Gehobene Mittelklasse
13.03.2025, 08:00 Uhr
Im Test – Nothing Phone (3a)
Der noch junge Konzern Nothing hat mit seinen Smartphones den Markt für günstige Handys aufgemischt. Die Briten bieten viel moderne Technik und ein frisches Design zum sehr fairen Preis. Nun ist der jüngste Spross Phone (3a) erschienen.
Nothings drittes Smartphone kommt in den Varianten (3a) und (3a) Pro. Wir gehen in diesem Test hauptsächlich auf das günstigere (3a) ein, werden aber auch die Pluspunkte des Pro-Modells erwähnen und erklären, für wen sich die teurere und höherwertige Linie lohnt.
Was ist drin?
Das Nothing Phone (3a) kommt in einer schlichten Kartonverpackung. Mit dabei sind die mittlerweile gewohnten Beigaben: Nebst dem Smartphone stecken ein USB-C-Ladekabel, ein SIM-Schacht-Tool und eine Schnellstartanleitung im Paket.
Eigenständiges Design
Die Nothing-Produkte sind bekannt für ihr industrielles Design. Auch das Phone (3a) geht diesen Weg. Die Rückseite besteht neu aus Glas und nicht mehr aus Plastik. Damit wurde einer unserer Kritikpunkte am Phone (2a) Plus behoben. Die Rückseite gibt den Blick frei auf das sogenannte Glyph-Interface. Mittels Lichteffekte übermittelt es Informationen wie Anrufe, Timer oder einen Kameracountdown. Kleines Detail am Rande: Inspiriert sind die Glyphen beim Phone (3a) von Tokyos U-Bahn-System.
Das Display auf der Vorderseite misst 6,77 Zoll, löst mit 1080 × 2392 Pixeln (387 PPI) auf und bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Die Farben sind klar und knackig; das Display ist auch bei hellem Umgebungslicht gut ablesbar. Das Gerät liegt angenehm und fest in der Hand. Praktisch: Die Seitentasten sind im unteren Bereich platziert und lassen sich so mit einer Hand gut erreichen. Durch seine Grösse ist das Smartphone mit 201 Gramm kein Leichtgewicht, aber nicht schwerer als gleich grosse Konkurrenten.
Auf der linken Seite finden sich die Lautstärke-Tasten, rechts liegt der Einschaltknopf und die sogenannte Essential-Taste. Letztere ist für die neuen KI-Funktionen gedacht, die in Zukunft weiter ausgebaut werden sollen.
Auf der linken Seite finden sich die Lautstärke-Tasten, rechts liegt der Einschaltknopf und die sogenannte Essential-Taste. Letztere ist für die neuen KI-Funktionen gedacht, die in Zukunft weiter ausgebaut werden sollen.
Aktuell lassen sich mit der Essential-Taste Bildschirminhalte erfassen und in Sammlungen ablegen. Mit einem langen Drücken sind auch Sprachmemos möglich, die per KI in Text umgewandelt werden. Das funktioniert auch in Deutsch. So lassen sich etwa To-do-Listen oder Termine anlegen. Bald soll zudem das Transkribieren von Gesprächen in Meetings möglich sein. Geplant ist laut Nothing auch, dass die KI personalisierte Vorschläge und Handlungsempfehlungen zu den Inhalten macht. Momentan hält sich der Nutzen der Funktion in Grenzen. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt.
Die Essential-Inhalte werden laut Nothing lokal gespeichert. Werden die Inhaltserfassungen zur Verarbeitung an die Cloud geschickt, geschehe das verschlüsselt. Nach der Verarbeitung würden sie zudem automatisch gelöscht.
Gewohnt einfach
Bei Nothing steht nebst Design und fairem Preis auch die Benutzerfreundlichkeit weit oben. Das hat sich beim Phone (3a) nicht geändert. Das Android-System mit Nothing-Zugaben ist schnell und unproblematisch eingerichtet. Ein Assistent führt durch alle wichtigen Schritte, hilft beim Übertragen von Apps, Einrichten des Fingerabdruckscanners und Konfigurieren der Oberfläche.
Problemlos schlägt sich das Nothing Phone (3a) auch im Alltag: Der Fingerscanner reagiert flink und anstandslos. Alles läuft flott und ohne Ruckler: die Bedienung, das Öffnen von Apps, Surfen etc. Die Dreifachkamera schiesst detaillierte und natürliche Fotos, selbst bei schlechterem Licht – und auch die 32-Mpx-Frontkamera knipst ansehnliche Aufnahmen. Praktisch und für ein so günstiges Smartphone eine Besonderheit ist der neue, zweifache optische Zoom.
Weitere Zückerchen sind eine Schnellladefunktion mit 50 Watt, Wasser- und Staubschutz nach IP64 (geschützt gegen Staub und Spritzwasser) und eine Akkulaufzeit, die einen gut über den Tag bringt.
Was fehlt, ist drahtloses Laden. Zudem gibt es «nur» während drei Jahren Android-Updates. Die Konkurrenz bietet da oft mehr. Immerhin: Sicherheits-Updates verspricht Nothing für 6 Jahre.
Unterschiede zum (3a) Pro
Das Nothing Phone (3a) Pro bietet einige wenige, aber doch interessante Upgrades gegenüber dem (3a). Da wäre einmal die eSIM-Unterstützung, etwas, das dem (3a) leider fehlt. Für Fotofans wichtig: Das (3a) Pro hat eine 50-Mpx-Periskoplinse statt einer Teleskopkamera an Bord. Das bedeutet: Es ist sogar ein optischer Dreifach-Zoom möglich. Die Frontkamera bietet 50 statt 32 Megapixel.
Fazit: Gehobene Mittelklasse
Das Nothing Phone (3a) plus hat mir sehr gut gefallen. Für nur 300 Franken gibt es viele Highlights wie einen Zweifach-Zoom, 120-Hz-Bildfrequenz, ein tolles Design und einen ordentlichen Prozessor. Wer bereit ist, 100 Franken mehr in die Hand zu nehmen, bekommt mit dem (3a) Plus zusätzlich eSIM-Funktionalität und einen grösseren Zoombereich.
Testergebnis
Design, Zweifach-Zoom, ordentliche Leistung, Preis
kein eSIM, kein drahtloses Laden
Details: 6,77-Zoll-AMOLED (1080 × 2392 Pixel, 120 Hz), 8/12 GB RAM, 128-/256-GB-Speicher, CPU: Snapdragon 7s Gen 3, Dreifach-Kamera (50 Mpx, 50-Mpx-Teleskop, 8-Mpx-Ultraweitwinkel), 32-Mpx-Frontkamera, Akku: 5000 mAh, 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, USB-C, Dual-SIM, IP64, 201 g, Android 15, 3 Jahre Android-Updates, 6 Jahre Sicherheitspatches
Preis: Fr. 299.–
Infos:Gesehen bei: galaxus.ch
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