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24.08.2015, 10:07 Uhr
Warum Android-Sperrmuster im Durchschnitt so trivial sind wie 1234-Passwörter
Eine Studie führt vor Augen, wie denkbar einfach Android-Sperrmuster zu erraten sind. Daran sollten Sie denken.
Zu viele Android-Nutzer, welche ihr Smartphone über das quadratische Neunpunktesystem entsperren, wählen oftmals viel zu einfache Entriegelungsmuster. Das hat eine norwegische Uni-Absoventin im Rahmen ihrer Masterabschlussarbeit herausgefunden. Analysiert hat Marte Løge dabei 4000 Android-Sperrmuster von männlichen und weiblichen Probanden.
Viele Nutzer wählen zu wenig Knotenpunkte
Brisant: Sowohl Männer als auch Frauen behelfen sich im Durchschnitt sehr einfacher Muster mit höchstens vier Knotenpunkten. Ähnlich den fatal einfachen Passwörtern im Stil von 1234 legen sich Nutzer in dem noch jungen quadratischen System, bestehend aus drei horizontalen und vertikalen Zeilen, tendenziell sehr leicht zu merkende Muster zurecht. Die Studie zeigt auch: Mehr als drei Viertel der Befragten starten ihr Muster von einer Ecke und fast die Hälfte (44 Prozent) beginnen oben links.
Wie sich die Komplexität eines Android-Sperrmusters erhöht
Der Grund für die einfachen Sperrmuster ist naheliegend: Viele Nutzer können oder wollen sich nicht hochkomplexe geometrische Formen einprägen. Sehr leichtsinnig: Viele Android-Nutzer nehmen sich als Gedankenstütze den Anfangsbuchstaben ihres Namens oder bestimmter Zeichen zuhilfe. Ein beliebtes Muster ist offensichtlich auch der Anfangsbuchstabe des Partners.
Løge rät nach den Erkenntnissen ihrer Masterarbeit, komplexere und sicherere Sperrmuster zu wählen. Dabei sei nicht nur die Länge des Musters von Bedeutung. Viel wichtiger sei es, einen Pfad mit möglichst vielen Richtungswechseln einzuschlagen. Denn bei vier Verknüpfungspunkten sind nur 1624 Kombinationen möglich. Verknüpft jemand alle neun Punkte, erreicht er schon eine kombinatorische Sicherheit von 140'707 Varianten.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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