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14.05.2013, 11:00 Uhr
«Menschen sind nicht Mittelpunkt von allem»
Sundar Pichai ist bei Google für Chrome und Android verantwortlich. In einem Interview mit Wired hat er sich zur Entwicklung der beiden Systeme, zur Dominanz von Samsung und zum Update-Prozess von Android geäussert.
Seit dem vergangenen März ist Sundar Pichai bei Google nicht nur für Chrome zuständig (Browser und OS), sondern auch noch für das mobile Betriebssystem Android. In einem Interview mit dem Tech-Blog Wired hat sich Pichai zu verschiedenen Themen geäussert. Nachfolgend einige seiner interessantesten Aussagen.
Zur Koexistenz von Chrome OS und Android:
«Die Nutzer interessieren sich für Anwendungen und Dienste, nicht für Betriebssysteme. Die wenigsten Menschen fragen: 'Wieso laufen MacBooks auf Mac OS X und iPhone und iPad auf iOS?' Apple bedeutet für sie iTunes, iCloud oder iPhoto.»
«Wir werden weiterhin in beide Systeme investieren. Kurzfristig wird sich also nichts ändern. Langfristig wird die Entwicklung der Computer selbst vorgeben, wie es weitergeht.»
«Wir versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden. Auf der Browser-Ebene teilen wir bereits viel untereinander aus. In Zukunft wird es immer mehr solche Gemeinsamkeiten geben.»
«Wir werden weiterhin in beide Systeme investieren. Kurzfristig wird sich also nichts ändern. Langfristig wird die Entwicklung der Computer selbst vorgeben, wie es weitergeht.»
«Wir versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden. Auf der Browser-Ebene teilen wir bereits viel untereinander aus. In Zukunft wird es immer mehr solche Gemeinsamkeiten geben.»
Zur Entwicklung von Android:
«Das Wachstum ist atemberaubend. Doch ich sehe noch viel mehr Potenzial – es ist schockierend, wie viele Menschen noch immer keinen Zugang zu Computern haben. Etwas vom Besten an einem offenen System wie Android ist, dass es das ganze Spektrum abdeckt. Günstige Geräte für Entwicklungsländer zu machen, bedeutet mir besonders viel.»
«Die grösste Herausforderung ist: Wie verbessern wir die Nutzererfahrung für die ganze Welt, ohne etwas an der offenen Natur von Android zu ändern?»
«Die grösste Herausforderung ist: Wie verbessern wir die Nutzererfahrung für die ganze Welt, ohne etwas an der offenen Natur von Android zu ändern?»
Zu Facebook Home:
«Es freut mich, dass Facebook zuerst an Android gedacht hat. Android sollte schon immer sehr anpassbar sein. Wir begrüssen Innovationen. Was Facebook Home betrifft, wird die Zeit zeigen, ob es der richtige Weg ist. Mark Zuckerberg sieht die Menschen im Zentrum von allem. Ich sehe dies ein Bisschen anders. Ich glaube, das Leben ist sehr facettenreich – Menschen sind ein riesiger Teil davon, aber nicht der Mittelpunkt von allem.»
«Wir wollen eine sehr, sehr offene Plattform sein, aber wir wollen den Nutzern auch eine gute Erfahrung bieten. Wir müssen einen vernünftigen Mittelweg finden, der für Nutzer und Entwickler Sinn macht. Aber im Moment haben wir keine Änderungen diesbezüglich geplant.»
«Wir wollen eine sehr, sehr offene Plattform sein, aber wir wollen den Nutzern auch eine gute Erfahrung bieten. Wir müssen einen vernünftigen Mittelweg finden, der für Nutzer und Entwickler Sinn macht. Aber im Moment haben wir keine Änderungen diesbezüglich geplant.»
Zu Amazons Kindle Fire (mit einer stark eingeschränkten Android-Version):
«Grundsätzlich würden wir von Google es begrüssen, wenn alle an einer einzigen Version von Android arbeiten würden, weil meiner Meinung nach jeder davon profitieren würde. Aber wir versuchen nicht, solche Dinge zu verhindern.»
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Samsung, Android-Updates und Google I/O
Zu Samsungs Dominanz im Android-Lager:
«Dies wird in der Presse hochgeschaukelt. Samsung ist ein grossartiger Partner. Wir arbeiten mit ihnen für so ziemlich all unsere wichtigen Produkte zusammen. Hier ist mein Galaxy S4.» (zeigt sein Smartphone)
«Samsung spielt eine Schlüsselrolle darin, Android zum Erfolg zu verhelfen. Um grossartige Erfahrungen zu schaffen, braucht es Hardware und Software zusammen. Wir pflegen eine sehr enge Beziehung. Ich mache mir da keine Sorgen. Historisch gesehen hat es in dieser Industrie immer stabile Strukturen gegeben. Schauen Sie auf Microsoft und Intel. Sie waren sehr voneinander abhängig, doch beide haben davon profitiert. Wenn ich schaue, in welche Richtung sich die Technologie entwickelt, braucht es Innovationen im Bereich von Displays und Akkus. Samsung ist ein Weltführer in diesen Bereichen.»
«Samsung spielt eine Schlüsselrolle darin, Android zum Erfolg zu verhelfen. Um grossartige Erfahrungen zu schaffen, braucht es Hardware und Software zusammen. Wir pflegen eine sehr enge Beziehung. Ich mache mir da keine Sorgen. Historisch gesehen hat es in dieser Industrie immer stabile Strukturen gegeben. Schauen Sie auf Microsoft und Intel. Sie waren sehr voneinander abhängig, doch beide haben davon profitiert. Wenn ich schaue, in welche Richtung sich die Technologie entwickelt, braucht es Innovationen im Bereich von Displays und Akkus. Samsung ist ein Weltführer in diesen Bereichen.»
Zur Google-Hardware:
«Wir werden das weiterführen, was wir mit den Nexus-Produkten und den Chromebooks versucht haben. Jedes unserer Hardware-Projekte wird das Ökosystem weiterbringen.»
Zum Update-Prozess von Android:
«Wir denken darüber nach, wie wir den Umgang mit Updates verbessern können. Wir sehen Möglichkeiten, dies zu tun. Aber wir sind noch am Anfang. Wir sprechen mit unseren Partnern und arbeiten uns da durch. Wir brauchen Zeit, um Mechanismen zu entwickeln, aber das ist definitiv ein Bereich, auf den das Team und ich uns fokussieren.»
Zur Entwicklerkonferenz Google I/O, die morgen Mittwoch startet:
«Es wird dieses Jahr anders. Wir haben nicht viel in der Pipeline, was neue Produkte oder Betriebssysteme betrifft. Sowohl für Android als auch für Chrome werden wir uns an dieser I/O auf all die Dinge konzentrieren, die wir für Entwickler machen.»
Zu seiner persönlichen Auslastung als Chef von Chrome und Android:
«Ich habe ein geheimes Projekt, das dem Tag vier zusätzliche Stunden hinzufügt. Zeitreisen spielt dabei auch eine Rolle.»
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