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06.04.2017, 10:43 Uhr
AMD Ryzen erklärt: Das müssen Sie wissen
Acht Kerne für unter 400 Franken: AMDs neue Power-Chips fordern Intel in unserem Test ganz schön heraus. Worauf Sie beim Kauf von Ryzen-Systemen achten müssen.
Nach gefühlt einem Jahr ist AMD tatsächlich wieder einmal präsent mit einer neuen Prozessorserie namens AMD Ryzen, die sogar Intel beim Preis-Leistungs-Verhältnis das Wasser reicht. Die Serie setzt gleichzeitig auf eine komplett neue Motherboard-Plattform. PCtipp hat sich AMDs neue Power-Prozessoren genauer angeschaut. Das müssen Sie beim Kauf der CPUs, aber auch beim Kauf von Fertig-PCs wissen.
Welche Ryzen-Prozessoren sind erhältlich?
Die AMD-Familie ist in drei Bereiche aufgesplittet. Die Top-Anwärter der Ryzen-7-Familie sind bereits gelauncht und seit einigen Tagen auch mehr oder weniger gut im Handel verfügbar, z.B. bei Digitec. Kennzeichnend für Ryzen 7 sind Achtkerner mit 16 Threads, und das zu einem Preis von unter 600 Franken! Das muss man sich zuerst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Die Intel-Extreme-CPU mit acht Kernen für Workstation- und Gaming-Anwender kostet gegen 1000 Franken. Neben dem schnellsten Ryzen-Prozessor i7 1800X (mit 3,6 GHz) gibt es für die Mittelklasse noch einen Ryzen 7 1700X mit 3,2 GHz im Basistakt für ca. 549 Franken und einen Ryzen 7 1700 (3 GHz Basistakt) für 403 Franken.
Am 11. April wird ausserdem die erschwinglichere Ryzen-5-Serie an den Start gehen. Bei dem Ryzen 5 1600 X handelt es sich um einen 300-fränkigen Sechskerner mit einem Boost-Takt von bis zu 4 GHz (gleich wie beim Ryzen 7 1800X). Weitere CPUs des kommenden Ryzen-5er-Line-up umfassen Vierkernvarianten. Es gibt da beispielsweise noch einen Ryzen 5 1400 ab 3,2 GHz und einem Kostenpunkt von weniger als 200 Franken.
Ist Ryzen nun besser als Intel?
Der R7-1800X liegt jedenfalls auf Augenhöhe mit dem schnellsten Kaby-Lake-Prozessor (7-7700K). Den Broadwell-E mit zehn Kernen hatten wir gerade nicht zu Testzwecken zur Verfügung, haben aber mit dem extremen Vorgänger verglichen, dem i7-5960X (mit acht Kernen), für den man noch immer rund 1000 Franken hinblättert. Getestet haben wir mit aktuellen Asus-ROG-Motherboards der jeweiligen Chipsätze (bei Ryzen mit dem ROG VI Crosshair Hero) und je 16 GB DDR4-RAM mit 2133 bis 3000 MHz. Bei der Grafikkarte kam eine Nvidia GeForce GTX 1080 der ROG-Strix-Serie von Asus zum Einsatz.
Neu bei Ryzen 7 ist ein Boost-System namens «Extended Frequency Range» – kurz: XFR. Der erweiterte Turbo kann dabei automatisch das Kühlsystem der CPU erkennen und je nach Kühlleistung (z.B. bei einem Wasserkühlblock) hochtakten. Zunutze machen sich diesen Vorteil vor allem AMD-Chips mit dem X-Suffix am Schluss, die in der XFR-Leistung pro Kern um 100 MHz zulegen können.
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Autor(in)
Simon
Gröflin
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