News 03.01.2011, 12:06 Uhr

30 Prozent schneller: Intels Super-CPUs

Flott: Intels Chiparchitektur «Sandy Bridge« beschleunigt Desktops wie Notebooks um bis zu 30 Prozent. PCtipp hat den neuen Turbo getestet - und zeigt alle Neuerungen.
Intels neuer: Core i7-2600K
Zuerst die Fakten: Intel hat seine neue Chiparchitektur «Sandy Bridge» offiziell lanciert und mit ihm zwei Neuerungen präsentiert: Zum einen werden insgesamt zwölf neue CPUs vorgestellt, zum anderen neue Chipsätze eingeführt, die für den Betrieb der Prozessoren in ebenfalls neuen Notebooks und Desktop-PCs benötigt werden. Offiziell tituliert Intel seine neue Mikro-Architektur als «2nd Generation Core-Processors», die zweite Generation der Core-CPUs. Gleich geblieben sind die Bezeichnungen Core i3, i5 und i7. Geschrumpft ist die Fertigungsgrösse auf 32 Nanometer für Modelle, die neben einem Prozessor auch eine Grafikeinheit besitzen. CPU und Grafik sind dabei erstmals in einem einzigen Chip untergebracht. Bei der aktuellen Vorgängervariante «Westmere» waren CPU und Grafikeinheit zwar bereits schon im Chip-Die (engl. für Blättchen), dort aber noch räumlich getrennt.
Äusserlich neu ist die Bauform der CPUs, die Intel neu im Sockel 1155 anbietet. Architektonisch gehört das sogenannte Ring-Interface, das CPU-Kerne, Grafik, den System Agent (Controller-Sammelbecken wie etwa PCI-Express, Speicher etc.) und den Zwischenspeicher (LLC-Speicher = L3-Cache) miteinander verbindet, zu den zentralen Neuerungen. Dadurch sollen Daten den kürzesten Weg vom Absender zum Empfänger nehmen, um Verzögerungen zu minimieren und so das System zu beschleunigen.
Stark verbesserte Grafik
Intel platziert die Sandy-Bridge-Grafik-Einheit direkt im CPU-Die, integriert sie in das Ring-System und lässt sie auf den L3-Cache zugreifen. Verbaut werden, abhängig von der CPU, allerdings zwei verschiedene Versionen des Grafikchips. Der HD Graphics 2000 wird in den meisten neuen CPUs - vom Core i3 bis zum Core i7 - integriert. Durch Turbo Boost 2.0 kann der Grafikchip analog zu den CPU-Kernen übertaktet werden, sofern es die Anwendung zulässt.
Der HD Graphics 3000 ist die kräftigere Version. Sie kommt bei den speziellen K-CPU-Versionen zum Einsatz (frei übertaktbar, analog zu Westmere-CPUs). Diese K-CPUs (z. B. Core i7 2600K) eignen sich vor allem zum Übertakten. Die Leistung der Grafikeinheit liegt ungefähr auf dem Niveau einer Mittelklasse-Grafikkarte mit Chip-Typ AMD Radeon HD 54xx. Interessant: Der L3-Cache des Prozessors verteilt sich nicht nur zu gleichen Teilen auf die zur Verfügung stehenden Kerne. Er steht ausserdem auch der integrierten Grafik-Einheit zur Verfügung.
Die neuen Prozessormodelle
Insgesamt 14 neue Desktop-CPUs stellt Intel zum Launch von Sandy Bridge zur Verfügung. Noch unberücksichtigt sind eine Sechskern-CPU (6 Cores, 12 Threads) und die Extreme-Edition im Desktop-Bereich. Der Überblick:
Name ¦Takt¦Cores/Threads¦ Cache¦ Grafik
Core i7-2600K¦ 3,4 GHz¦ 4/8¦ 8 MB¦ HD 3000
Core i7-2600¦ 3,4 GHz¦ 4/8¦ 8 MB¦ HD 2000
Core i7-2600S¦ 2,8 GHz¦ 4/8¦ 8 MB¦ HD 2000
Core i5-2500K¦ 3,3 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 3000
Core i5-2500¦ 3,3 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i5-2500S¦ 2,7 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i5-2500T¦ 2,3 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i5-2400¦ 3,1 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i5-2400S¦ 2,5 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i5-2390T¦ 2,7 GHz¦ 2/4¦ 3 MB¦ HD 2000
Core i5-2300¦ 2,8 GHz¦ 4/4¦ 6 MB¦ HD 2000
Core i3-2120¦ 3,3 GHz¦ 2/4¦ 3 MB¦ HD 2000
Core i3-2100¦ 3,1 GHz¦ 2/4¦ 3 MB¦ HD 2000
Core i3-2100T¦ 2,5 GHz¦ 2/4¦ 3 MB¦ HD 2000
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Intel Core i7-2600K im Test

«Sandy Bridge»-Mainboard mit H67-Chipsatz
Intel hat uns zum Test den Highend-Prozessor Core i7-2600K bereitgestellt. Das Mainboard kommt von Intel, nennt sich DH67BL und ist mit dem H67-Chipsatz ausgestattet. Das Board verfügt über je zwei PCI-Express-x16- und PCIe-x1-Steckplätze sowie und einen PCI-Port, einen SATA-Controller (SATA-6G und SATA-3G) sowie einen USB-3.0-Controller von NEC. Neben den Standard-Anschlüssen wie USB, eSATA und den Audio-Klinken bietet das Board Gbit-LAN. Die CPU selbst wird vom Boxed-Kühler von Intel gekühlt. Das Test-Kit wurde um 4 GB DDR3-Speicher mit 1333 MHz von Kingston (KHX1333C9D3UK2/4GX) ergänzt. Als Festplatte kam eine 500 GB grosse Festplatte von Samsung zum Einsatz. Das Betriebssystem für unsere Tests ist Windows 7 Home Premium in einer 64-Bit-Version.

Um die Stärke der CPU zu messen, haben wir mit dem CineBench R11.5 getestet. Mit einer Wertung von 6,39 Punkten liegt er deutlich über dem Core i7-960, aber ebenso deutlich unter dem Core i7 980X. Der PCMark Vantage erreicht 8894 Punkte bei der Bewertung des gesamten Systems. Kommt es zu grafiklastigen Benchmarks oder Spielen, fliesst der integrierte Grafikchip stärker in die Bewertung ein. Beim 3DMark 06 erreicht das System schwache 4954 Punkte, der 3DMark Vantage liegt bei durchschnittlichen 2158 Punkten. Bei 1024 x 768 Bildpunkten schafft der Chip mit Grafikeinheit bei Crysis exakt 24 Bilder pro Sekunde, bei World of Warcraft und einer Auflösung von 1080p-Auflösung erreicht der Benchmark 29,8 Bilder pro Sekunde - damit ist ein annähernd ruckelfreies Onlinerollenspiel möglich.
Leise und sparsam: Genauso top sind die ergonomischen Werte: Der Boxed-Lüfter ist im Betrieb sehr leise. Das Systeme benötigt etwa 36 Watt Leistung im Leerlauf, maximal etwa 93 Watt unter Last.



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