News 23.02.2011, 07:49 Uhr

Geotagging, wie es sein sollte

Die App «Geotag Fotos Pro» (iPhone und Android) macht Geotagging einfacher denn je. Mit minimalem Aufwand lassen sich GPS-Daten aufzeichnen und mit den zugehörigen Fotos verbinden.
Geotagging wäre eigentlich eine feine Sache: Die Kamera ermittelt bei jeder Aufnahme ihre aktuelle Position und speichert die Koordinaten direkt in den einzelnen Fotos. Später auf dem Computer können in spezialisierten Programmen die Aufnahmeorte auf einer Karte abgerufen werden. Doch weil nur die wenigsten Kameras dazu in der Lage sind, weichen viele Fotografen auf externe GPS-Logger zurück, die zum Beispiel am Rucksack oder an der Kameratasche befestigt werden. Solche Lösungen können jedoch nicht wirklich befriedigen, da das Auslesen der Daten und die Verknüpfung mit den Fotos meistens ziemlich umständlich ist.
Doch jetzt wird alles besser. Die «Geotag Photos Pro» macht sowohl das Erfassen der Koordinaten als auch die Einbettung in die Fotos zum Kinderspiel. Die App gibt es sowohl für Apple-Telefone (Fr. 4.40) als auch auch für Android-Geräte (Fr. 3.85).
Aufzeichnung der Positionen
Einmal aktiviert, zeichnet die App kontinuierlich die aktuelle Position auf – auch dann, wenn eine andere App im Vordergrund arbeitet oder das iPhone verriegelt ist. Wie häufig die Position gespeichert wird, lässt sich in den Einstellungen festlegen. Wer zum Beispiel die eigene Position alle 30 Sekunden aktualisiert, erhält als Fussgänger in den meisten Fällen eine ausreichende Genauigkeit, während der Batterieverbrauch kaum ins Gewicht fällt.
Die Koordinaten werden im standardisierten GPX-Format gespeichert, wobei für jeden Trip eine neue Datei angelegt werden kann. Ob jedoch dieser Trip eine Stunde oder einen Monat dauert, bleibt den Anwendern überlassen; eine Aufzeichnung kann nämlich jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden.
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Verknüpfung mit den Fotos

Verknüpfung mit den Fotos
Doch die Aufzeichnung der Koordinaten ist ja bekanntlich nur die halbe Miete. Wenn es darum geht, diese nun mit den Fotos zu verknüpfen, bietet Geotag Photos Pro eine simple, aber fast schon geniale Lösung an.
Zuerst werden alle neuen GPX-Dateien mit einem Tipp direkt vom Smartphone auf den Server des Herstellers übertragen. Zu Hause angekommen, muss lediglich im Browser eine Java-Anwendung gestartet werden. Nachdem der Ordner mit den Bildern angegeben wurde, schreibt diese Anwendung die Koordinaten in die EXIF-Daten der Bilder. Fertig.
Unterstützt werden natürlich JPEG-Bilder. Wer auch RAW-Dateien taggen möchte, muss zuvor in der Java-Anwendung mit einem Klick die (ebenfalls kostenlose) Software «ExifTool» herunterladen. Diese wird jedoch nicht vom Anwender bedient, sondern dient der Java-Anwendung als unsichtbar agierende Hilfskraft.
Die Java-Anwendung läuft übrigens auf Macs sowie Windows- und Linux-Rechnern. Und auch wenn einige Anwender beim Begriff «Java» eine Gänsehaut bekommen: Die Software gefällt vor allem durch ihre einfache und aufgeräumte Oberfläche, die leider in dieser Kategorie keine Selbstverständlichkeit ist.
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Alternative Verknüpfungen & Fazit

Alternative Verknüpfungen
Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – die Verknüpfung in einem Programm wie «Geosetter» (Windows) oder «GPSPhotoLinker» (Mac) vornehmen möchte, wird ebenfalls bedient. In solchen Fällen wird das iPhone einfach mit iTunes verbunden und die Datei auf den Schreibtisch gezogen. Von dort aus kann sie in einer passenden Software ausgewertet werden.
GPX-Dateien lassen sich in iTunes extrahieren ...
... und können in den passenden Programmen auch als Strecken angezeigt werden
Fazit: Geotag Fotos Pro erleichtert das Geotagging von Fotos enorm. Die angenehm zu bedienende App agiert dezent im Hintergrund, ohne den Akku des iPhones zu stark zu belasten. Mit minimalem Aufwand werden die Daten auf die Server übertragen und später mit wenigen Klicks in die Fotos eingebunden. Und wer sich nicht gleich in Unkosten stürzen möchte, kann sich zuerst an der eingeschränkten, aber kostenlosen Light-Version für das iPhone oder für Android-Geräte versuchen.



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