News 10.11.2014, 11:37 Uhr

Zehn Jahre Firefox

Der beliebte Open-Source-Browser feiert runden Geburtstag. Die Geschichte einer Berg- und Talfahrt, beginnend mit einer Revolution.
Seit zehn Jahren ist Mozillas Browser online
Am 9. November 2004 startete Mozilla Firefox mit Version 1.0. Es war der Beginn einer Browser-Revolution. 2004 stagnierte der Browsermarkt. Microsofts Internet Explorer dominierte das Internet und sass auf fast 100 Prozent Marktanteil. Der Netscape Navigator, 1996 noch das Mass aller Dinge, war faktisch tot. Ehemalige Mitarbeiter von Netscape planten daher einen eigenen Browser.
Die Mozilla-Stiftung griff mit ihrem Open-Source-Browser das grosse Microsoft an. Unterstützt wurde Mozilla von Google, die Geld und Arbeitskräfte bereitstellten. Mozilla knöpfte Microsoft Prozentpunkt um Prozentpunkt ab und setzte den Marktdominator ordentlich unter Druck. Microsoft hatte Firefox nur wenig entgegenzusetzen.

Chrome stoppt den Höhenflug

Gestoppt wurde der Aufstieg erst von Google, die zwar die finanzielle Beteiligung an Mozilla aufrecht erhielten, aber ihre Entwickler von Firefox abzogen, um Chrome zu lancieren. Während Microsoft nach wie vor versuchte, den veralteten Internet Explorer an moderne Zeiten anzupassen, warf Google seine Kraft in einen modernen Browser. Dieser war von Grund auf neu und hatte gegenüber Firefox einen massiven Vorteil: Praktisch unbegrenzte Ressourcen von Google.
Mozilla blieb oft nur, Google nachzueifern. Funktionen wurden von Chrome übernommen, das Design angegelichen. Viele alte Nutzer fühlten sich von Mozilla ignoriert und wechselten auf alternative Browser. Neue Nutzer konnte Firefox nur wenige gewinnen. Gegenüber Googles Marketingmacht kam Mozilla schlicht nicht an. Bis heute verliert Firefox stetig an Marktanteil auf dem Desktop.

Zu spät, zu wenig

Mozilla verschlief den Einstieg in den mobilen Markt. Während Safari auf iOS quasi nebenbei zum Marktführer wurde, konnte Chrome sich schnell auf Android etablieren. Natürlich auch mitHilfe von Google selbst. Firefox lieferte zwar eine kompetente Mobile-Version nach, sah gegen Google aber kein Land. Die drei grössten Mobile-Betriebssysteme waren bereits von Apple, Google und Microsoft besetzt, aber hauptsächlich in der ersten Welt. Firefox OS sollte smarte Geräte auch in den Rest der Welt bringen. Doch auch dort schaltete die Konkurrenz schnell und kam Dank riesigen Budgets Mozilla zuvor.
Die Ressourcen sind bei Mozilla ein zentrales Thema. Gegenüber den Hard- und Softwaregiganten Google, Apple, Microsoft und Facebook fehlt es der Non-Profit-Organisation Mozilla an Geld und somit an Personal, Forschung, Marketing und mehr. Mit ihrer Open-Source-Philosophie kann Mozilla zwar Enthusiasten überzeugen, für den Mainstream recht es aber nicht. So lange Mozilla mit Google mithalten kann ist das auch kein Problem. Sobald Mozilla allerdings den Anschluss verliert, zieht Google alleine davon. Es drohen Zeiten wie Anfang der 2000er-Jahre.

Bildergalerie
In den ersten Versionen wurde optisch nur wenig verändert. Hier die beliebte Version 3.5

Wer will? Wir haben gut 10 Stück davon.
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