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06.05.2019, 06:33 Uhr
Ermittler heben zweitgrössten Onlinemarktplatz im Darknet aus
Ermittlern aus Europa und den USA ist es gelungen, den Handel mit illegalen Waren über die kriminelle Handelsplattform «Wall Street Market» zu unterbinden.
Ermittlern aus Europa und den USA ist gemeinsam ein Schlag gegen den Handel mit illegalen Waren im Internet gelungen. Sie nahmen in Deutschland drei Männer fest, die im Darknet kriminelle Geschäfte ermöglicht haben sollen. «Bei dem Onlinemarktplatz ‹Wall Street Market› handelte es sich um die weltweit zweitgrösste kriminelle Handelsplattform, über die insbesondere Drogen, ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt wurden», sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag.
Das Darknet ist ein abgeschirmter Teil des Internets. Die Männer sollen als Betreiber der Plattform an den Verkäufen illegaler Güter Provisionen verdient haben. Bei den Verdächtigen soll es sich um einen 31-Jährigen aus Bad Vilbel (Hessen), einen 22-Jährigen aus Kleve (Nordrhein-Westfalen) und einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg) handeln. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) über das Thema berichtet.
Ermittler hätten die Verdächtigen bereits Ende April festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht. Dabei seien die Rechner, über welche die Plattform betrieben wurde, sichergestellt worden. Ausserdem fanden die Ermittler über 550'000 Euro in bar, digitale Währungen in sechsstelliger Höhe und teure Fahrzeuge. Bei dem Tatverdächtigen aus Kleve habe man auch eine Schusswaffe entdeckt. Gegen die Männer wurde wegen gewerbsmässiger Verschaffung einer Gelegenheit zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln Untersuchungshaft verhängt.
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Wall Street Market nicht mehr erreichbar
«Wall Street Market»nicht mehr erreichbar
Der «Wall Street Market» ist laut den Ermittlern nicht mehr erreichbar. «Zuletzt waren auf dem Onlinemarktplatz über 63'000 Verkaufsangebote eingestellt sowie über 1'150'000 Kundenkonten und über 5400 Verkäufer angemeldet», erklärte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Den Festnahmen seien aufwendige verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. US-amerikanische und niederländische Behörden seien beteiligt gewesen, ebenso die europäische Polizeibehörde Europol.
Seit März hatten Ermittler die drei Deutschen im Visier. Nachdem die Verdächtigen den Onlinemarktplatz in den Wartungsmodus geschaltet und die hinterlegten Geldbeträge an sich selbst transferiert hatten, schlugen die Behörden zu. In den USA habe die Staatsanwaltschaft in Los Angeles durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten Anbieter von Drogen auf dem «Wall Street Market» identifiziert und festgenommen. Bei Durchsuchungen der US-amerikanischen Tatverdächtigen seien illegale Waffen und Bargeld in Millionenhöhe gefunden worden.
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