Tests
16.11.2015, 15:12 Uhr
Test: Apple iMac 5K (late 2015)
Schön wie die Sünde und schneller denn je: Hinter dem neuen iMac steckt nicht nur Leistung, sondern auch Lebensqualität.
Der neue «iMac 5K (late 2015)» – so lautet die offizielle Bezeichnung – ist bereits der zweite iMac mit dem sagenhaften 5K-Display von Apple. Den ausführlichen Test finden Sie hier. Heute werden wir uns den Neuerungen und Spezialitäten des Nachfolgers widmen.
http://www.pctipp.ch/tests/hardware/desktops/artikel/test-imac-5k-mit-retina-display-81311/
Doch seien Sie gewarnt: Diesem Test fehlt es an der noblen Zurückhaltung. Mit der Objektivität ist es manchmal auch nicht weit her. Das hat seine Gründe: Der Vorgänger ist seit einem Jahr mein persönlicher Arbeitsrechner, sodass Langzeit-Erfahrungen mit einfliessen. Das Fazit wird schliesslich darauf hinauslaufen, dass der neue iMac 5K zurzeit der beste PC ist, den Sie für Geld kaufen können. (Von einigen Spezialanwendungen abgesehen.)
Das war das Kleingedruckte. Noch da? Fein!
(Hero)
Definiere «Lebensqualität»
Zur Lebensqualität gehört, dass wir uns bei der Arbeit wohlfühlen. Diese Komfortzone steht und fällt jedoch mit dem verwendeten Werkzeug. Würden Sie einem «Zügelmann» den Akku-Schrauber verwehren? Oder dem Landschaftsgärtner seinen Mini-Bagger? Würden Sie einem Aussendienstler einen mickerigen Kleinwagen aufs Auge drücken, obwohl er darin mehr Zeit verbringt, als in seinem Bett? Natürlich nicht!
Und ich sitze nun mal den ganzen Tag vor dem Computer und erledige damit meine Arbeit. Deshalb ist das Beste gerade gut genug.
Das Design
Seit Steve Jobs im Jahr 1998 den ersten iMac vorgestellt hat, ist jede Bauform zu einer Design-Ikone geworden – und das hat sich bis heute nicht geändert. Unzählige Filme und TV-Serien wirken stellenweise so, als wären sie in einem Apple Store gedreht worden. Bei einigen Drehs wird der Apfel gewissenhaft abgeklebt, bei anderen unverhohlen zur Schau gestellt; doch selbst dann sind die Geräte an ihrer Bauform unverkennbar, selbst für Aussenstehende.
Abmessungen. Der iMac 5K wirkt zuerst einmal unglaublich dünn für einen All-In-One-Rechner. Die Tiefe beträgt gerade einmal 20.3 cm, wobei diese nur für den kippbaren Standfuss benötigt wird. Die Seitenkanten bringen es auf weniger als 5 mm; sie sind vor allem deshalb möglich, weil Apple seit Jahren auf DVD-Laufwerke verzichtet. Das Gehäuse selbst besteht durchs Band aus einer Aluminium-Legierung ist bis ins letzte Detail makellos verarbeitet. Kurz: Das Gerät wirkt so edel, dass man sich automatisch fragt, ob der alte Schreibtisch diesem Hingucker überhaupt gerecht wird.
(Füferli)
Geräuschkulisse. Ein erfolgreiches PC-Design definiert sich auch durch den Geräuschpegel. Um es kurz zu machen: Der iMac 5K arbeitet in den meisten Fällen unhörbar leise. Sie könnten neben ihm stehen und würden eher eine Stecknadel auf den Teppich fallen hören, als einen Lüfter. Dieser wird nur angeworfen, wenn der Prozessor mehrere Minuten lang unter Volllast läuft – also zum Beispiel dann, wenn ein Video in ein anderes Format konvertiert wird. Doch selbst dann bleibt der Geräuschpegel erträglich.
Anschlüsse. Keine hässlichen Buchsen beleidigen das Auge, denn alle Anschlüsse sind auf der Rückseite angebracht. Da wären:
(Anschlüsse)
· 4 × USB 3.0
· 2 × Thunderbolt 2 (gleichzeitig auch DisplayPort)
· Gigabit-Ethernet
· Audio-Out mit 3.5 mm Klinkenstecker (analog und optisch/digital)
· SDXC-Card-Reader
· WLAN nach 802.11ac
· Bluetooth 4.0
Den beiden Thunderbolt-Anschlüssen kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sie gleichzeitig DisplayPort-kompatibel sind. So lässt sich ein weiterer Monitor mit einer maximalen Auflösung von 4096 x 2304 Pixel ansteuern! Verständnisvolle Monitore werden direkt angeschlossen, für alle anderen bietet Apple optionale Adapter (DVI, VGA, Dual-Link-DVI und HDMI).
Jetzt wird’s auch noch magisch
Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sich Apple dazu durchgerungen, die Tastatur, die Maus und das Trackpad zu aktualisieren. (Oder in Apple-Sprech: das Magic Keyboard, das Magic Trackpad und die Magic Mouse.) Die gute Nachricht: Die Neuerungen können sich sehen lassen. Die schlechte Nachricht: Es fehlt immer noch eine kabellose Tastatur mit Zahlenblock.
(Maus-Hero)
Der iMac 5K wird mit dem neuen Magic Keyboard 2 und der ebenso neuen Magic Mouse 2 geliefert. Wird der Rechner online im Apple-Store bestellt, kann statt der Maus das Trackpad ausgewählt werden – allerdings gegen einen Aufpreis von 69 Franken. Maus und Trackpad zusammen führen zu einem Aufpreis von 149 Franken.
Alle drei lassen sich auch mit bestehenden Rechnern verbinden, solange OS X 10.11 «El Capitan» installiert ist. Die Preise im Einzelnen:
· Magic Keyboard 2: 109 Franken
· Magic Mouse 2: 89 Franken
· Magic Trackpad 2: 149 Franken
Neu ist in allen drei Geräten ein Akku verbaut – Batterien sind also Geschichte. Dieser wird über das USB-zu-Lightning-Kabel geladen, das zum Lieferumfang gehört und direkt mit dem Mac verbunden wird. Dabei reicht laut Apple eine Minute, um das Gerät für eine Stunde Arbeit fit zu machen. Nach zwei Stunden Ladezeit beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer etwa einen Monat. Clever: Sobald beide Geräte über das Lightning-Kabel verbunden werden, werden sie automatisch über Bluetooth gekoppelt.
(Unterwerfung)
Magic Keyboard
Die kabellose Apple-Tastatur ist so klein wie eh’ und je. Die Tasten wurden jedoch gründlich überarbeitet, was das Tippgefühl erheblich beeinflusst.
(Tastatur)
Dabei kommt Apples hauseigener Scherenmechanismus zum Einsatz: Wird eine Taste gedrückt, so kann diese nicht zur Seite kippen, sondern bewegt sich gleichmässig nach unten. Das führt zu einem knackigen Tippgefühl, das allerdings eine kurze Gewöhnungszeit voraussetzt.
(Schmetterling)
Ist das Keyboard also gelungen? Das ist natürlich eine Sache der persönlichen Vorliebe. Für mich ist das Tippgefühl in Ordnung, aber auch nicht mehr. Ein wirkliches Ärgernis bleibt jedoch Apples Weigerung, eine kabellose Tastatur mit Zahlenblock anzubieten. Diese Kritik ist so laut und anhaltend, dass sie in Cupertino unmöglich überhört werden kann; stattdessen stellt Apple seit Jahren auf stur. Und so gibt es für Mac-Anwender leider nur zwei ernstzunehmende Alternativen: die kabellose, aber unschöne Logitech K750 (Test), oder Apples eigene Tastatur mit Zahlenblock, die jedoch über USB verbunden wird.
(USB-Keyboard)
Magic Mouse 2
Optisch unterscheidet sich die neue Maus nur den durch den Lightning-Anschluss auf der Rückseite. Die Unterschiede fallen hier nicht ganz so deutlich aus. Durch den Wechsel von der Batterie zum Akku wurde das Gewicht von 111 Gramm auf 99 Gramm reduziert. Zusammen mit der verbesserten Gleiteigenschaften entsteht ein spürbarer Unterschied. Allerdings ist die Maus für mich immer noch ein Tick zu schwer – es reicht also nicht, dass ich mich von der kabelgebundenen Apple-Maus mit ihren federleichten 77 Gramm verabschiede.
(Maus)
Magic Trackapd 2
Den grössten Satz nach vorn macht jedoch das Magic Trackpad 2, das in der Grundfläche um fast einen Drittel angewachsen ist. Es beschränkt sich nicht mehr auf Multitouch-Gesten, sondern reagiert jetzt auch auf die unterschiedliche Stärke des Drucks, der durch vier Sensoren auf der Unterseite erfasst wird. Damit steht «Force Touch» auch den Desktop-Modellen zur Verfügung, nachdem diese Technik monatelang nur in den MacBooks angeboten wurde. Dabei soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass diese variable Form der Eingabe fast nur von Apple-Programmen unterstützt wird.
(Trackpad)
Das Magic Trackpad gestaltet die Arbeit am Rechner nach einer kurzen Eingewöhnung deutlich angenehmer. Für Präzisionsarbeiten in Illustrationsprogrammen ist es eher ungeeignet, doch Office-Anwendungen und die allgemeine Bedienung gehen flüssig von der Hand. Kurz, das Magic Trackpad sollte von den meisten Anwendern als mögliche Maus-Alternative in Betracht gezogen werden.
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Das Display ändert alles
Das Display
Doch das beste Kaufargument für den iMac 5K ist das herausragende Display mit seiner enormen Auflösung von 5120×2880 Pixeln. Das entspricht ganzen 14’745’600 Pixeln, also knapp 15 Mpx. Diese Grafik zeigt, wie sich andere Auflösungen dagegen aufnehmen: Full-HD verdient seine Bezeichnung nicht einmal ansatzweise, und selbst die topaktuelle 4K-Auflösung reicht längst nicht für dieses Display.
(Grösse)
In der aktuellen Version von Apples Videosoftware iMovie lassen sich 4K-Filme aus dem iPhone 6s grossflächig und in bester Qualität schneiden, während immer noch genügend Raum für die Oberfläche bleibt. Und plötzlich landen Full-HD-Filme in derselben Schublade wie die DVDs oder die VHS-Kassetten: in jener mit der Technik von gestern.
(iMovie)
Kurz, die Darstellung des Displays sorgt für beim ersten Kontakt für heruntergeklappte Kiefer. Das liegt auch daran, dass die Darstellung durchs Band makellos wirkt. Das Betriebssystem, sämtliche Apple-Programme und praktisch alle namhaften Anwendungen von Drittanbietern sind unterdessen auf die neue Auflösung getrimmt.
(Icons Wie gemalt, nur schöner: Die Symbole unter unter OS X blicken auf eine lange Tradition sorgfältiger Handarbeit zurück)
Auf anderen Plattformen ist dieser schmerzhafte Prozess der Unstimmigkeit jedoch noch längt nicht abgeschlossen. Wenn Sie also Windows in einer virtuellen Umgebung auf dem 5K-iMac betreiben, machen Sie sich auf die eine oder andere Zeitreise ins grafische Mittelalter gefasst.
Soviel zur Technik. Aber wir haben ja auch noch die Lebensqualität zum Thema.
Ergonomische Auflösung
Wir fassen zusammen: Der iMac 5K ist gar lieblich anzuschauen und arbeitet unhörbar leise. Doch erst durch das Display wird er zur Wohlfühlzone. Ab Werk wird die enorme Auflösung nicht dazu verwendet, um die Bedienelemente bis zur Unkenntlichkeit schrumpfen zu lassen, im Gegenteil: Alle Anzeigen und Schriften sind exakt gleich gross wie bei der Standard-Auflösung – einfach nur sehr viel schärfer.
Die meisten Anwender dürften damit glücklich sein. Für den Rest gibt es Alternativen. In der Systemeinstellung Monitore führt ein Klick auf die Option Skaliert zu weiteren Ansichten. Jetzt werden die bestehenden Elemente verkleinert oder vergrössert – und damit auch die Arbeitsfläche angepasst.
(Ansichten 1)
Hält man beim Klick die ALT-Taste gedrückt, werden die verfügbaren Auflösung auf den Pixel genau angezeigt, damit zum Beispiel ein Beamer korrekt angesteuert wird. Auch hier bleibt die Anzeige unverändert scharf; nur die Arbeitsfläche, die Bedienelemente und die Schriftgrössen werden angepasst.
(Ansichten 2)
Kalibrierung und Farbräume
Doch nicht nur die Auflösung, sondern auch die Darstellung macht Freude: Mit satten Farben und hohen Kontrasten sehen die Fotos hervorragend aus, und zwar aus jedem Betrachtungswinkel. Genauer: Es gibt keine Möglichkeit, das Display so zu betrachten, dass die Farben verfälscht werden oder die Helligkeit spürbar nachlässt.
Jedes Display wird während der Produktion einer individuellen Kalibrierung unterzogen. So kommen auch Privatanwender ohne spezielle Messgeräte und Programme in den Genuss einer sehr hohen Farbtreue.
Die Profis schielen aber noch auf weitere Eigenschaften: Das Display deckt nicht nur 100 Prozent des sRGB-Farbraums ab, sondern auch noch den Farbraum «P3». Dieser ist ungefähr so gross wie AdobeRGB, orientiert sich aber den Anforderungen der Filmindustrie, was die Farbwiedergabe anbelangt.
(Farbraum)
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Wer profitiert von der Auflösung?
Wer profitiert von der Auflösung?
Sehen wir uns an, welche Anwenderschichten am meisten von diesem Pixelriesen profitieren.
Layouter und Grafiker. Sie stehen natürlich auf der Sonnenseite. InDesign-Dokumente sehen nicht «wie gedruckt» aus, sondern unglaublich viel besser. Schriften mit Serifen wirken bei kleinen Schriftgraden hauchzart, bleiben aber einwandfrei lesbar. Wenn eine Seite in das Fenster eingepasst wird, bleiben winzige Texte in Logos oder Tabellen immer noch lesbar. Und in der 100%-Ansicht lässt sich eine Haarlinie mit 0.25 Punkt einwandfrei von einer Linie mit 0.4 Punkt unterscheiden!
Hier ein Vergleich in der 100%-Darstellung. Allerdings kann der Unterschied auf einem herkömmlichen Display und vor allem durch unser Redaktionssystem nicht repräsentativ gezeigt werden. Stellen Sie sich das Ganze einfach doppelt so scharf vor, dann passt es ungefähr:
(InDesign)
Bildverarbeiter. Die pure Ironie: Ausgerechnet hier kann die Auflösung irritieren, wenn zwingend in der 100%-Ansicht gearbeitet werden muss (lies: 1 Bildschirmpixel = 1 Fotopixel). Diese Darstellung ist zum Beispiel beim Schärfen oder bei der Rauschreduktion Pflicht. Doch unter Umständen wird die Darstellung des Bildes beim Umschalten nicht grösser, sondern sogar kleiner! Und weil die einzelnen Pixel in dieser Ansicht nicht mehr auszumachen sind, muss die Beurteilung neu geübt werden – oder die Ansicht wird auf 200 Prozent vergrössert, was der alten Betrachtungsweise entspricht.
Dafür sehen Miniatur-Abbildungen auf dem 5K-Display deutlich besser aus. Sie lassen eine bessere Beurteilung des Inhalts zu, ohne dass das Foto in der Vollansicht geöffnet werden muss.
(Drohne)
Schreiberlinge. Absolut! Texte sahen nie besser, schärfer und klarer aus. Die Lesbarkeit steigt sprunghaft an, die Augen entspannen sich. Auch wenn es wie Ironie klingt: Die Schreiberlinge gehören zu jenen Zielgruppen, die am meisten von der enormen Auflösung profitieren. Selbst bei einem kleinen Schriftgrad lässt sich jede Serife erkennen. Ein Textbild zum Knutschen!
Büro. Natürlich profitieren auch Office-Anwender, besonders bei komplexen Dokumenten oder Excel-Tabellen. Hier setzt nur die Schriftgrösse die Grenze, die man eine Armlänge entfernt noch lesen kann. Ansonsten gelten dieselben Vorzüge wie für die schreibende Zunft.
Gamer. Als Konsolen-Anhänger erlaube ich mir hier kein Urteil. Ausserdem fehlen die geeigneten Messmethoden, um den Leistungsunterschied zwischen den beiden Grafikkarten zu quantifizieren. Je nach gewählter Konfiguration (dazu später mehr) stehen folgende Grafikeinheiten zur Auswahl:
• AMD Radeon R9 M380 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M390 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M395 Grafikprozessor mit 2 GB
• AMD Radeon R9 M395X mit 4 GB GDDR5
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ein solcher Rechner für Spiele angeschafft wird; diese Zielgruppe wird sich stattdessen für ähnliches Geld einen reinrassigen Gamer-PC zusammenschrauben.
Vielsurfer. Schriften werden im Browser genauso scharf dargestellt, wie in jedem anderen Programm. Die Qualität der Bilder steht und fällt jedoch damit, wie viel Mühe sich der Webdesigner gegeben hat. In den meisten Fällen bleibt alles beim Alten, ausser bei den Schriften. Einige Seiten, zu der auch jene von Apple gehört, erkennen hingegen ein Hi-DPI-Display und liefern automatisch hochauflösende Bilder.
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Leistung
Gemessene und gefühlte Leistung
Auf eine optimierte Konfiguration gehen wir auf der nächsten Seite ein. In der mittleren Standard-Konfiguration ist der iMac 5K jedoch mit den folgenden Komponenten bestückt:
Prozessor. Der Intel Core i5 Prozessor baut auf der neuen Skylake-Architektur auf und ist mit 3,2 GHz getaktet. Bei Bedarf erhöht das System die Taktfrequenz automatisch auf 3,6 GHz.
RAM. Verbaut sind eher bescheidene 2 × 4 GB Arbeitsspeicher, der beim Kauf im Apple Store auf bis zu 32 GB ausgebaut werden kann. Der RAM ist ausserdem das einzige Element am iMac 5K, das auch nach dem Kauf aufgerüstet werden kann. Die Obergrenze des Arbeitsspeichers liegt jedoch bei 64 GB. So hat der Speicherhersteller OWC bereits 16-GB-Module angekündigt, die in die vier Slots passen. Dafür werden jedoch 1’195 US-Dollar fällig.
1 TB Fusion Drive. Die Idee hinter diesem Laufwerk ist so einfach wie bestechend: Es besteht aus einer Symbiose zwischen einer 1-TB-Festplatte und einem schnellen SSD-Speicher mit einer Kapazität von 24 GB. Diese Kombination lässt sich jedoch nicht mit anderen Systemen vergleichen, bei denen zwei unabhängige Speicher verbaut wurden; stattdessen präsentiert sich der Fusion Drive als einzelnes Laufwerk.
OS X allein bestimmt, welche Daten wo gespeichert werden. In einem dynamischen Prozess werden das System, die meistverwendeten Daten und Programme immer auf der SSD gespeichert, der Rest auf die Festplatte ausgelagert. Die Folge: Nahezu das Tempo einer SSD, aber mit der preiswerten Kapazität einer Festplatte. Mehr zum Fusion Drive auf der nächsten Seite mit der Kaufberatung.
Videokarte. Im Standard-Modell kommt eine AMD Radeon R9 M390 mit 2 GB Videospeicher zum Einsatz. Diese Grafikeinheit kann nicht aufgerüstet werden. Wenn Sie mehr Leistung benötigen, müssen Sie zur grössten Standard-Konfiguration greifen; dort haben Sie die Wahl zwischen der AMD Radeon R9 M395 mit 2 GB Videospeicher oder der AMD Radeon R9 M395X mit 4 GB Videospeicher.
Benchmark. Der iMac 5K erreichte im Benchmark-Test mit Geekbench einen Wert von 3913 (Single-Core) respektive 12089 (Multi-Core), falls Sie einen direkten Vergleich mit Ihrem eigenen System anstellen möchten.
(Geekbench)
Gefühlte Leistung
Soviel zu den trockenen technischen Daten. Die gespürte Leistung sorgt hingegen für ein Wechselbad der Gefühle.
Zuerst die positiven Seiten. Was immer Sie mit dem iMac 5K vorhaben: Er wird Sie nicht enttäuschen. 4K-Videoverarbeitung, riesige Photoshop-Dateien oder umfangreiche Fotoexporte: Alles läuft schnell und flüssig. Bei der Videoverarbeitung sind überhaupt keine Verzögerungen wahrzunehmen – zumindest nicht bei den Apple-eigenen Editierprogrammen iMovie (im Lieferumfang enthalten) und Final Cut Pro.
Auch die Benutzeroberfläche reagiert butterweich. Das war beim Vorgänger unter OS X 10.10 «Yosemite» nicht der Fall, stattdessen wurde die Freude durch kleine Unregelmässigkeiten getrübt. Wie auch immer, unter OS X 10.11 «El Capitan» herrscht bei allen 5K-iMacs wieder eitel Sonnenschein.
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Kaufempfehlung, Konfigurationsbeispiele & ...
Kaufempfehlung
Der iMac 5K kostet in der mittleren Basis-Ausführung 2279 Franken. Dafür erhalten Sie:
· 3,2 GHz Quad-Core Intel Core i5 «Skylake» (Turbo Boost bis zu 3,6 GHz)
· 8 GB RAM (2x4 GB)
· 1 TB Fusion Drive (Mischung aus Festplatte und SSD)
· AMD Radeon R9 M390X mit 2 GB Videospeicher
Das ist eine solide Ausstattung, mit der sich arbeiten lässt. Allerdings wird Sie dieses Gerät vermutlich über eine lange Zeit hinweg begleiten – und so lohnt es sich, mit einer grösseren Kelle anzurichten. Ausserdem kann die Konfiguration nach dem Kauf nicht mehr verändert werden kann, vom Arbeitsspeicher abgesehen. Deshalb empfehlen wir beim Kauf im Apple Store folgende Aufrüstungen:
CPU. Greifen Sie zum Quad-core Intel Core i7 mit 4.0 GHz (+330 Franken). Der Leistungshunger der Anwendungen nimmt stetig zu, und ausserdem steigert eine bessere CPU den Wiederverkaufswert – das wird gerne vergessen.
(Empf-CPU)
Arbeitsspeicher. Der iMac 5K funktioniert problemlos mit 8 GB Arbeitsspeicher – allerdings ist der Wert für heutige Verhältnisse nicht gerade üppig. Das gilt erst recht, wenn Sie gerne mit vielen offenen Programmen arbeiten. Bei der Verwendung von Photoshop oder Virtualisierern wie VMware Fusion sind 16 GB Pflicht (+220 Franken). Die Preise für das Update sind ein wenig höher, als wenn die RAM-Riegel beim Discounter gekauft werden, doch dafür ist der iMac ab der ersten Minute betriebsbereit.
(Empf-RAM)
Videokarte. Die AMD Radeon R9 M390 kann bei der mittleren Standard-Konfiguration nicht getauscht werden. Wenn Sie mehr Grafikleistung wünschen, müssen Sie zum grössten Standard-Modell wechseln.
Massenspeicher. Vielleicht die schwierigste Entscheidung von allen. Wie erwähnt, kommt die Standard-Konfiguration mit dem 1 TB FusionDrive, einer Mischung aus Festplatte und SSD. In den meisten Fällen fahren Sie mit dieser Konfiguration ausgezeichnet – ausser, Sie arbeiten mit sehr grossen Dateien. Dazu gehört die Videoverarbeitung, aber auch Virtuelle Maschinen, in denen zum Beispiel Windows läuft. Allein eine virtuelle Windows-Festplatte sprengt die Kapazität des SSD-Bereichs.
(Empf-Drive.jpg)
Empfehlung: Wenn Sie in den meisten Fällen mit kleinen und mittelgrossen Dateien arbeiten, greifen Sie zum FusionDrive mit 1 TB, 2 TB (+220 Franken) oder 3 TB (+330 Franken). Wenn Sie sich hingegen der Videoverarbeitung verschrieben haben oder fremde Betriebssysteme virtualisieren, kaufen Sie die grösste SSD-Ausführung, die Sie sich leisten können. Denken Sie auch daran, dass Sie der iMac 5K jahrelang begleiten wird. Der Schmerz über den Aufpreis ist bald vergessen – der Ärger über eine zu kleine SSD wird bis zur letzten Minute anhalten. Im besten Fall greifen Sie zur 1-TB-SSD (+990 Franken).
Die empfohlene (und hier getestete) Konfiguration kostet schlussendlich 3819 Franken. Der Löwenanteil des Aufpreises ist dem 1 TB grossen SSD-Speicher geschuldet:
· Quad-core Intel Core i7 Prozessor (4 GHz/4,2GHz)
· 16 GB RAM
· AMD Radeon R9 M390
· 1 TB SSD
Fazit
Der iMac 5K bleibt zurzeit einmalig: Design, Leistung und Qualität lassen nichts zu wünschen übrig. Die nicht vorhandene Geräuschkulisse und das fantastische Display sorgen dafür, dass man sich vor diesem Rechner wohlfühlen muss.
Das kalibrierte Display, die hohe Leistung sowie die vollständig abgedeckten sRGB- und P3-Farbräumen prädestinieren den iMac 5K für die Bild- und Videoverarbeitung. Doch auch Office-Anwendungen und Texte profitieren von der plastischen, gestochen scharfen Darstellung.
Kurz, der Kreis schliesst sich: Die Arbeit am iMac steigert die Effizienz, den Komfort und damit die Lebensqualität. Wenn Sie bereit sind, für sich ein wenig mehr auszugeben, verdient der iMac 5K eine vorbehaltslose Kaufempfehlung.
Testergebnis
Display, Design, Tempo, meistens geräuschlos, mitgelieferte Software
Keine nachträgliche Aufrüstung (abgesehen vom RAM), Tastatur ohne Zahlenblock
Details: Auflösung 5120×2880 Pixel, 3,2 GHz Quad-Core Intel Core i5 «Skylake» (Turbo Boost bis zu 3,6 GHz), 8 GB RAM, 1 TB Fusion Drive, AMD Radeon R9 M390X mit 2 GB, 2 × Thunderbolt, 4 × USB 3.0, Gigabit-Ethernet, Audio-Out mit 3.5 mm Klinkenstecker (analog und optisch/digital), SDXC-Card-Reader, WLAN nach 802.11ac, Bluetooth 4.0
Preis: 2279 Franken
Infos:www.apple.com/chde/imac/
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