News 11.05.2012, 13:38 Uhr

Silbertapete stoppt Elektrosmog

Mit speziellen Tapeten wollen französische Forscher WLAN-Strahlen den Kampf ansagen.
Forscher des Polytechnik-Instituts am Grenoble INP haben Tapeten entwickelt, die undurchlässig für Funksignale sind. Diese bieten Potenzial für verschiedenste Anwendungen im Bereich der Sicherheit und Medizin und dürften nur unwesentlich teurer sein als konventionelle Wandverkleidungen. Bei der Herstellung wird auf längst etablierte Standards gesetzt, erklärt Entwickler Pierre Lemaitre-Auger im Interview.
Wandverkleidung sperrt Netzwerk ein
Silberpartikel auf den Tapeten sorgen für die Blockierung des WiFi-Signals in beide Richtungen. Der Clou dabei liegt allerdings im jeweiligen Schneeflocken-artigen Muster, in dem die Schicht aufgebracht ist. Moderne Router geben ihr Signal sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Spektrum ab, beide Frequenzbänder werden effektiv geblockt.
«Durch eine solche Tapete wird die Signalstärke im Schnitt um 25 dB reduziert. Unmittelbar dahinter hat man also entweder sehr schlechten oder gar keinen Empfang», erklärt Lemaitre-Auger. Folglich ist die Empfangsweite drastisch reduziert. Die Anti-WiFi-Wandbekleidung lässt GSM-Verbindungen zu und erlaubt auch Surfen über mobile Breitbandverbindungen via UMTS und LTE. Die zweite Version des Mauerschmucks unterbindet auch dies.
Mit dem WiFi-Blocker liessen sich innerhalb eines Gebäudes eigene Zonen für den WLAN-Zugriff schaffen oder bestimmte Räume isolieren. Für die alternative Version wäre besonders der Einsatz in Krankenhäusern naheliegend, um sensiblere Mess- und Therapiegeräte vor Interferenzen durch Mobilfunk zu bewahren.
Technologie kommt 2013 auf den Markt
«Wir verwenden das Standardpapier für Tapeten», schildert Lemaitre-Auger. «Die Silberteilchen sind Bestandteil leitfähiger Tinte und werden im Siebdruckverfahren aufgebracht. Alle Herstellungsschritte werden längst in der Industrie eingesetzt, lediglich die Drucker müssen für den Einsatz mit der Tinte kalibriert werden.» Der Experte für Opto-Elektronik erwartet, dass die Produktionskosten nicht wesentlich über jenen für normale Tapeten liegen werden.
Fenster stellen aktuell noch eine Hürde dar, da sich die Funkwellen problemlos durch Glas hindurch bewegen. Um auch Räume an Aussenwänden «abdichten» zu können, versucht das Team nun, eine dünnere und durchsichtige Version der Tapete zu entwickeln. Ihre Technologie wurde mittlerweile vom finnischen Unternehmen Ahlstrom lizenziert, das bereits 2013 ein Produkt auf den Markt bringen möchte.
Text: pressetext.com/Georg Pichler

Autor(in) Pressemeldung



Kommentare
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coceira
12.05.2012
guurgel mal "strahlenschutztapete" gibts doch schon seit jahren ....... ps. mein nachbar hat laengst einige waende seiner wohnung mit diesem produkt http://www.bauhandwerk.de/artikel/bhw_Strahlenschutz_im_Trockenbau_1120934.html zugeklebt - der ist allerdings zahnarzt und beitreibt nebenbei eine roentgenstrahlschleuder :D

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Masche
12.05.2012
gibts doch schon seit jahren ....... Da geht's um Röntgenstrahlung und nicht um WLAN/GSM Strahlung. Das ist nicht miteinander zu vergleichen. Andererseits: Für die alternative Version wäre besonders der Einsatz in Krankenhäusern naheliegend, um sensiblere Mess- und Therapiegeräte vor Interferenzen durch Mobilfunk zu bewahren. Entgegen vielerorts (besonders von technisch völlig unbedarften Laien) geäusserter Befürchtungen geht die Gefahr für empfindliche Geräte nicht von den Handyantennen aus, sondern von den Handys selber. Dies zeigt sich ja auch, dass auf vielen Spitälern Handyantennen stehen, ohne dass es damit je zu Störungen gekommen ist. Normalerweise passiert auch nichts, wenn man mit einem Handy solchen empfindlichen Geräten nahe kommt, denn das Handy sendet in der Regel nur, wenn ein Anruf herein kommt oder man selber einen Anruf tätigt. Wird aber ein Raum gegenüber Handystrahlung dicht gemacht und jemand betritt diesen mit versehentlich eingeschaltetem Handy, so beginnt dieses, weil der Empfang abgebrochen ist, sofort mit maximaler Leistung nach einer Handystation zu suchen. Das heisst, das Risiko durch Handystrahlung gestört zu werden, steigt, je stärker man den Raum gegen Handystrahlung von Aussen abschirmt, da die von den Handys abgestrahlte Leistung stärker wird, je schwächer das empfangene Signal ist. So gesehen ist es sogar sinnvoll, auf den Spitälern Handyantennen zu montieren, um die Strahlung der Handys in den Spitälern möglichst tief zu halten. Aber das ist halt vielen Handyantennengegnern zu kompliziert zu verstehen.

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coceira
13.05.2012
klar masche, da hast du recht, roentgenstrahlung ist etwas heftig und dazu brauchts s geeignete mittel. Die franzosen machen jedoch auch viel laerm um dingens die es laengst gibt, ob ich nun mit alu, kupfer, silber oder graphitbeschichtungen versuche einen +- faraday kaefig um mich zu bauen um meine paranoia zu beruhigen ...... nun ja, da muss aber dann auf jeden fall noch eine hokus pokus box am besten mit abgestimmten schwingkreis unters bett gegen erdstrahlen und nicht zu vergessen eine pyramide aus "spezialkristall" (CuZn16Si4 so gesehen im spezialkatalog) Uebrigens zur celllular antenne auf dem spitaldach meine ich, dass das nichts zur "problemloesung" beitragen wuerde. In der regel werden antennen mit sehr begrenzten und definierten oeffnungswinkeln benutzt, deshalb ist eher nicht mit problemen im gebaeude zu rechnen. Wuerde man die antennen ins/aufs gebaude richten so koennten eher unerwuenschte effekte auftreten. Kleine low-power stockwerkrepeater waeren da, wenn ueberhaupt eine verbindung zu gewaehrleisten ist imho viel billiger und auch sinnvoller.