«Überraschungspäckli»
02.09.2020, 12:00 Uhr
Too Good To Go: App gegen Lebensmittelverschwendung feiert Geburtstag
Über die App können übriggebliebene, einwandfreie Speisen am Ende des Tages zu einem Drittel des Originalpreises abgeholt werden. So wurden in der Schweiz innert zwei Jahren 1,3 Millionen Mahlzeiten vor dem Mülleimer gerettet.
Seit dem offiziellen Start in Österreich im vergangenem Jahr verzeichnet das Unternehmen 800 Partnerbetriebe und 320'000 User in ganz Österreich
(Quelle: Pixabay)
Die App gegen Lebensmittelverschwendung, Too Good To Go, feierte am 31. August in Österreich ihren ersten Geburtstag. Seit dem offiziellen Start im vergangenem Jahr verzeichnet das Unternehmen 800 Partnerbetriebe und 320'000 User in ganz Österreich. Gemeinsam retteten sie über 365'000 Mahlzeiten vor der Verschwendung. Ein wichtiger Meilenstein: Denn in Österreich werden jährlich eine Million Tonnen Lebensmittel verschwendet und belasten so unseren Planeten. Vor genau einem Jahr begann Too Good To Go in Österreich per App Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten.
Die Idee
Das Konzept ist simpel: Über die App können unkompliziert übriggebliebene, einwandfreie Speisen in Form eines Überraschungssackerl am Ende des Tages zu einem Drittel des Originalpreises abgeholt werden. Als zwölftes Land begann Geschäftsführer Georg Strasser mit seinem Team aus vier Personen mit 30 Partnerbetrieben in Wien den Weg in Richtung eines Planeten ohne Lebensmittelverschwendung. Seither ist das Team auf 25 Personen gewachsen und das Angebot wurde auf Oberösterreich, Niederösterreich, die Steiermark, Salzburg, Tirol und Vorarlberg ausgeweitet. Insgesamt wurden 365'000 Mahlzeiten in 365 Tagen gerettet. Das entspricht dem CO2e-Ausstoss von 3046 Flügen von Wien nach London.
Seit zwei Jahren in der Schweiz
In der Schweiz feierte das dänische Unternehmen Too Good To Go vor etwas mehr als zwei Monaten das zweijährige Bestehen. Seit der Gründung im Juni 2018 ist die Bewegung stetig gewachsen. Die App (Android, iOS) verzeichnete am 30. Juni 2020 mehr als doppelt so viele registrierte User und Betriebe wie im Vorjahr. Wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, konnten dadurch über 1,3 Millionen Mahlzeiten in der Schweiz vor dem Abfallsack gerettet werden, was dem Vierfachen zum Vorjahresvergleich entspricht.
Die Migros-Partnerschaft wurde Anfang des laufenden Jahres schweizweit ausgeweitet. Ein Meilenstein sieht die Bewegung in der Lancierung des Labels «oft länger gut».
Too Good To Go setzt ein verkauftes «Überraschungspäckli» mit einer geretteten Mahlzeit gleich. Durchschnittlich enthält ein «Überraschungspäckli» 1 Kilogramm Nahrung und entspricht einer Äquivalenz von 2,5 Kilogramm an eingesparten CO2-Emissionen (CO2e). Insgesamt konnten laut Communiqué mit den geretteten Mahlzeiten über 3'357 Tonnen CO2e eingespart werden. Das entspricht dem Co2e-Ausstoss von etwa 18’000 Flügen von Zürich nach London.
Wie die App funktioniert, hat der PCtipp hier erklärt.
Too Good To Go in Österreich
800 engagierte Partnerbetriebe träumen von einem Planeten ohne Verschwendung
Too Good To Go kann bei allen Betrieben benutzt werden, denen am Ende des Tages Speisen übrigbleiben, egal ob Café, Restaurant, Hotel, Supermarkt oder Bäckerei. Seit dem offiziellen Startschuss schlossen sich einerseits bekannte Marken wie Nordsee, die Accor-Gruppe, Anker oder Felber, aber auch lokal beliebte Betriebe wie das Ulrich in Wien, das Freiblick Tagescafé sowie Delikatessen Frankowitsch in Graz, die Stieglbrauerei in Salzburg sowie die Bäckereien Ruetz & Kloser in Tirol und Vorarlberg dem Kampf gegen Verschwendung an. "Eigentlich ist es unglaublich, was wir in einem Jahr geschafft haben. Aber ohne unsere Nutzerinnen und Nutzern sowie Partnerbetriebe wäre das gar nicht möglich gewesen", erzählt Strasser. Bis Ende des Jahres möchten Georg Strasser mit seinem Team die App in allen österreichischen Städten verfügbar machen und das Angebot in den bestehenden Städten ausweiten.
Lebensmittelverschwendung: Grosser Hebel in der Klimakrise
Weltweit wird rund ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen, alleine in Österreich sind es eine Million Tonnen, die jährlich verschwendet werden und so die Umwelt belasten. Denn der Weg vom Feld auf den Teller ist ein weiter, bei dem zahlreiche Ressourcen etwa bei Transport, Verarbeitung oder Kühlung aufgebracht werden. Als Land wäre Lebensmittelverschwendung nach China und den USA der drittgrösste Verursacher von Treibhausgasen und trägt so massgeblich zur Klimakrise bei.
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