News 29.09.2011, 09:07 Uhr

Amazon-Tablet: Cloud-Browser an Bord

Amazon hat mit dem Kindle Fire auch einen technisch interessanten Browser vorgestellt. Amazon Silk bezieht dabei viel Rechenpower aus der Cloud.
Mit der Lancierung des iPad-Konkurrenten Kindle Fire (PCtipp.ch berichtete bereits ausführlich) hat Amazon auch einen völlig neu entwickelten Webbrowser präsentiert. Das Silk genannte Surfbrett lagert dabei einen Grossteil der für das Rendern der Webseiten benötigten Rechenleistung an die hauseigene Cloud-Infrastruktur aus.
Während der Vorstellung des Tablets und des Browsers in New York hat Amazon-CEO Jeff Bezos darauf hingewiesen, dass die meisten modernen Webseiten wie etwa der eigene Auftritt, aber auch Medienseiten wie jene des US-Nachrichten-Fernsehsenders CNN hochkomplexe Konstrukte sind mit zahlreichen Bildern, Animationen, Scripts und Codeschnipseln. Für die Darstellung der CNN-Homepage müsse der Browser 53 statische Bilder, 39 dynamische Fotos, 3 Flash-Dateien, 30 JavaScripts von 7 verschiedenen Domains, 29 HTML-Dateien und 7 CSS-Files verarbeiten.
So wird der Kindle-Browser schnell
«Heutige Webseiten sind komplizierte Umgebungen geworden, welche die Browser auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets vor Schwierigkeiten stellen», meint Bezos. Die Folge sei ein langsamer Seitenaufbau. Silk beschleunigt laut Bezos nun den Prozess durch eine Art geteilten Browser. Dabei residiert ein Teil des Browsers in Amazons EC2-Cloud, während der andere auf dem Kindle Fire werkelt.
So werden beispielsweise Inhalte wie Bilder und Scripts von der Amazon-eigenen Serverfarm verarbeitet, bevor sie an das Tablet weitergereicht werden. Zudem wird die EC2-Umgebung als Cache verwendet. Oft nachgefragte Bilder und Seiten werden dort zwischengelagert.
Schliesslich kommt für die Übermittlung zwischen der Cloud-Umgebung und dem Fire nicht mehr hauptsächlich HTTP als Protokoll zur Anwendung, sondern eine Variante der von Google entwickelten Sprache SPDY. Zwischen der Cloud und der anvisierten Webseite wird dagegen weiterhin in HTTP konferiert.



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