Android-Gerät rooten: Vor- und Nachteile

Nachteile bei einem Root-Vorgang

Nachteile

Die Gefahr, sich etwas mit einem offenen Handy einzufangen, ist mit einer Root-Freilegung grösser. Besondere Vorsicht ist dann bei der Installation neuer Apps angezeigt. Eine harmlos aussehende Taschenlampen-App könnte sich als üble Malware-Schleuder enttarnen. Nicht umsonst warnen E-Banking-Apps wie «Secure Sign» von der Credit Suisse den User, die App nicht auf einem gerooteten Gerät zu betrieben, denn mit Root-Privilegien können bösartige Apps weit mehr Schaden anrichten: zum Beispiel jene temporären Zweit-Passwörter von der E-Banking-App auslesen. Ausserdem birgt ein Root manchmal die Gefahr, dass etwas schiefgehen kann, allerdings ist diese Gefahr eher beim erstmaligen Entsperren des Smartphones (beim Bootloader) gegeben. Hier empfiehlt es sich, sehr genau in einschlägigen Foren wie XDA-Developers die Anleitungen zu vergleichen, Kommentare zu studieren und erst dann damit loszulegen. Doch Vorsicht: Es gibt Smartphones, bei denen sich das Entsperren des Bootloaders nicht so leicht oder gar nicht rückgängig machen lässt. Bei einem Garantiefall nehmen sich Hersteller eventuell das Recht heraus, auf keine Ansprüche einzugehen. Handelt es sich um einen Hardware-Fehler, wie ein instabiles Motherboard, ist möglicherweise ein Hersteller selbst bei entsperrtem Bootloader noch kulant und drückt ein Auge zu.
Bevor Sie ein Gerät rooten, sollten Sie sich genau überlegen, was Sie sich davon erhoffen
Quelle: PCtipp

Fazit

Es gibt Gründe für oder gegen das Rooten. Apps mit Root-Funktionen gibt es einige, aber letzten Endes doch nur ein paar wenige mit ähnlichen Vorteilen. Vor einigen Jahren hätte man mehr Gründe gehabt, seine Oberfläche zu verändern, als es noch keine alternativen Tastaturen oder nicht sehr detaillierte Akku-Anzeigen gab. Hier hat Google seit Android 5.0 ordentlich nachgebessert. Vor einem Root sollte man daher genau abwägen, welche Vorteile man sich davon erhofft. Bezweckt man nur Performance-Verbesserungen und eine längere Akkulaufzeit, hat man bei einem älteren Smartphone vielleicht weniger Bedenken, dieses Risiko einzugehen.

Der Autor meint:

Ich selber roote in der Regel meist ältere Smartphones oder günstige Neugeräte. Zu den wirklichen Hauptvorteilen zähle ich persönlich aber nur die Backup-Apps. Manchmal will ich aus Neugier erfahren, wie andere Anbieter ihre Modifikationen (Builds) für neuste Android-Versionen aufbereiten. So kann ich in Zukunft auf die teuren Google-Smartphones verzichten und erhalte immer die neusten Updates auf anderen Geräten. Hierbei stellt sich immer die Frage, wie eng gewisse Komponenten beim ausgelieferten Stock-Android verzahnt sind. So habe ich es schon oft erlebt, dass danach Kamerakomponenten einiger Smartphones nicht mehr richtig ansprechbar waren. Es ist auch schon der Fall eingetreten, dass ich mich schweren Herzens von einem älteren Smartphone trennen wollte, für das es keine Updates mehr gab. CyanogenMod hielt es am Leben.

Autor(in) Simon Gröflin



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