Der NBG6616 des taiwanesischen Netzwerk-Spezialisten ZyXEL ist ein AC-kompatibler Media Router aus dem niedrigen Preissegment. Im Lieferumfang befinden sich Router, Netzteil, ein kurzes RJ-45-Kabel und eine Betriebsanleitung. Zusätzlich wurde der AC1200 Wireless-Adapter geliefert, welcher aber für gewöhnlich separat erworben werden muss.  ZyXEL-typisch macht das Gerät einen sehr wertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Auch das Design unauffällig und elegant. Auffallend: Die Antennen (zwei Stück) sind fest am Router verbaut, können aber nach Belieben bewegt werden. Auch sonst sind Extras eher spärlich gesät: Rückseitig finden sich 4 Gigabit-LAN-Ports und einen WAN-Port. Daneben gibt es einen USB-2.0-Port, ein anderer befindet sich am seitlichen Panel des Geräts. Darüber hinaus gibt es auf der Rückseite zwei Tasten zum Anschalten des Gerätes sowie der WLAN-Funktion. Auch einen WPS-Button ist mit an Bord, der findet sich aber an ungewöhnlicher Stelle (neben dem LED-Balken) und ist erst auf den zweiten Blick als Button und auf den dritten Blick als WPS-Button zu identifizieren. Mit 18,6 cm x 12 cm x 2cm ist der Router klein und handlich – und verfügt über eine breite Stellfläche, was ihm einen stabilen Stand verleiht. Er lässt sich aufgrund der geringen Grösse überall verstauen.

Wie üblich ist die Inbetriebnahme des ZyXEL-Routers denkbar einfach – Plug&Play. Nach dem Einstecken des Netzteils betätigt man den Power-Button und verbindet das Gerät mit dem Client. Hierbei interessant: Beim Verbinden des Clients forderte mich der Assistent auf, den PIN einzugeben, welcher auf dem Router-Display befinde. Aus Ermangelung eines solchen musste ich auf die (automatisch angebotene) Verbindungs-Alternative mit dem WPA2-PSK-Key ausweichen. Das Gerät bietet sowohl das 2,4 GHz- wie auch das 5 GHz-Funkband an.

Das Webinterface des Routers ist ebenfalls gut, übersichtlich und verständlich aufgebaut. Es ist in duzenden von Sprachen verfügbar. Ein spezielles Feature findet sich sogleich nach dem Login: der Spielmodus. Ist dieser aktiviert, priorisiert der Router selbständig die Verbindungen. Wird eine Game-Engine eingeschaltet, geniesst diese höchste Priorität und wird vom Gerät im Bandbreitenmanagement bevorzugt. Werden dabei parallel andere Datentransfers gemacht, könnten die unter Umständen an Bandbreite und somit an Geschwindigkeit einbüssen. Das Bandbreitenmanagement lässt sich auch manuell regeln: Game, VoIP, Surfen, FTP oder E-Mail – diese Punkte hat ZyXEL in seiner Prioritätenliste aufgeführt. Diese lassen sich ganz einfach per Mausklick verschieben. 

Ansonsten finden sich die üblichen Features eines Routers: Medienfreigabe per USB (Samba, FTP etc.), die Parental-Control-Funktion mit denen sich Webdienste und URLS an beliebten Tagen oder zu beliebten Uhrzeiten sperren lassen, die Firewall, eine IP-Block-Funktion sowie diverse Statistiken zur Router-Nutzung usw.

Punkto Geschwindigkeit merkt man, dass es sich nicht um ein absolutes Router-Flaggschiff handelt. Der NGB6616 ist ein AC-fähiger Router mit Dual-Band. Geschwindigkeitsschwankungen waren auch beim Zugriff von mehreren Geräten im Rahmen des machbaren. Punkto Speed ist es unterschiedlich.  Der Hersteller gibt im 5 GHz-Funknetz eine maximale Transferrate von 857 Mbps an. In unserem Geschwindigkeitstest schaffte das Gerät bei Sichtkontakt zwischen Router und Client eine Spitze von 462 Mbit/s, was ganz ordentlich ist. Sind allerdings Wände dazwischen, reduziert sich das Tempo merklich auf bis zu 22 Mbit/s. 

Der Router ist ein Einsteigermodell, das bereits für unter 100 Franken zu haben ist. Das macht sich vor allem bei der mageren Ausstattung bemerkbar. USB 2.0  ist nicht mehr zeitgemäss. Dafür sind die Features im Webinterface zahlreich und gut, der Speed in kurzen Distanzen für den Preis OK. Wer sich nach einem Budget-Gerät umsieht, könnte den NBG6616 in Betracht ziehen.