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05.04.2012, 13:49 Uhr
Asut: Hintergründe zum kollektiven Austritt
Experten schätzen, dass es innerhalb des Verbands schon länger rumort hat und dass die Swisscom tatsächlich ab und an Vorteile genoss. Dem widerspricht der Präsident von asut, Fulvio Caccia, klar. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Der Eklat im Schweizer Telekommunikationsverband asut ist Tatsache: Orange, Sunrise und Cablecom haben beschlossen, auf Ende Jahr auszutreten. Grund: Die Swisscom wird ihrer Meinung nach vom Verband bevorteilt.
Und tatsächlich gibt es Indizien, die dafür sprechen. Ralph Beyeler, Telekommunikationsexperte von comparis.ch fügt als Beispiel den Glasfasermarkt an: «Was momentan auf dem Glasfasermarkt abgeht, ist aus Kundensicht eine Katastrophe. Es ist unnötig, vier Fasern zu verlegen, wenn eine reicht. Dafür müssen die Kunden dann mehr zahlen und andere Gebiete werden vernachlässigt, weil das Geld für die drei zusätzlichen eigentlich unnötigen Fasern bereits ausgegeben worden ist. Der Verband müsste darum ein Interesse daran haben, dass die Kunden eine gute und kostengünstige Glasfaserinfrastruktur an möglichst vielen Orten erhalten können.»
Im Verband teilt man diese Sichtweise nicht. Fulvio Caccia, Präsident asut, relativiert im Gespräch mit PCtipp.ch: «Bei Marktentscheiden ist es klar, dass es unterschiedliche Interessen gibt. Und realistisch gesehen können die vier Fasern um 10-20 Prozent teurer werden. Doch Swisscom sagt, sie übernehmen davon 60 Prozent der Kosten, die Elektrizitätswerke die anderen 40 Prozent. Für die Anwender wird es dadurch also womöglich sogar billiger.»
Im Verband teilt man diese Sichtweise nicht. Fulvio Caccia, Präsident asut, relativiert im Gespräch mit PCtipp.ch: «Bei Marktentscheiden ist es klar, dass es unterschiedliche Interessen gibt. Und realistisch gesehen können die vier Fasern um 10-20 Prozent teurer werden. Doch Swisscom sagt, sie übernehmen davon 60 Prozent der Kosten, die Elektrizitätswerke die anderen 40 Prozent. Für die Anwender wird es dadurch also womöglich sogar billiger.»
«Die Swisscom hat keine speziellen Vorteile»
Für den Austritt der drei Unternehmen mitentscheidend war wohl auch die Stellungnahme von asut zum bundesrätlichen Ergänzungsbericht zum Fernmeldemarkt. Die Mehrheit des Vorstands war dabei gegen die Absicht des Bundesrats, neue Regulierungsinstrumente bereitzustellen. Orange und Sunrise waren natürlich dafür. Caccia sagt zum Resultat: «Am Ende waren im Vorstand sechs Mitglieder gegen die Regulierung, darunter Swisscom und Cablecom. Und nur fünf dafür.»
Es ist also verständlich, dass sich die privaten Telekommunikationsanbieter Orange und Sunrise nicht wirklich durch den Verband vertreten fühlen. Caccia kann darum den Austritt der Unternehmen verstehen, beeilt sich aber, dem noch hinzufügen, dass «die Swisscom innerhalb der asut keine speziellen Vorteile hat.»
Für den Austritt der drei Unternehmen mitentscheidend war wohl auch die Stellungnahme von asut zum bundesrätlichen Ergänzungsbericht zum Fernmeldemarkt. Die Mehrheit des Vorstands war dabei gegen die Absicht des Bundesrats, neue Regulierungsinstrumente bereitzustellen. Orange und Sunrise waren natürlich dafür. Caccia sagt zum Resultat: «Am Ende waren im Vorstand sechs Mitglieder gegen die Regulierung, darunter Swisscom und Cablecom. Und nur fünf dafür.»
Es ist also verständlich, dass sich die privaten Telekommunikationsanbieter Orange und Sunrise nicht wirklich durch den Verband vertreten fühlen. Caccia kann darum den Austritt der Unternehmen verstehen, beeilt sich aber, dem noch hinzufügen, dass «die Swisscom innerhalb der asut keine speziellen Vorteile hat.»
Autor(in)
Fabian
Vogt
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