News 06.12.2010, 13:30 Uhr

Facebook spendiert neues User-Profil

Das beliebteste soziale Netzwerk der Schweizer hat über das Wochenende ein neues User-Profil freigeschaltet. Der Datenhunger der Social-Media-Plattform nimmt eine neue Dimension an.
Facebook hat über das Wochenende ein Redesign der persönlichen Profilseiten vorgestellt. Aktiviert man das neue Design, so wird der Besucher an erster Stelle über Wohnort, Beruf oder Familienstatus informiert, gefolgt von einer kurzen Auswahl an Profilfotos oder Fotos, auf denen der User abgebildet oder vermerkt ist. Zusätzlich werden Freunde strukturierter aufgeslistet, in eventuelle Partner, Familie oder andere Gruppen.
Neu finden sich die Tabs der Profilseite in der linken Spalte. Diese wurde grundsätzlich ziemlich entrümpelt und zeigt jetzt vor allem eine zufällige Auswahl von Freunden an. Was in der linken Spalte nicht mehr gezeigt wird, sind Videos oder andere App-Boxen, die der eigenen Profilseite einen individuellen Touch gaben. Das kann durchaus als Rückschritt gesehen werden, anscheinend setzen die Facebook-Macher mehr auf Konformität. Denkbar auch, dass im Verlaufe der nächsten Tage die beliebten personalisierbaren App-Boxen in der linken Spalte wieder aufgeschaltet werden.
Die Stossrichtung von Facebook ist klar: Mark Zuckerberg will seine Datenbank mit immer mehr persönlichen Informationen der rund 500 Millionen Facbook-User gefüttert haben und diese miteinander verknüpfen. So können inzwischen bei der Ausbildung auch konkrete Kurse bzw. Fachrichtungen gewählt werden. Wie immer schlägt Facebook schon von anderen Benutzern getätigte Eingaben vor. Auch bei den Hobbys können inzwischen Freunde hinzugefügt werden. So weiss Facebook, vorausgesetzt man gibt es an, mit wem man gerne Fussball spielt oder ab und zu ein Onlinegame zockt.
Der digitale Fingerabdruck seiner Person in Facebook wächst und wächst - man tut gut daran, sich zu überlegen, was man wo ausfüllen will.

Autor(in) Marcel Hauri



Kommentare
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Smeagollum
06.12.2010
Wer bin ich? Ich habe mal nach mir selbst gesucht, im Internet, nicht im spirituellen Sinne. Das Einzige, was ich gefunden habe, war ein Schulabschluss. Da war ich natürlich hoch erfreut, als ich erfahren habe, dass ich tatsächlich einen habe. ;-) Allerdings fand ich diese Info nur, weil ich wusste, wie ich zu suchen hatte. Über mich gibt es im Netz nichts, es sei denn, jemand kann sich bei den Behörden reinhacken: WGKK und Magistrate halt. Besonders praktisch scheint die neue Funktion für potenzielle ArbeitgeberInnen. Ich frage mich, wann es obligatorisch wird - inoffiziell natürlich -, dass man alle Daten in Facebook eingibt, wie in eine Datenbank eines Personalvermittlers. Das wäre echt blöd, da dann meine (unfreiwilligen) Lügen bei meinem frisierten Lebenslauf enttarnt würden. Allerdings sei an dieser Stelle gesagt, dass ich in meinem Lebenslauf prinzipiell UNTERTREIBE, da man ja nicht nur unter-, sondern auch überqualifiziert sein kann. Ich glaube, sowas nennt man "Understatement". Lagerarbeiter oder Ähnliches mit Matura oder mehr? Das geht doch nicht! Lustig, dass es dann immer heißt, dass Menschen, die aufgrund ihrer Qualifikationen keinen Job finden, in Österreich als faul und unqualifiziert (sic!) gelten, weil diese ja nix kriegen. Auch gibt es oftmalig einen Trendwechsel. So ist es manchmal von Vorteil, wenn man in mehreren Unternehmen und Branchen Erfahrungen sammeln konnte. Vor allem heute, da man viele eh nicht auf Dauer einstellen möchte. Wobei andere Arbeitgeber einen für unzuverlässig halten, wenn man in mehreren Unternehmen tätig war. Dabei kann man auch wechseln und dennoch ein zuverlässiger Mensch sein. Aber das erklärt mal jemand(em)! Was "soziale" Plattformen wie YouTube oder Facebook wohl so beliebt macht, ist das Mitteilungsbedürfnis und das Bedürfnis nach Anerkennung. "Seht, wer ich bin und was ich nicht alles kann!" Eine Mischung aus Voyeurismus und Exhibitionismus. Kann ich irgendwie nachempfinden. (Siehe Absatz 6!) Da das Internet nie vergisst, sollte man gut darüber nachdenken, bevor man auch nur irgendetwas preis gibt. PS: Rechtschreib- u. Grammatikfehler bitte melden, Danke.