Tintenexperte sagt Laserdruck den Kampf an
Ein grosses Problem ist allerdings die Verschwendung ...
Ein grosses Problem ist allerdings die Verschwendung von Tinte: Obwohl der Drucker meldet, dass die Patronen leer sind, befinden sich tatsächlich wertvolle Rückstände in den Tanks. Wie erklären Sie dies Ihren Kunden?
Unser Ziel ist natürlich, dass unsere Patronen so viel Tinte wie möglich verbrauchen. Der Grund für die Rückstände, die es tatsächlich gibt, liegt beim Schaum, der sich innerhalb der Patrone befindet. Diesen benötigen wir, um den Tintenfluss zu kontrollieren, damit immer die gleiche Menge Tinte aufs Papier kommt. 100 Prozent der Tinte lässt sich leider nicht aus dem Schaum herauskriegen. Aber: Auf der Rückseite der Packung ist immer angegeben, wie viele Seiten sich mit einer Patrone drucken lassen. Diese Zahlen halten wir ein.
Stellen wir Tintentechnik Laserdruckern gegenüber: Seitenpreise und Qualität sind bei modernen Geräten vergleichbar. Können KMU oder Heimbüros wieder auf Tinte umsteigen?
Das hängt davon ab, wie viel gedruckt wird. Bei einer hohen Seitenzahl kommt keiner an Laser vorbei. Aber für typische KMU mit einem kleinen Druckaufwand eignet sich Tinte besser. Darüber hinaus ist bei teureren Tintenstrahldruckern das Verbrauchsmaterial viel günstiger als bei Lasern – da können kleine Firmen etwa die Hälfte sparen. Auch beim Farbdruck fahren unsere Kunden mit Tintenstrahlgeräten günstiger als mit Laserdruckern.
Ihre Kunden können auch Geld sparen, indem sie Patronen von Drittanbietern kaufen. Was ist der Unterschied zwischen Originalpatronen und den Kopien?
Die jeweilige Tinte unterscheidet sich vor allem in ihrer Viskosität (Dickflüssigkeit). Das Problem dabei: Die Druckköpfe sind auf die Originaltinte abgestimmt und liefern schlechtere Ergebnisse, wenn Tinte von Drittherstellern mit einer anderen Viskosität daherkommt. Aber die Patronen unterscheiden sich nicht nur punkto Qualität: Originaltinte liefert rund 35 Prozent mehr Seiten. Dies wird häufig vergessen, wenn nur die Preise verglichen werden. Entscheidend ist immer der Seitenpreis.
Autor(in)
Reto
Vogt
23.06.2011
23.06.2011