Kommentar
28.08.2009, 06:04 Uhr
Street Viewing Man
Jetzt wird es mir plötzlich bewusst: Meine eingebaute Street-View-Funktion missachtet den Persönlichkeits- und Datenschutz. Sie muss abgeschaltet, ja ausgelöscht werden.
Als ob die Hysterie rund um Googles neue Strassenansicht nicht schon merkwürdig genug wäre, kommt auch noch der eidgenössische Datenschutzbeauftragte und fordert die sofortige Schliessung von Google Street View. Grund: die automatische Anonymisierungssoftware, die Gesichter und Autonummern verwischt, funktioniert nicht in allen Fällen. Es muss teilweise manuell nachgebessert werden.
Damit ist Google Street View fast so gefährlich wie die Schweinegrippe oder das «Sportpanorama» mit Matthias Hüppi.
Letzten Samstagabend, als ich auf die Gasse ging, sah ich extrem viele Häuser in extrem hoher Auflösung. Teilweise konnte man sogar erkennen, wie viele leere Bierdosen auf den Balkons stehen. Dazu massenhaft parkierte Autos, deren Nummernschilder lesbar waren! Wo bleibt da der Datenschutz? Dieser schamlosen Veröffentlichung intimster persönlicher Daten wird nicht einmal dann Einhalt geboten, wenn das Auto in der Nähe eines Bordells und im Halteverbot parkiert ist! Auch in unaufgeräumte Vorgärten sah ich und konnte dank der Briefkastenbeschriftung auch noch ablesen, wer für diese Schweinerei verantwortlich ist. Noch schlimmer: ich erblickte auf der Strasse massenhaft Menschen, deren Gesichter nicht anonymisiert waren! Und das Schlimmste: All die besoffenen Teenager darf man hemmungslos fotografieren, da sie immer in Gruppen auftreten. Manche von denen sehen übrigens recht unvorteilhaft aus. Ich fordere die sofortige Schliessung des realen Lebens, da dieses den Persönlichkeitsschutz massivst missachtet!
Autor(in)
David
Lee
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