News 03.04.2014, 12:04 Uhr

Swisscom TV 2.0 ist da

Kleine Revolution bei Swisscom TV: Das Digital-TV der Swisscom wird komplett in die Cloud ausgelagert. Das bedeutet vor allem mehr Replay, mehr Aufnahmen sowie ein einheitliches Nutzererlebnis auf allen Plattformen.
Es ist ein Paukenschlag in der Schweizer TV-Landschaft. Der grösste Telekommunikationsanbieter der Schweiz präsentierte heute Swisscom TV 2.0, das ab sofort erhältlich ist. Swisscom setzt beim runderneuerten Digital-TV voll auf die Cloud. Zur Neuauflage gehört auch eine neue TV-Box sowie neue, überarbeitete Kombiangebote.
Kurz-Facts zu Swisscom TV 2.0:
  • Komplett neue Nutzeroberfläche auf Basis von Android
  • Neue, wesentlich kleinere TV-Box und neue Fernbedienung mit Bluetooth
  • Über 250 Sender (rund 70 neue)
  • 7 Tage Replay auf über 250 Sendern (bisher 30 Stunden auf 90 Sendern)
  • Unbeschränkt viele Sendungen parallel aufnehmen, auch in der Vergangenheit
  • Bis zu 1000 Stunden aufnehmen
  • Neuer App-Store mit über 50 Apps
  • Neue Mobile-Apps für iOS und Android

Mehr Sender, mehr Replay, mehr Aufnahmen

Gemäss Swisscom konsumieren Swisscom-TV-Plus-Kunden bereits heute 30 Prozent aller Inhalte zeitversetzt. 80 Prozent nehmen regelmässig Sendungen auf. Und ein Fünftel aller Kunden nutzt Swisscom TV auch mobil. All dies sind Gründe, die für die Cloud sprechen. Denn die wohl wichtigste Neuerung von Swisscom TV 2.0 ist die Cloud-Aufnahmefunktion. Künftig werden Sendungen nicht mehr lokal auf die Festplatte aufgenommen – die neue TV-Box hat nämlich gar keine Festplatte mehr –, sondern auf den Swisscom-Servern gespeichert. Dies bringt diverse Vorteile: So können neu bis zu 1000 Stunden aufgenommen werden, ein Vielfaches der bisherigen Kapazität. Zudem ist es möglich, beliebig viele Sendungen parallel aufzunehmen – sogar bereits vergangene Sendungen können aufgenommen werden. Die Cloud-Aufnahmen können archiviert werden und stehen dann laut Swisscom unbegrenzt lange zur Verfügung.
Eine weitere gewichtige Neuerung ist der massive Ausbau der Replay-Funktion. Neu können Sendungen nicht mehr nur 30 Stunden, sondern ganze sieben Tage zurück angeschaut werden. Und dies neu auf nahezu allen Sendern. Apropos Sender: Die Zahl der verfügbaren Kanäle steigt in Swisscom TV 2.0 um rund 70 auf über 250, davon 80 in HD-Qualität.
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Das kann die neue Swisscom-TV-Box

Die neue Swisscom-TV-Box

Die neue TV-Box ist nicht nur schicker, sondern auch deutlich kleiner geworden
Da die neue TV-Box auf eine Festplatte verzichtet, ist sie um ein Vielfaches kleiner als die alte. Sie hat nun etwa die Grösse einer Apple-TV-Box und schaut fast schon niedlich aus. Beim Design orientiert sie sich an der ebenfalls neuen Internet-Box von Swisscom (hier gehts zum Test), setzt also auf schwarzen Klavierlack im Zusammenspiel mit weissem Plastik.
Die Fernbedienung von Swisscom TV 2.0
Wegen des Verzichts auf die Festplatte kommt die neue Box auch mit deutlich weniger Strom aus, rund 40 Prozent laut Swisscom. Komplett neu ist auch die in Weiss gehaltene Fernbedienung: Flacher ist sie geworden, und essenzielle Funktionen wie Replay sind nun besser zugänglich. Wer will, kann die neue Box übrigens auch in einem Schrank verstauen – denn die Fernbedienung funkt jetzt via Bluetooth.

Komplett neues Interface

Komplett überarbeitet hat Swisscom auch die Benutzeroberfläche von Swisscom TV, die nun auf einer eigens entwickelten Android-Plattform basiert. Zentrale Anlaufstelle ist ein neuer Homescreen, auf dem TV-Empfehlungen sowie persönliche Tipps, die anhand des eigenen Fernsehverhaltens berechnet werden, präsentiert werden. Über den Homescreen gelangt man auch zu weiteren wichtigen Funktionen wie dem Aufnahmeverzeichnis, Video-on-Demand, Sport-Ereignisse oder Apps. Letztere hat Swisscom ebenfalls deutlich ausgebaut: Es stehen jetzt über 50 Apps im neuen App-Store bereit, darunter auch YouTube und Facebook. Die technische Basis für die Apps stammt übrigens vom norwegischen Browser-Entwickler Opera.
Der TV-Guide wurde ebenfalls überarbeitet und erstrahlt im neuen, einheitlichen Design, das auf helle Farben setzt und sich durch die gesamte Nutzeroberfläche zieht. Sender werden im TV-Guide neu mit den Senderlogos gekennzeichnet, was laut Swisscom bei der Orientierung hilft. Verbessert wurde auch die Navigation, gerade im Hinblick auf die ausgebaute Replay-Funktion. So kann man nun etwa bequem zu einem vergangenen Tag springen.
Der neue TV-Guide
Der Info-Bildschirm zu laufenden Sendungen wurde ebenfalls überarbeitet und zeigt neu auch ähnliche Inhalte an. Besonders für Familien interessant: Mit Swisscom TV 2.0 können bis zu fünf individuelle Senderlisten (bisher drei) abgespeichert werden.
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Neue Apps, Vivo-Kombiangebote

Neue Apps

Zusammen mit Swisscom TV 2.0 lanciert Swisscom auch eine neue Mobile-App für Android und iOS. Diese orientiert sich am neuen Design von Swisscom TV 2.0 und bietet nun deutlich mehr Funktionalität. So sind jetzt über 170 Sender auch über die App abrufbar. Und die Replay-Funktion ist nun auch unterwegs für sämtliche Sender verfügbar.
Dank des konsequenten Cloud-Gedankens stehen weiter sämtliche Aufnahmen über alle Geräte hinweg zur Verfügung, sei es am TV, auf den mobilen Geräten oder am PC. Wie gehabt können Aufnahmen bequem von der App aus geplant werden.
Die neuen Apps sind ab sofort im App Store respektive im Google Play Store erhältlich. Sie funktionieren allerdings nur im Zusammenspiel mit Swisscom TV 2.0. Die alte App bleibt somit weiterhin bestehen.

Die neuen Vivo-Kombiangebote

Swisscom TV 2.0 ist ab sofort erhältlich. Im Rahmen der Neueinführung hat Swisscom auch die Vivo-Casa-Kombiangebote überarbeitet. Gleich geblieben sind die Angebote Vivo Casa * bis Vivo Casa ***. Diese beinhalten weiterhin das alte Swisscom-TV-Produkt. Die teureren Vivo-Casa-Angebote wurden hingegen ersetzt durch die neuen Kombis Vivo M, Vivo L und Vivo XL. Diese beinhalten alle das neue Swisscom TV 2.0 plus. Ausserdem wurden bei gleich bleibenden Preisen auch die Internetgeschwindigkeiten erhöht.
Die neue Vivo-Kombiangebote im Überblick
Den Einstieg in die neue TV-Welt stellt Vivo M für 129 Franken im Monat respektive 114 Franken im Monat ohne Festnetztelefonie dar. Das Kombiangebot beinhaltet neben Swisscom TV 2.0 plus auch einen Internetanschluss mit 40 Mbit/s Download und 8 Mbit/s Upload. Bei den neuen Vivo-Angeboten hat Swisscom besonders die Uploads deutlich erhöht, die nun im Verhältnis 1:5 zur Download-Geschwindigkeit stehen.
Das teuerste Abo Vivo XL (169/154 Franken im Monat) bietet bis zu 300 Mbit/s Down- und 60 Mbit/s Upload via Glasfaser. Sämtliche Vivo-Angebote beinhalten unbeschränkte Telefonie in alle Schweizer Fest- und Mobilnetze.
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Was kostet die Aktivierung?

Einmalige Aufschaltgebühr

Wer als bestehender Swisscom-Festnetz- oder Swisscom-TV-Kunde auf eines der neuen Vivo-Pakete mit Swisscom TV 2.0 wechseln will, muss eine einmalige Aufschaltgebühr von 99 Franken berappen. Die Mindestbezugsdauer beträgt zudem 12 Monate. Ein Wechselzwang besteht nicht, man kann also auch einfach zu den gleichen Konditionen beim bestehenden Swisscom-TV-Abo bleiben. Festnetz-Neukunden bezahlen eine Aktivierungsgebühr von 43 Franken.
Wer als bestehender Swisscom-TV-Kunde wechselt, muss sich dafür nicht auf stundenlanges Einrichten einstellen: Die bestehenden Favoritenlisten werden nämlich übernommen. Und auch die Aufnahmen werden übernommen, allerdings nur die seit dem 1. Februar 2014 getätigten.



Kommentare
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Pumpido
03.04.2014
Habe gerade gelesen, dass man live Sport Events, die man einzeln kauft, noch nicht aufzeichnen kann. Für mich momentan das Killer-Argument, um noch nicht umzusteigen. Die Blutooth-Fernbedienung macht mich auch nicht sehr glücklich, da es dann wohl nicht möglich sein wird, die Box mit der Logitech Harmony Fernbedienung zu bedienen. Trotz der neuen Technologie, die man verwendet und irgendwie guten Willen zeigen will damit, für mich nicht ideal. Aber über das HD-Bild zu "meckern" finde ich nun doch etwas übertrieben. Ich bin als mehr als zufrieden mit der Bildqualität. Lasse mich aber gerne positiv überraschen, sollte es noch besser werden.

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POGO 1104
03.04.2014
@Pumpido, du hast ja im Swisscom Forum schon dazu Antwort bekommen ;) http://supportcommunity.swisscom.ch/t5/Diskussionen-%C3%BCber-Swisscom-TV-2/Fakten-die-einige-Fragen-kl%C3%A4ren/m-p/265535#M52 POGO 1104

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Pumpido
04.04.2014
Genau ;o) Habe es jetzt aber doch schon bestellt.

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Hubi43
04.04.2014
TV2.0 der grosse Nachteil Wunderbar, damit schiesst sich Swisscom ins eigene Knie. Denn TV2.0 und ISDN ist nicht möglich. Zudem wie will ich Tel.1, Tel2, Fax, PC und TV am einem Router anschliessen? Aber da meine Wohnung schon Fernseh- und ISDN Anschluss in allen Zimmern hat, werde ich sicher nicht noch eine PC-Steckdosenverkabelung in allen Zimmern nachholen. Da kann ich gleich zu UPC-Cablecom gehen denn Fernsehanschluss habe ich schon in jedem Zimmer. Aber so ist halt Swisscom -> grossmundige Präsentation ohne eine ganz wesentliche Erklärung. Gruss Hubi Und wo schliesse ich an diesem Router noch eine 2. TV-Box an??

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Gaby Salvisberg
04.04.2014
Hallo Hubi43 Ketzerische Frage: Braucht es denn «ISDN» überhaupt noch? Mehrere Tel-Nummern und Anschlüsse in mehreren Räumen sollten doch inzwischen auch mit IP-Telefonie möglich sein. Herzliche Grüsse Gaby

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Hubi43
04.04.2014
Und wenn ich keine IP-Telefonie will. Ich brauche auch kein Skyp oder sonst ein Internettelefon. Sondern bleibe bei meinen normalen Geschäftsverbindungen. Gut auf eine 3. Tel. Nummer kann ich verzichten. Und meine Frage nach der Verkabelung ist trotzdem nicht beantwortet. Und die Frage nach den Routeranschlüssen ist trotzdem noch offen. Gruss Hubi

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POGO 1104
04.04.2014
ISDN ist sogut wie tot, vom technischen Fortschritt eingeholt. Das ist nicht nur bei Swisscom so, sondern weltweit ist diese Tendenz da für IP-Telefonie. Da kann man noch so dagegen sein und protestieren - es ist unaufhaltsam.... Siehe auch Statement von Swisscom: http://supportcommunity.swisscom.ch/t5/Diskussionen-%C3%BCber-Festnetz-und/Festnetztelefonie-IP-Fragen-und-Antworten/td-p/264759 Übrigens: Auch die Telefonie bei UPC-Cablecom ist IP-Telefonie. Die ISDN-Verkabelung kann man (teilweise) umbauen auf Ethernet-Verkabelung. Mit Funktelefonen (Dect oder IP) kann man sich Verkabelung/Anpassung sparen.... 1. und 2. und ggf. 3. TV-Box geht normal per LAN an den vorhandenen Swisscom-Router (ggf. über entsprechende WLAN- oder Powerline Verbindungskits) POGO 1104

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MarcelPfister
04.04.2014
Schlechter Artikel und schlechtes Angebot Schade, schade, sowohl was Swisscom TV 2.0 betrifft als auch den Artikel dazu! Wer Swisscom TV 2.0 will, muss auf VOIP umsteigen. Mit analogem Telefon geht das nur mit Digitalsteckdose für 195 CHF. Wer auf ein VOIP Telefon umsteigen will, kann nur das Rousseau von Swisscom kaufen. Es war mal zu PTT Zeiten, dass man nur Telefone des Providers verwenden konnte, nun sind wir wiederum da... warum das Angebot publiziert wird, wenn nur das eigene Telefon unterstützt wird, ist mir rätselhaft. Da werden sich noch viele wundern und ärgern...

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POGO 1104
04.04.2014
Sämtliche VivoCasa Angebote werden bereits seit ca. August 2013 nur noch mit VoIP aufgeschaltet. Ausnahme war nur, wer ISDN hatte, denn kann das vorläufig noch behalten - auch bei den jetzigen, verbleibenden VivoCasa *, **, *** Abos ohne TV 2.0. Analogtelefone brauchen nur eine Digitalsteckdose (BBR), wenn man die vorhandenen Telefonleitungen/Dosen weiterbenutzen möchte. Wenn die Telefon am Router eingesteckt werden, braucht es keine Digital/BBR Steckdose..... POGO 1104

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MarcelPfister
04.04.2014
Analog Telefon am Router geht gemäss Swisscom nicht Gemäss Swisscom funktioniert das analoge Telefon direkt am Router nicht mehr, es braucht zwingend die Digitalsteckdose.