Ohne Google 04.05.2020, 03:00 Uhr

Testbericht Huawei P40 Pro

Wir haben das neue Huawei P40 Pro getestet - ob das Google-lose Kamerawunder überzeugt?
Das Finish auf der Rückseite ist haptisch angenehm und optisch schön
(Quelle: Huawei)
Huawei hat, Covid 19 zum Trotz, das neue P40 lanciert. Das Wichtigste vorne weg: Die Pro-Version des neuen P40 gibt es generell als 5G- und als LTE-Version. Huawei verzichtet aber darauf, Letztere in unserer Region zu lancieren. Hier fokussiert sich Huawei auf den Launch der Geräte mit dem hauseigenen 5G-Prozessor Kirin 990 5G, der bereits beim Falt-Phone Huawei Mate Xs verbaut war. Und damit kommen wir zur Hardware der Geräte allgemein.

Das Display und der Akku und was beides miteinander zu tun hat

Das Display ist quasi randlos
Quelle: Huawei

Eine Menge Arbeit hat Huawei in sein Display gesteckt. 6,58 Zoll misst dieses bei der Pro-Version und weist drei grundsätzliche Neuerungen gegenüber seinem Vorgänger auf. Erstens: Die Body-to-Display-Ratio wurde noch einmal verbessert, die Ränder quasi auf Null getrimmt. Zweitens: Abrundungen, also Curved, gibt es nun nicht mehr ausschliesslich an den Seiten, sondern auch oben und unten. Quad Curve Overflow Design nennt das Huawei. Die Kurven sind aber eigentlich nur sanfte Abrundungen für ein angenehmeres haptisches Erlebnis, sodass man grundsätzlich von einem flachen Display sprechen kann. Dies ist insofern positiv, als dass es so zu keinen Edge- oder Waterfall-bedingten Fehleingaben kommt. Generell stelle ich fest: Die Haptik ist sehr angenehm. Weder zu schwer, noch zu gross und vor allem: nicht zu breit. Liegt also sehr angenehm in der Hand. Das matte Alu-Glas-Gemisch auf der Rückseite trägt ebenfalls dazu bei. Zudem sind Fingerabdrücke darauf kaum zu sehen und die Farbe Silver Frost unseres Testgeräts weiss zu gefallen.
Drittens: Huawei schont die Augen. In den Einstellungen lässt sich die Bildwiederholrate auf 90 Hertz hochfahren, was das Scroll-Erlebnis sehr viel angenehmer macht. Natürlich wirkt sich das auch auf die Laufzeit des Akkus aus. Dieser hat in der Pro-Variante eine Kapazität von 4200 mAh, womit man auch bei 90 Hertz und intensiver Nutzung locker durch den Tag kommt. Auch am zweiten Tag ist da noch was übrig. Zudem legt Huawei ein 40-Watt-Netzteil bei, das den Akku in gut 50 Minuten von 0 auf 100 Prozent bringt. Die Auflösung und Pixeldichte haben wir ja bereits in obiger Tabelle abgehandelt. Sie betragen 2640 × 1200 Pixel respektive 441 Pixel pro Zoll. Zum Vergleich: Das P40 Pro hat bei einem 1,1 Zoll kleineren Display 400 ppi.

Kamera mit starkem Lichtspiel

Die Selfie-Cam überzeugt mit gutem Fokus
Quelle: PCtipp.ch

Keine grosse Überraschung: Huawei legt den Fokus der Neuerungen auf die Kamera – kein Wunder, denn dort vermochten die Chinesen in den letzten Jahren immer wieder neue Duftmarken zu setzen. Zunächst zur Optik auf der Front: Der Drop-Notch ist Geschichte. Vielmehr setzt nun Huawei auf die sogenannten Punch Holes, also ein Cut-out im Display. Dieser ist beim P40 Pro relativ ausgeprägt, was aber einen Grund hat: Dort ist die 32-Mpx-Frontkamera (Blende: ƒ/2,2) samt Autofokus untergebracht sowie ein Infrarotsensor, der für eine zuverlässigere Gesichtserkennung zuständig ist. Auch ToF unterstützt die Frontlinse. Diese Aufgabe löste sie mit Bravour: Im Licht und in totaler Dunkelheit ereigneten sich keine Fehler. Der sonst häufig problematische Fototrick funktionierte nicht. Lediglich bei der grossen, schwarzen Sonnenbrille versagte die Gesichtserkennung den Dienst. 
Spannend bei der Frontkamera ist einmal mehr Huaweis AI. So erfasst die Kamera 4K-Bilder vor, während sowie nach dem Auslösen und sucht den sogenannten Golden Snap, also den Höhepunkt der Aufnahme. Anschliessend werden drei dieser Golden Snaps dem Nutzer zur Auswahl gestellt.
Die Farbnuancen kommen gut zur Geltung in dem Bild das da heisst: Lass mich zufrieden, ich habe was mit Medien studiert
Quelle: PCtipp.ch
Auf der Rückseite fühlt man sich ans Galaxy S20 Ultra erinnert: ein rechteckiger, vertikal angelegter Kamera-Array mit dem Branding des Foto-Partners Leica versehen. Huawei hat dort vier Linsen verbaut: den Hauptsensor mit 50 Megapixeln, einem optischen Bildstabilisator und fünfzigfachem Zoom (hundertfach beim P40 Pro+), davon fünffach optisch (zehnfach beim P40 Pro+). Huawei bezeichnet diese als UltraVision-Kamera. Zudem wurde ein System namens Octa Phase Detection entwickelt, um gesamthaft und schnell fokussieren zu können. Natürlich kommt auch hier das sogenannte Pixel-Binning zur Anwendung, sodass das Bild schlussendlich 12,5 Megapixel aufweist. Übrigens auch bei Nacht. Weiter gibt es einen 40-Megapixel-Video-/Super-Wide-Angle-Sensor, einen 12-Megapixel-Telephoto-Sensor und eine ToF-Kamera.

Bildergalerie
P40 Foto-/Videofeatures

Der Video-Modus unterstützt ebenfalls 4K bei 60 Frames pro Sekunde, was ansehnliche Resultate erzeugt. Auch hier kommt AI bei Bedarf zum Zug und produziert quasi einen Trailer, ein mehrsekündiges Highlight-Video, sollten Sie einen Ausschnitt eines längeren Videos haben wollen – beispielsweise beim Sport, wo auch der Ultra-Steady-Modus zum Tragen kommt.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.