Das ElitePad 900 von HP ist mit Windows 8 ausgestattet und soll speziell fürs Business optimiert sein. Der PCtipp hat das Gerät auf Herz und Nieren getestet und zusätzlich das optionale Zubehör unter die Lupe genommen.

Die Verarbeitung des Tablets ist ausgezeichnet. Das Gerät ist aus Aluminium gefertigt und macht einen soliden Eindruck. Dennoch ist es mit 630 Gramm genügend leicht und nur unmerklich schwerer als etwa das iPad von Apple. Dafür können dank Intel Atom und Windows 8 (32 Bit) alle normalen Desktop-Programme genutzt werden.

Die Bedienung überzeugt: Windows 8 ist für Geräte mit Touch-Bedienung optimal. Das 10,1-Zoll-Display besitzt eine Auflösung von nur 1280 x 800. Das ist angesichts des Preises etwas tief. Dafür ist es dank Gorilla Glass 2 kratzerresistent und relativ hell. Die Oberfläche spiegelt leider etwas stark.

Etwas dürftig sind der Arbeitsspeicher von 2 Gigabyte und der SSD-Speicher mit 64 Gigabyte. Damit zeigt sich bereits, dass das Gerät doch vor allem ein Tablet ist und nicht den Anspruch hat, herkömmliche PCs komplett zu ersetzen. Immerhin kann der Speicherplatz mittels microSD-Karte erweitert werden. Die eingebaute Kamera mit 8 Megapixeln überzeugt genauso wie die Mikrofone, die Lärm ziemlich gut ausblenden können.

Zudem unterstützt das Tablet in der getesteten Version eine SIM-Karte, um unterwegs zu surfen. Eine Version ohne mobiles Internet ist ebenfalls verfügbar. Für im Büro oder zu Hause ist Wireless-N bei allen Konfigurationen mit an Bord. Sonstige Anschlüsse sind am Gerät keine vorhanden. Lediglich Kopfhörer können angeschlossen werden oder eben eine Dockingstation oder die optionale Jacket-Hülle. Immerhin wird ein USB-Adapter mitgeliefert.

Die Leistung ist mit aktuellen Convertible-Geräten vergleichbar und wegen des Intel-Atom-Z2760-Prozessors trotz Dual Core etwas mager. Im CineBench-Test erreichte die CPU lediglich 0,47 Punkte, und auch die 1439 Punkte im PCMark-Benchmark sind eher schwach. Für normale Büroarbeiten und fürs Surfen reicht das zwar aus, bei CPU- oder grafiklastigen Anwendungen ist aber schnell Schluss. Davon profitiert aber die Akkulaufzeit. Im Powermark-Test hielt das Gerät gute 6:56 Stunden durch.

Der PCtipp hat neben dem Tablet auch verschiedenes Zubehör unter die Lupe genommen. Dazu gehört das sogenannte HP Expansion Jacket für 70 Franken, das über das Tablet gestülpt werden kann und zahlreiche Anschlüsse für weiteres Zubehör bietet. Das Jacket bietet etwa zweimal USB 2.0 sowie einen HDMI-Anschluss. Zudem ist ein SD-Kartensteckplatz vorhanden. Auch die Akkulaufzeit profitiert vom optionalen Expansion Jacket. Die Laufzeit wird mittels integrierten Akkus nahezu verdoppelt. Doch Vorsicht: Die Hülle wird sowohl mit als auch ohne Akku verkauft. Während erstere Variante rund 159 Franken kostet, ist die Hülle alleine für rund 79 Franken erhältlich.

Während viele Tablets sich heute zu Notebooks umfunktionieren lassen, wird das Gerät mit der ElitePad Dockingstation für 119 Franken in einen Desktop-PC verwandelt. Der Sockel ist sehr solide verarbeitet, sodass das Tablet einfach eingesetzt werden kann und stabil sitzt. Praktisch: In der Dockingstation sind neben vier USB-Anschlüssen, ein HDMI-, ein VGA-, ein Netzwerk- sowie ein Line-Out-Anschluss vorhanden. So kann problemlos eine normale Tastatur sowie ein Monitor angeschlossen werden. Zudem wird das Tablet im Desktop-Betrieb gleich aufgeladen. Die Dockingstation kann übrigens sowohl mit dem Tablet alleine als auch in Kombination mit dem HP Jacket genutzt werden.

Das Tablet ist wertig und unterstützt dank Windows 8 herkömmliche PC-Anwendungen. Leider lässt die Bildschirmauflösung etwas zu wünschen übrig, und ohne Zubehör sind die Anschlussmöglichkeiten zu begrenzt. Je nach den persönlichen Bedürfnissen ist man zudem mit einem deutlich günstigeren Android- und iOS-Tablets oder einem Convertible-Gerät besser bedient.