FIFA 21 unter der Lupe

Alte Bekannte und alte Probleme

Quelle: Games.ch
In Sachen Spielmodi gibt es in diesem Jahr ebenfalls nur Detailverbesserungen. Neue, grosse Spielarten sind nicht am Start. Eine merkwürdige neue Funktion zeigt sich im Anstossmodus: Wie in «Forza Horizon» könnt ihr das Spielgeschehen nun zurückspulen und so etwa Eckbälle oder versiebte Torchancen erneut angehen. Klingt spannend, beraubt einen aber um das Gefühl des Torerfolgs. Diese Option braucht niemand!
VOLTA Football dagegen beschränkt sich diesmal auf eine knapp zweistündige Story. Danach geht's vor allem darum, den eigenen Spieler aufzuwerten und das Team zu individualisieren. Spass macht der Freiplatz-Kick weiterhin, der Aha-Effekt des vergangenen Jahres ist aber verflogen.
In FIFA Ultimate Team geht ihr nun auch im Koop auf Punktejagd. Blöderweise dürft ihr euer Team aus «FIFA 20» nicht mitnehmen und startet daher erneut von vorn. Falls ihr den Kauf von PlayStation 5 oder Xbox Series S/X anstrebt, können wir euch zumindest beruhigen, denn auf die neuen Plattformen kann das eigene FUT-Team übertragen werden. «FIFA 21»-Besitzer erhalten zudem ein kostenloses Update des Spiels für die neuen Konsolen. Trotzdem: Der fade Beigeschmack hinter dem Ultimate Team bleibt, da dieser Modus wahlweise knallhartes Grinding oder eben «pay to win» ist. Beides ist nicht die perfekte Lösung.
Quelle: Games.ch
Immerhin widmete sich EA Sports diesmal dem Karrieremodus: Dieser wartet zum einen mit erweiterten Trainingsmöglichkeiten und Spielerentwicklungen auf. So könnt ihr Stars kurzerhand umschulen und an andere Positionen gewöhnen. Diese Neuerung ist absolut sinnvoll und passt hervorragend ins Gesamtkonzept. Schliesslich erweitert «FIFA 21» die Stars um die Eigenschaft «Bissigkeit». Diese entscheidet darüber, ob sie auf dem Platz ihre volle Stärke abrufen können. Besonders bissige Spieler rennen also etwas schneller als die, die gerade vielleicht keine Lust haben.
Sehr gut gefällt dagegen die «interaktive Simulation» der Spiele. Ähnlich wie im «Football Manager» seht ihr hier die Matches in schematischer Form und dürft als Trainer Anweisungen geben, die Taktik ändern oder Auswechselungen vornehmen. Sehr schön: Auf Tastendruck können wir sogar direkt ins Spiel hineinspringen und selbst die Kontrolle übernehmen. Das wiederum war ein lang gehegter Wunsch der Community und wertet die Karriere deutlich auf.

Fazit

«FIFA 21» ist ein schwieriger Fall. Objektiv betrachtet, spielt sich der aktuelle Ableger definitiv besser als der Vorgänger. Lizenzen und der Umfang passen ebenfalls.
Der ganz grosse Umbruch fehlt jedoch: Viele Gameplay-Schwächen auf dem Platz bleiben bestehen, und auch die grossen Spielarten – allen voran FIFA Ultimate Team – kranken an ähnlichen Problemen wie zuvor.
Es fühlt sich an, als würde EA Sports in diesem Jahr auf Zeit spielen und der grosse Umbruch erst in einem der kommenden Teile folgen. Deshalb können wir «FIFA 21» wirklich nur beinharten Fans, die beispielsweise in «Pro Clubs 11vs11» immer auf dem neuesten Stand sein wollen, empfehlen – oder all jenen, die im Vorjahr ausgesetzt haben.

Alle anderen sollten sich dagegen zwei Mal überlegen, ob sie den vollen Preis für «FIFA 21» bezahlen wollen.



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