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21.08.2019, 09:03 Uhr
Facebook erlaubt mehr Kontrolle über Daten
Der Social-Media-Gigant Facebook gibt seinen Nutzern nun endlich ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich der Datenaustausch besser kontrollieren lässt.
Facebook gibt Nutzern mehr Kontrolle über Daten, die das Online-Netzwerk von anderen Websites und Apps bekommt. Sie sollen erstmals nachsehen können, wer Informationen über ihre Aktivitäten ausserhalb von Facebook geteilt hat. Mit dem neuen Datenschutz-Werkzeug werden Nutzer auch die Verknüpfung der Informationen mit ihrem Profil auflösen können. Die Daten von den Partnern wird Facebook unterdessen weiterhin erhalten.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte ein Kontrollwerkzeug mit dem Namen «Clear History», mit dem man ausserhalb des Online-Netzwerks gesammelte Daten «bereinigen» oder auch «wegspülen» können sollte, bereits im Frühjahr 2018 angekündigt. Die Entwicklung war nach Angaben des Unternehmens jedoch angesichts der komplexen Systeme sehr langwierig. Und das Online-Netzwerk spricht jetzt stattdessen von einem Tool zur Verwaltung von Aktivitäten ausserhalb von Facebook.
Datenaustausch mit Facebook
Facebook bekommt von anderen Websites, die Tracking-Werkzeuge oder Logins des Online-Netzwerks einsetzen, einige Informationen über die Aktivitäten der Nutzer. Als Ziel wird ausgegeben, ihnen relevante Anzeigen auch auf Basis des Verhaltens ausserhalb von Facebook herauszusuchen.
Wenn man zum Beispiel bei einem teilnehmenden Online-Händler ein Paar Schuhe in den Einkaufskorb lege, bekomme Facebook das mit, erläuterte die zuständige Produktmanagerin Stephanie Max. Das Online-Netzwerk ordne dann die Information einem Nutzerprofil zu. Der Händler bekomme im Gegenzug keine personalisierten Daten, betonte sie. Andere geteilte Interaktionen sind zum Beispiel das Öffnen von Apps oder der Aufruf einer Website. Die Werkzeuge dafür sind der sogenannte «Facebook Pixel» sowie auch der Login mit Facebook-Anmeldedaten.
Die Nutzer können nun erreichen, dass die erhaltenen Informationen nicht mehr mit ihrem Facebook-Profil verknüpft werden. «Wir werden die Daten weiterhin erhalten und wir können sie für Mess-Zwecke verwenden», betonte Max. Zum Beispiel könnte Facebook damit feststellen, wie oft eine Werbeanzeige angeklickt wurde – auch wenn das Online-Netzwerk nicht wüsste, von wem. Auch frühere gesammelte Daten werden vom Profil entkoppelt, aber nicht gelöscht. Sie sollen aber nicht wieder dem Nutzer zugeordnet werden können.
Die neue Kontrolle über den Datenfluss zu Aktivitäten ausserhalb des Online-Netzwerks wird zunächst nur in Irland, Spanien und Südkorea freigeschaltet. Mit der Auswahl solle unter anderem das Produkt in verschiedenen Sprachen getestet werden. Facebook stimmte am Dienstag auf eine langsame Einführung in anderen Ländern ein, die Monate dauern könne – während das Online-Netzwerk sonst neue Funktionen zum Teil innerhalb weniger Tage weltweit an den Start bringt.
Nutzer können auch punktuell die Datenverknüpfung mit ihrem Profil bei einzelnen Websites und Apps trennen, wie Max betonte. Das sei ursprünglich nicht geplant gewesen, aber auf Drängen von Nutzern eingeführt worden. Anwender, die die Datenverknüpfung lösen, würden nicht weniger Werbung angezeigt bekommen, sagte sie. Für die Umsetzung des Kontrollwerkzeugs habe Facebook unter anderem seine Systeme zur Datenspeicherung ändern müssen.
Facebook-Tracking am Browser stoppen
Wer bereits jetzt den Datenaustausch zwischen Facebook und anderen Web-Inhalten kappen möchte, ist auf Browser-Erweiterungen wie Mozillas Facebook Container angewiesen. Das Add-on führt Facebook in einem isolierten Bereich aus, um die Interaktion mit anderen Tabs zu verhindern.
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