Tests
19.10.2016, 07:17 Uhr
Test: PDF Expert 2
Die flinke Mac-Anwendung füllt die Lücke zwischen Acrobat Pro und Apples Vorschau.
Zu den Vorzügen von macOS gehört der souveräne Umgang mit PDF-Dateien. Bereits mit den Bordmitteln lassen sich diese Dateien aus jeder Anwendung heraus erstellen. Für die Betrachtung wiederum zeichnet die mitgelieferte Anwendung Vorschau verantwortlich: Sie erledigt nicht nur die Darstellung, sondern erlaubt auch rudimentäre Kommentare, ein einfaches Seitenmanagement oder das Herauskopieren von Texten.
Vorschau ist für eine kostenlose Beigabe erstaunlich leistungsfähig – aber manchmal reicht das nicht. Am oberen Ende der Nahrungskette wartet Adobe Acrobat Pro, das zum Beispiel im Rahmen von Acrobat DC für Fr. 17.30 pro Monat gemietet werden kann.
Zwischen diesen beiden Fronten buhlen verschiedene Lösungen von Drittanbietern um die Gunst der Kunden, darunter auch PDF Expert 2 von Readdle. Dabei lassen die Verantwortlichen keinen Zweifel offen, dass sie genau darauf abzielen: die Lücke zwischen der kostenlosen Apple- und der kostspieligen Adobe-Lösung zu schliessen.
Aufgeräumte Oberfläche
Für einen positiven ersten Eindruck sorgt die Oberfläche. Sie wirkt nicht nur aufgeräumt, sondern fast schon spartanisch. Gerade im Vergleich zu Acrobat Pro fühlt sie sich an, als würde einem eine Last von den Schultern genommen worden.
Doch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Anwendung vor Möglichkeiten strotzt. So lassen sich zum Beispiel Seiten mit der Maus neu anordnen. Das ist keine grosse Sache – aber in PDF Expert 2 verschiebt man die Seiten intuitiv und mit der grössten Selbstverständlichkeit, während in Acrobat Pro ein eigener Bereich aufgerufen werden muss, der seinerseits mit Symbolen überfrachtet ist. Diese Leichtigkeit zieht sich durch die gesamte Oberfläche, während die tatsächlich unverzichtbaren Symbole dezent beiseite stehen.
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PDFs bearbeiten, Formulare und Unterschriften
PDFs bearbeiten
Zu den besten Eigenschaften von PDF Expert 2 gehört die Bearbeitung von PDF-Dateien. Nur wer schon einmal ein PDF bearbeiten musste, weiss, wie störrisch und klebrig diese Container sein können – doch die Readdle-Anwendung nimmt dieser Aufgabe ihren Schrecken. So lassen sich zum Beispiel Texte nicht nur editieren, sondern sie bleiben dabei auch in ihrem Rahmen und werden sogar neu umbrochen. Nur wenn der Text um die Kontur einer Grafik fliesst, werden die Ergebnisse unberechenbar – doch PDF Expert 2 ist schliesslich kein Ersatz für Adobe InDesign.
Fotos und Grafiken werden via Drag & Drop aus dem Finder in das Layout gezogen, wo sie auf einer Seite umhergeschoben werden. Alternativ werden diese Elemente auch zu eigenen Seiten, indem sie in der Dateiübersicht abgelegt werden. Dabei beeindruckt PDF Expert 2 immer wieder mit seinem Tempo: Die Anwendung fühlt sich nicht wie ein typischer PDF-Editor an, sondern wie eine leichtfüssige Layout-Software.
Formulare und Unterschriften
Gerade in Unternehmen sind PDF-Formulare unverzichtbar im steten Kampf gegen die Papierflut. PDF Expert 2 bietet dazu zwei Funktionen: Zum einen lassen sich Formulare (natürlich) ausfüllen. Alle wichtigen Bedienelemente und Felder werden unterstützt. Dessen ungeachtet sollten Sie sich für die Abklärung ein besonders komplexes Formular schnappen und mit der Demoversion ausprobieren – das verhindert Überraschungen.
Ausserdem verwaltet PDF Expert 2 Ihre Unterschrift, Kürzel und andere Signaturen, die einfach via Drag & Drop an die gewünschte Stelle im Layout geschoben werden, um ein Dokument zu unterschreiben oder zu paraphieren. Diese Unterschriften werden als Bilddateien eingelesen, aber auch das Absegnen via Trackpad ist möglich, falls es unterwegs schnell gehen muss.
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PDF-Austausch mit dem iPad und Fazit
PDF-Austausch mit dem iPad
Dieser Test behandelt zwar die Mac-Version, aber er wäre ohne die Erwähnung der iPad-Version nicht vollständig. Dort übernimmt PDF Expert 5, was auf dem Mac seinen Anfang nahm (oder umgekehrt). Auf dem iPad Pro 12.9 Zoll oder dem iPad Pro 9.7 Zoll wird ausserdem die Arbeit durch den Apple Pencil erleichtert – sowohl bei der Bedienung, als auch beim Anbringen von Unterschriften, Skizzen oder Notizen.
Die Dateien werden am Mac in einem der zahlreich unterstützten Cloud-Dienste abgelegt und danach direkt in den Speicher des iPads kopiert. Später wird die veränderte Datei direkt aus der App zurück in die Cloud übertragen. Sollte die ursprüngliche Datei auf dem Mac noch offen sein, wird das von PDF Expert 2 registriert und die Aktualisierung angekündigt. Man könnte fast vergessen, dass iOS nicht mit einem konventionellen Dateisystem arbeitet.
Genau wie reguläre Anmerkungen können diese Kritzeleien aus dem iPad am Mac als Grafik aktiviert und wieder gelöscht werden:
Fazit
PDF Expert 2 hält, was die Werbung verspricht. Die Anwendung gefällt nicht nur wegen ihrer Möglichkeiten; auch das Tempo sorgt dafür, dass die Arbeit mit PDF-Dateien wieder Spass macht. Die Demoversion ist unter der Adresse pdfexpert.com zu finden. Die Vollversion wird im Mac App Store für 60 Franken angeboten.
Testergebnis
Tempo, Bearbeitungsmöglichkeiten, iPad-Version, Cloud-Unterstützung
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Details: Tempo, Bearbeitungsmöglichkeiten, iPad-Version, Cloud-Unterstützung
Preis: 60 Franken
Infos:https://pdfexpert.com
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