom Swisscom Helpdesk das Feedback, dass die Dame, mit der ich gesprochen habe, nicht mehr mit mir sprechen will. Ups, das war dann zu viel. Der Service bei UPC ist topp. Das war der Grund, dass selbst ich als Jahrzehnte langer Kunde ebenfalls zu UPC gewechselt habe. Der Clou: Im Gegensatz zu Swisscom ist bei UPC ein super Roaming Paket inkludiert.

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Poldi
08.10.2018
Habe diesen Brief ebenfalls bekommen. Hatte das budget mini für 15 Franken incl.15 min telefonieren. Hat mir gereicht. Den Brief habe ich als Hohn empfunden. Aber was solls. Habe meine Ansprüche hinterfragt, im Internet recherchiert und gemerkt, wass ich schon immer wusste. Prepaid ist für mich das einzig richtige. Und da ist Swisscom nicht so schlecht. Also im Swisscomshop kostenfrei auf Prepaid wechseln. Simkarte bleibt die alte. Sonst habe ich mit denen ja nichts zu tun. TV, Festnetz und Internet habe ich schon lange bei UPC. Die sind zwar auch nicht besser, aber wenigstens nicht schlechter und schicken nicht so blöde Briefe, wie "Wir entwickeln unsere Dienstleistungen für unsere Kunden ständig weiter". Nicht frustieren lassen Poldi

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Klaus Zellweger
08.10.2018
Der Clou: Im Gegensatz zu Swisscom ist bei UPC ein super Roaming Paket inkludiert. Unsere ganze Familie ist bei UPC, weil die Preise inklusive Roaming sensationell sind – auch deshalb, weil wir in Grenznähe wohnen und regelmässig auf einem ausländischen Netz landen. Das Salt-Netz zum Telefonieren ist zwar alles andere als prickelnd, aber nicht mehr lange: Ab nächstem Jahr läuft UPC auf dem Swisscom-Netz. :cool:

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starfish
08.10.2018
unglaublich was sich da der de-facto Noch-Monopolist ungestraft leisten darf. Alle entsetzen sich, niemand - schon gar keine offizielle Stelle (ComCom/Bakom/Preisüberwacher oder Politik) - greift ein.

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ha.vic
08.10.2018
inOne mobile light Seit ca. 5 Monaten habe ich das Abo "inOne mobile light" = Fr. 29.00 (ohne Gerätkauf). Dies erlaubt mir, nebst Telefonieren + SMS, u.a. auch mit dem Laptop überall in der Schweiz via Handy aufs Internet zuzugreifen. Eigentlich praktisch und noch bezahlbar finde ich. Tochter und Enkel in Italien zahlen dort allerdings einiges weniger.

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rubezo
09.10.2018
Ruedi Da gibt es nur eines: Kündigen! Es gibt viele alternative Angebote von anderen Anbietern die z.T. auch über dass Swisscom-Netz arbeiten, z.B. M-Budget, Wingo etc. Allerdings: mit ca. Fr. 30.00/Monat muss man schon rechnen. Da ist, bei "normaler" Nutzung dann auch alles dabei. Nur Business-Nummern kosten ab und zu mal ein paar Rappen zusätzlich. Ich bin seit 3 Jahren zufrieden mit M-Budget-Mobile Maxi, vormals One. Mehr als Fr. 31.00/Monat habe ich in all den Jahren nie bezahlt, trotz täglicher Nutzung inkl. Internet.

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Klaus Zellweger
09.10.2018
UPC-Abo Also gut, aus aktuellem Anlass (und auch ein wenig aus persönlicher Überzeugung) hier ein Link zum Angebot der UPC – allerdings nur für UPC-Kunden, die dort auch ihr Internet beziehen: https://www.upc.ch/de/mobile/werbeaktionen/happy-roaming-nl/?intcmp=A-Spot_index_de_FMC_Neukunden - Unlimitierte Anrufe und SMS innerhalb der Schweiz in alle Netze - 4 GB Daten mit LTE (auch im EU-Ausland!) - Unlimitierte Anrufe innerhalb des EU-Aufenthaltslandes in die Schweiz - Unlimitierte SMS (wers braucht …) … und mehr. Aktuell für 29.– im Monat. Nicht dabei sind Anrufe aus der Schweiz ins Ausland. UPC ist zurzeit noch auf dem Salt-Netz, soll aber ab nächstem Jahr auf dem Swisscom-Netz arbeiten.

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Poldi
09.10.2018
Der Satz in der Werbung: (Der monatliche Rabatt wird dir auf der Rechnung gutgeschieben und erscheint unter Umständen nicht im Bestellprozess), lässt mich vermuten, dass dieser Preis nicht garantiert ist und irgendwann nicht mehr gilt. Und dann kostet das Abo 39.- Franken. Poldi

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Klaus Zellweger
09.10.2018
Der Satz in der Werbung: (Der monatliche Rabatt wird dir auf der Rechnung gutgeschieben und erscheint unter Umständen nicht im Bestellprozess), lässt mich vermuten, dass dieser Preis nicht garantiert ist und irgendwann nicht mehr gilt. Und dann kostet das Abo 39.- Franken. Poldi Wir haben vier solche Abos und der Rabatt wird jeden Monat auf der Rechnung korrekt ausgewiesen. Ich habe damals telefonisch bestellt und mir wurde zugesichert, dass der Preis auch nach Ablauf eines Jahres so bleibt – was immer diese Zusage wert ist. (Das ist die Mindest-Dauer, die wir gewählt haben, damit die SIM-Karte gratis ist.) Aber ich habe UPC in den letzten Jahren immer als sehr verlässlich kennengelernt. Von dem her bin ich zuversichtlich. :)

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Pilzchen
10.10.2018
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