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29.03.2016, 11:42 Uhr
Ultra HD: Welches HDMI-Kabel muss ich kaufen?
Nicht jedes HDMI-Kabel unterstützt Ultra HD (3840 x 2610 Bildpunkte) optimal. Wir entwirren den Kabelsalat rund um HDMI für Ultra-HD-Auflösung und geben Tipps.
Einmal mehr ist die Industrie schneller als der Markt. Bald auch betreten erste 4K-Blu-ray-Player den Markt, und an der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Januar wurde soeben von den Herstellern das frische Gütesiegel Ultra HD Premium verabschiedet. Künftige Player und TVs mit diesem Stempel sollen die ultrahohe Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln mit 10-Bit-Farbraum und dem HDR-Standard wiedergeben. Analog dazu werden auch HDMI-Kabel demnächst auf die Bezeichnung «Premium Highspeed» lauten. Schön und gut – nur welches Kabel brauche ich denn jetzt genau? Wir entwirren den Kabelsalat rund um HDMI.
Auf die Bandbreite kommt es an
Verbindet man beispielsweise einen 4K-Gaming-Rechner über ein HDMI-1.3-Kabel mit dem neuen 4K-Fernseher, wird die ultrahohe Auflösung zwar richtig erkannt, die Bildwiederholrate verharrt dann in der Regel jedoch bei weniger als 30 Bildern pro Sekunde. Bei Blu-ray-Playern merkt man, dass sich über ältere HDMI-Kabel beim Upscaling je nach TV und Player leichte horizontale Ruckler bemerkbar machen können. Der Grund ist trivial: Ältere HDMI-Kabel sind nicht mehr in der Lage, die volle Datenbandbreite durchzuschleusen. Denn nicht nur Fernseher und Endgeräte müssen mit der hohen Auflösung richtig umgehen können, sondern natürlich vor allem die Kabel selber. Bereits für 3D-Inhalte erfolgte daher der Wechsel von HDMI 1.3 auf HDMI 1.4, um paralleles Streamen zweier 3D-Bilder in Full HD zu ermöglichen.
Information
RandnotizWenn Sie in den Shops auf verschiedene Auflösungsbezeichnungen stossen, lassen Sie sich davon nicht verwirren: Bezeichnungen wie 4K, 4K2K, Ultra HD, UHD, Quad Full HD, QFD, 2160p (4K x 2K) bedeuten alle dasselbe: nämlich 4K beziehungsweise Ultra HD (3840 x 2160 Bildpunkte).
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Keine Versionsbezeichnungen mehr
Keine Versionsbezeichnungen mehr
Um es kurz zu machen: Seit die HDMI-Versionsnummern (bis und mit Version 1.3) von der HDMI-Licensing-Organisation abgeschafft wurden, erkennt man neuere HDMI-Kabel an der Bezeichnung HDMI Highspeed. HDMI-Kabel, die nicht entsprechend gekennzeichnet sind, können die hohe Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln nicht vollständig übertragen. Die optimale Bildwiederholfrequenz wird insbesondere bei 4K mit 60 Hz (z.B. bei Spielen) nicht korrekt wiedergegeben. Verwirrenderweise kommt bei den aktuellen TVs noch die numerische HDMI-Bezeichnung (HDMI 1.4 bzw. HDMI 2.0) zum Einsatz. Nur mit einem HDMI-2.0-Anschluss am TV sind in Kombination mit einem Highspeed-Kabel bis zu 60 Bilder pro Sekunde und eine Farbtiefe von 10 bis 12 Bit möglich.
Um keinen Fehlkauf zu riskieren, achtet man daher idealerweise immer auf die Zusatzbezeichnung «HDMI Highspeed». Der Verwirrung nicht genug: Bei den Highspeed-Kabeln gibt es gegenwärtig zwei Geschwindigkeitsklassen. Die vorgegebene Übertragungsrate von 10,2 Gbit/s liefert theoretisch genug Bandbreite für 3D, HD-Audio und 4K. Seit aber mit HDMI 2.0 bei 60 Hz auch HDR als Zusatzspezifikation eingeführt wurde, drängen sich demnächst die neuen Premium-High-Speed-HDMI-Kabel mit bis zu 18 Gbit/s auf, weil die Hersteller diese Trennung noch nicht klar kennzeichnen.
Version 1.0 bis 1.2 | keine 4K-Unterstützung |
Version 1.3 | nur eingeschränkte 4K-Unterstützung |
Version 1.4 | 4K-Unterstützung wahrscheinlich |
HDMI-Highspeed-Kabel | |
bis 10,2 Gbit/s | sichere 4K-Unterstützung bis 24 Hz; kein HDR |
bis 18 Gbit/s | volle HDMI-2.0-Unterstützung, HDR-Unterstützung |
Version 1.0 bis 1.2 | keine 4K-Unterstützung |
Version 1.3 | nur eingeschränkte 4K-Unterstützung |
Version 1.4 | 4K-Unterstützung wahrscheinlich |
HDMI-Highspeed-Kabel | |
bis 10,2 Gbit/s | sichere 4K-Unterstützung bis 24 Hz; kein HDR |
bis 18 Gbit/s | volle HDMI-2.0-Unterstützung, HDR-Unterstützung |
Fazit
Bei einem brandneuen 4K-Fernseher (mit HDR-Unterstützung) und beim 4K-Gaming lohnt es sich, auf Nummer sicher zu gehen und besser ein HDMI-Kabel mit der vollen Bandbreitenunterstützung zu kaufen. Die Preisunterschiede sind vertretbar.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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