Test: Apple iMac 5K (late 2015)
Wer profitiert von der Auflösung?
Wer profitiert von der Auflösung?
Sehen wir uns an, welche Anwenderschichten am meisten von diesem Pixelriesen profitieren.
Layouter und Grafiker. Sie stehen natürlich auf der Sonnenseite. InDesign-Dokumente sehen nicht «wie gedruckt» aus, sondern unglaublich viel besser. Schriften mit Serifen wirken bei kleinen Schriftgraden hauchzart, bleiben aber einwandfrei lesbar. Wenn eine Seite in das Fenster eingepasst wird, bleiben winzige Texte in Logos oder Tabellen immer noch lesbar. Und in der 100%-Ansicht lässt sich eine Haarlinie mit 0.25 Punkt einwandfrei von einer Linie mit 0.4 Punkt unterscheiden!
Hier ein Vergleich in der 100%-Darstellung. Allerdings kann der Unterschied auf einem herkömmlichen Display und vor allem durch unser Redaktionssystem nicht repräsentativ gezeigt werden. Stellen Sie sich das Ganze einfach doppelt so scharf vor, dann passt es ungefähr:
(InDesign)
Bildverarbeiter. Die pure Ironie: Ausgerechnet hier kann die Auflösung irritieren, wenn zwingend in der 100%-Ansicht gearbeitet werden muss (lies: 1 Bildschirmpixel = 1 Fotopixel). Diese Darstellung ist zum Beispiel beim Schärfen oder bei der Rauschreduktion Pflicht. Doch unter Umständen wird die Darstellung des Bildes beim Umschalten nicht grösser, sondern sogar kleiner! Und weil die einzelnen Pixel in dieser Ansicht nicht mehr auszumachen sind, muss die Beurteilung neu geübt werden – oder die Ansicht wird auf 200 Prozent vergrössert, was der alten Betrachtungsweise entspricht.
Dafür sehen Miniatur-Abbildungen auf dem 5K-Display deutlich besser aus. Sie lassen eine bessere Beurteilung des Inhalts zu, ohne dass das Foto in der Vollansicht geöffnet werden muss.
(Drohne)
Schreiberlinge. Absolut! Texte sahen nie besser, schärfer und klarer aus. Die Lesbarkeit steigt sprunghaft an, die Augen entspannen sich. Auch wenn es wie Ironie klingt: Die Schreiberlinge gehören zu jenen Zielgruppen, die am meisten von der enormen Auflösung profitieren. Selbst bei einem kleinen Schriftgrad lässt sich jede Serife erkennen. Ein Textbild zum Knutschen!
Büro. Natürlich profitieren auch Office-Anwender, besonders bei komplexen Dokumenten oder Excel-Tabellen. Hier setzt nur die Schriftgrösse die Grenze, die man eine Armlänge entfernt noch lesen kann. Ansonsten gelten dieselben Vorzüge wie für die schreibende Zunft.
Gamer. Als Konsolen-Anhänger erlaube ich mir hier kein Urteil. Ausserdem fehlen die geeigneten Messmethoden, um den Leistungsunterschied zwischen den beiden Grafikkarten zu quantifizieren. Je nach gewählter Konfiguration (dazu später mehr) stehen folgende Grafikeinheiten zur Auswahl:
• AMD Radeon R9 M380 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M390 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M395 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M395X mit 4 GB GDDR5
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ein solcher Rechner für Spiele angeschafft wird; diese Zielgruppe wird sich stattdessen für ähnliches Geld einen reinrassigen Gamer-PC zusammenschrauben.
Vielsurfer. Schriften werden im Browser genauso scharf dargestellt, wie in jedem anderen Programm. Die Qualität der Bilder steht und fällt jedoch damit, wie viel Mühe sich der Webdesigner gegeben hat. In den meisten Fällen bleibt alles beim Alten, ausser bei den Schriften. Einige Seiten, zu der auch jene von Apple gehört, erkennen hingegen ein Hi-DPI-Display und liefern automatisch hochauflösende Bilder.
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