Tests 05.05.2011, 11:04 Uhr

Test: 9 Netzwerkspeicher (NAS)

Kleine Unternehmen brauchen keine teuren Server, um Daten zentral abzulegen. Schon für wenige Hundert Franken gibt es Netzwerkspeicher mit mehreren Terabyte Speicherkapazität. Der PCtipp zeigt die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten.
Günstig, leistungsstark und sehr vielfältig: Die jüngste Generation der Netzwerkspeicher (NAS) lässt sich wahlweise nur als zentrale Festplatte oder zusätzlich als Druck- und Webserver einsetzen. Auch beim Speicherplatz sind die Geräte variabel: Wählen Sie gemäss Ihren Bedürfnissen zwischen 3 und 15 Terabyte Speicherkapazität. Zudem zeigt der PCtipp, was die Netzwerkgeräte sonst noch bieten und worauf Sie beim Kauf achten sollten. Dabei vergleichen wir insgesamt neun Netzwerkspeicher.
Die getesteten Modelle
- Buffalo LinkStation Pro Duo LS-WVL
- D-Link ShareCenter Shadow DNS-325
- Freecom DualDrive Network Center
- Netgear ReadyNAS Ultra 6 Plus
- QNAP TS-412 Turbo NAS
- Seagate BlackArmor NAS 220
- Synology DS1511+
- Thecus N4200 Pro
- ZyXEL NSA320-3T
In der downloadbaren Tabelle finden Sie alle interessanten Details zu den Geräten.
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Speicher nach Bedarf

Speicher nach Bedarf
Seagate BlackArmor NAS 220
Bei jedem der neun NAS ist die Speicherkapazität durch die Anzahl der Festplattenschächte begrenzt: Bei fünf Geräten lassen sich nur zwei Harddisks einbauen. Dazu zählen die NAS von Buffalo, D-Link, Freecom, Seagate und ZyXEL. Zwischen vier und sechs Harddisks fassen die Datenbunker von Netgear, QNAP, Synology und Thecus.
Das ist aber nicht die einzige Einschränkung: Die Geräte dulden nur Harddisk-Grössen mit einer festen Obergrenze. So lassen sich die günstigen NAS von D-Link und Freecom mit maximal 4 Terabyte (TB) ausrüsten, also 2 x 2 TB. Heute sind bereits Festplatten mit bis zu 3 TB Grösse verfügbar. Deshalb fassen die Geräte von Buffalo, Seagate und ZyXEL bis zu 6 TB, obwohl sie auch nur zwei Festplattenschächte haben. Wer noch mehr Speicher benötigt, greift zu den Geräten von Thecus (8 TB), Netgear und QNAP (12 TB) oder Synology (15 TB).
Auf der nächsten Seite: die Suche nach den Festplatten

die Suche nach den Festplatten

Festplatten fehlen oft
D-Link ShareCenter Shadow DNS-325
Die meisten Netzwerkspeicher werden ohne integrierte Harddisks ausgeliefert. Sie müssen diese dazukaufen. Ausnahmen sind die NAS von Buffalo, Seagate und ZyXEL. Der Vorteil bei den anderen Geräten: Der Nutzer kann Festplattengrösse und -modell selbst bestimmen. Dabei sollten nebst Speicherplatz auch folgende Punkte beachtet werden:
Formfaktor: Synology und Thecus unterstützen ausser 3,5-Zoll-Festplatten auch die Strom sparenden und kleinen 2,5-Zöller. Letztere bieten aber weniger Leistung als ihre grossen Brüder. Dies spielt jedoch nur bei sehr hohen Ansprüchen eine Rolle. Punkto Preis gibt es zwischen den 2,5-Zoll- und 3,5-Zoll-Festplatten keine grossen Unterschiede.
Tempo: Günstigere Harddisks arbeiten mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Teurere erreichen 7200. Der Unterschied scheint auf den ersten Blick nicht riesig – ist es aber im täglichen Gebrauch sehr wohl. Hier lohnt es sich, mehr Geld auszugeben.
Seagate BlackArmor NAS 220
Zwischenspeicher: Die Grösse des Zwischenspeichers (Cache) hat Einfluss auf das Tempo der Festplatte. Im Markt finden sich Harddisks mit 16, 32 und 64 MB Cache. Auch in diesem Bereich macht sich eine Mehrinvestition bezahlt.
Schnittstelle: Die neun Netzwerkspeicher arbeiten alle mit der schnellen SATA-Schnittstelle. Davon gibt es mittlerweile drei untereinander kompatible Standards, die jedoch unterschiedlich schnell sind. Greifen Sie bei der Wahl der Harddisk unbedingt zum neusten und besten Standard: SATA III.
Preis: Mit den genannten Kriterien erhalten Sie eine 3,5-Zoll-Festplatte mit 1 TB Speicher, 7200 Umdrehungen pro Minute und 64 MB Cache für weniger als 100 Franken, zum Beispiel die Western Digital Caviar Black auf www.digitec.ch für 95 Franken oder die Hitachi HD DeskSt 7K2000.B für Fr. 99.80 unter www.techmania.ch.
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die Hauptfunktion

Zentraler Datenspeicher
Freecom DualDrive Network Center
Der klassische Anwendungsbereich eines NAS ist und bleibt die Funktion als zentraler Datenspeicher: Mitarbeiter greifen über ihre PCs im Firmennetzwerk auf den Netzwerkspeicher zu und betrachten bzw. bearbeiten die Dateien direkt darauf.
Die Anzahl Benutzer, die sich gleichzeitig mit dem NAS verbinden kann, ist allerdings limitiert. Beim günstigen D-Link-Gerät sind beispielsweise höchstens zehn parallele Verbindungen möglich. Der fünfmal teurere Synology-Speicher erlaubt hingegen bis zu 512 Verbindungen. Klären Sie vor dem Kauf unbedingt genau ab, wie viele gleichzeitige Verbindungen Sie benötigen. Je weniger es sind, desto mehr Geld lässt sich sparen.
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die Sicherheit

Gute Datensicherheit
Netgear ReadyNAS Ultra 6 Plus
Auf dem Netzwerkspeicher möchte man natürlich auch geschäftskritische Daten speichern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass diese bei einem Festplattendefekt nicht verloren gehen. Die gute Nachricht: Bei allen neun NAS lassen sich mindestens zwei Festplatten einbauen. Dadurch unterstützen alle Geräte die Datensicherheitstechnik RAID 1. Diese spiegelt den Inhalt der einen Harddisk auf die zweite Festplatte. So sind die Firmendaten beim Ausfall einer Harddisk sicher. Der Nachteil: Die Gesamtkapazität des Speichers halbiert sich.
Teurere Geräte mit drei oder mehr Festplattenschächten unterstützen weitere RAID-Modi, die weniger Speicherplatz fressen. Empfehlenswert ist etwa RAID 5. Hier müssen mindestens drei Harddisks vorhanden sein. Die Daten werden gleichmässig auf diesen verteilt, gleichzeitig speichert das NAS Informationen zur Rekonstruktion der Daten beim Ausfall einer Festplatte. Der Verlust der Speicherkapazität beträgt bei RAID 5 nur die Anzahl der Festplatten minus eine. Bei 3 x 2 TB könnte man also 4 TB statt 6 TB an Daten speichern.
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die Schnittstellen

Wichtige Schnittstellen
QNAP TS-412 Turbo NAS
Alle neun Netzwerkspeicher haben mindestens eine USB-Schnittstelle zum Anschliessen einer externen Festplatte. So lässt sich der Speicherplatz erweitern. Möchten Sie auch einen Drucker anschliessen, sollten mindestens zwei USB-Ports vorhanden sein, damit Sie die Geräte nicht immer umstecken müssen.
Ausserdem haben alle Netzwerkspeicher mindestens einen Gbit-LAN-Port, um das Gerät ins Netzwerk einzubinden. Die teureren NAS von Netgear, QNAP, Synology und Thecus bieten sogar Dual-Gbit-LAN. Dabei handelt es sich um zwei Gbit-LAN-Schnittstellen, die sich koppeln lassen, was das Übertragungstempo verdoppelt.
Die neun Netzwerkspeicher sind zudem mit dem DLNA-Protokoll (Digital Living Network Alliance) kompatibel. Dieses dient zur Übertragung von Multimediadaten von anderen DLNA-Geräten wie Spielkonsolen. Für Geschäftsanwender ist diese Funktion nicht relevant.
WLAN und USB 3.0 haben sich bei den Netzwerkspeichern noch nicht durchgesetzt. Das einzige NAS mit Drahtlosfunktion ist das Synology DS1511+. Aber auch auf die anderen Speicher können Sie drahtlos zugreifen, wenn Sie diese an einen WLAN-Router anschliessen.
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Drucker gemeinsam nutzen

Drucker gemeinsam nutzen
Synology DS1511+
Einen zentralen Drucker für alle Arbeitsplätze einzurichten, ist oft mühsam. Zudem wird ein Drucker mit Netzwerkanschluss benötigt. Viel einfacher geht es mit einem NAS, das über einen integrierten Druckserver verfügt. Dieser gehört bei fast allen neun Geräten zum Standard. Einzig die NAS von Freecom, Netgear und ZyXEL lassen die praktische Funktion vermissen.
Der Drucker wird jeweils per USB mit dem Netzwerkspeicher verbunden. Danach installieren Sie den Treiber auf jedem Netzwerkcomputer – schon steht das Gerät allen Mitarbeitern zur Verfügung.
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Einsatz als Webserver

Einsatz als Webserver
Thecus N4200 Pro
Sogar Ihre eigene Firmen-Homepage können Sie auf einigen Netzwerkspeichern betreiben. Voraussetzung dafür sind Webtechniken wie MySQL und PHP. Diese unterstützen die NAS von QNAP, Synology, Thecus und ZyXEL. Das Gerät von Thecus hat sogar einen Mailserver an Bord. Darüber hinaus sollten die Netzwerkspeicher über ausreichend Prozessorleistung verfügen, damit für die Webseitenbesucher keine Wartezeiten entstehen. Dies ist bei den vier NAS gewährleistet.
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unser Fazit

Fazit: lohnende Investition
Für kleine Firmen eignen sich Netzwerkspeicher optimal, um Daten zentral zu speichern und den Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus lässt sich ohne viel Aufwand ein zentraler Drucker installieren – falls das NAS über einen integrierten Druckserver verfügt.
Schätzen Sie vor dem Kauf eines Netzwerkspeichers Ihre Bedürfnisse an Speicherplatz und Funktionen ab. So können Sie das passende NAS auswählen und Geld sparen, indem Sie auf Unnötiges verzichten.
Downloads
Download 33385_Testergebnisse_NAS.pdf

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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chsu83
05.05.2011
Schade das nicht bei allen Geräten die Eckdaten stimmen.. ReadyNas z.B. kann sehr wohl mit 3TB Platten umgehen, genauso wie PrintSharing. Man hat in letzter Zeit das Gefühl es werde immer oberflächlicher. Schade..

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dave79
05.05.2011
Synology kann ich nur empfehlen. Ich habe eine Synology DS 409+ und muss sagen bin absolut zufrieden. Benutze diese für die Mac Backups sowie für die iTunes- Ordner und als DLNA Mediathek. Funktioniert alles super würde immer wieder Synology kaufen. Gruss David

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domin95
05.05.2011
Also ich finde es schlecht dass in dem Artikel zu Festplatten wie der WD Caviar Black geraten wird. Diese 7200 rpm Platten sind meiner Meinung nach eher wenig für ein NAS geeignet, da sie eine grössere Hitzeentwicklung haben und aber trotzdem kaum mehr leisten. Denn bei einem NAS limitiert äusserst selten die Festplatte sondern meist das Gerät selbst. Ausserdem nützt einem der grösste Vorteil der Caviar Black und zwar die schnelleren Zugriffszeiten in einem NAS kaum etwas. Meiner Meinung nach eignen sich Festplatten, wie die aus der Caviar Green Reihe viel besser da sie leiser, weniger stomhungrig und weniger heiss sind. Aussrdem ist der Rat zu einer Sata III Festplatte zu greifen in meinen Augen ebenso unnütz, da Sata II mit seinen 3 Gbit/s längst ausreicht um schnelle Datentransfers durchzuführen. Denn bei Sata II wird die Geschwindigkeit ja schon von der Festplatte limitiert und nicht von der Schnittstelle.

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voenu
05.05.2011
Domin95 muss ich absolut Recht geben. Fraglich ist auch ob das Zyxel NSA320 keinen Printer Support hat. Denn mein NSA220 bietet die Druckerunterstützung per USB an... Es ist auch anzuraten eine leere Kiste, ohne HDs, zu kaufen. Denn so ist die Kiste einiges günstiger und man har die möglichkeit eine Optimale Platte selbst zu verbauen. Mit Optimal ist natürlich eine Kostengünstige ECO-Platte geimeint..

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roblu
07.05.2011
Bei einem Kunden ist das QNAP TS-212 und bei mir das QNAP TS-419P+ im Einsatz. Was ich bei den QNAP sehr gut finde ist das einrichten vom NAS über den Internet Explorer mit http:// IP...... Das Backup Programm finde ich ist nicht das gelbe vom Ei:mad: Desshalb habe ich das Acronis B&R 10 Workstation installiert und alles funktioniert einwandfrei:D