News 19.10.2009, 11:59 Uhr

Big Brother Awards 2009

Auch dieses Jahr fliegen wieder die grössten Vergehen in Sachen Datenschutz auf. Die unheimlichsten Schnüffler werden am Samstag, 24. Oktober in Zürich angeprangert.
In der Liste der Nominierten finden sich keine Unbekannten: Der Internet-TV-Anbieter Zattoo beispielsweise geriet für fehlenden Datenschutz ins Licht der Aufdecker. Auch Google StreetView ist ebenso dabei wie die Swisscom für ihren unerlaubten Zugriff auf WLAN- und Routerdaten. Weitere Nominierte: die Krankenkasse Visana für die Schweinegrippe-Quarantäne ohne Lohnzahlung, die Post für drei Vergehen, die Bobmobile AG für Handyüberwachung, der Zürcher Gemeinderat aufgrund der Datenbank Gamma und viele andere mehr. Eine genaue Liste finden Sie hier.
Eine Jury wird am Samstag, 24. Oktober um 20 Uhr im Zürcher Kulturzentrum Rote Fabrik die Gewinner in den Kategorien Staat, Business und Arbeitsplatz bekannt geben. Zudem wird ein Ehrepreis in der Kategorie Lebenswerk verliehen. Dabei handelt es sich um einen positiven Gewinn für lobenswerten Widerstand gegen Überwachung und Datenmissbrauch. In dieser Kategorie ist unter anderem Ruben Unteregger nominiert. Er ist für die Malwarecode-Veröffentlichung des Megapanzers verantwortlich. Damit will der Entwickler dem so genannten Bundestrojaner zum Abhören und Speichern von Skype-Gesprächen den Wind aus den Segeln nehmen.



Kommentare
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LausiLaus
20.10.2009
Lieber Zoper Ich bin froh, gibt es diese Meldungen von Sysphos-Gruppen, welche nimmermüde versuchen, auf Gefahren aufmerksam zu machen, die auch "unschuldige" Bürger betreffen, von denen die meisten trotz Datenschützer keine Ahnung haben. Ich hatte mal eine Fiche, so lange ist es noch nicht her, dass der Generalverdacht galt (und vermutlich immer noch gilt). Wie hiess es doch schon: "Nur weil Du paranoid bist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind!". Dass es Datenschutzgesetze und -beauftragte gibt, macht die Sache nur unwesentlich besser: Damit wird der Schutz der Privatsphäre sowie dessen Aushöhlung einfach formalisiert, mit (wie Du zu Recht anmerkst) teurem Steuergeld. Ich will nach Möglichkeit selber entscheiden, was von meinem Leben ich veröffentliche. Und ich will zumindest wissen, wo welche potenziellen Gefahren drohen. C'est tout. Danke an die Redaktion für den Artikel. Gruss Lausi