Test: MacBook Pro 16 Zoll
Kommando zurück: die neue alte Tastatur
Kommando zurück: die neue alte Tastatur
Zu den besten Neuerungen des MacBook Pro gehört die Tastatur. Ironischerweise liegt das daran, dass Apple einen Schritt zurück gemacht und sich vom problematischen Butterfly-Mechanismus abgewendet hat, um zu alten Tugenden zurückzufinden.
Gefühl. Ich hatte mit der allseits geprügelten Butterfly-Tastatur keine so grossen Probleme wie andere Anwender – aber es lässt sich nicht leugnen: Sie stinkt im Vergleich zum aktuellen Magic Keyboard deutlich ab. Die neue Klaviatur fühlt sich hingegen fast genauso an, wie die sehr gelungenen «Magic Keyboards», die Apple für die Desktop-Rechner anbietet. Der Tastenhub von einem Millimeter ist genau richtig, die Geräuschkulisse beim Tippen deutlich gedämpft.
Pfeiltasten. Die Pfeiltasten sind endlich wieder in Form eines umgekehrten «T» angeordnet. Damit lassen sie sich problemlos blind ertasten.
Escape-Taste. Die physische Escape-Taste ist zurück! Ihr Fehlen hat viele Anwender in eine Krise gestürzt – und das nicht ganz zu Unrecht.
Kurz, es ist eine Freude, auf dieser Tastatur zu tippen. Dafür verdient Apple jedoch kein Lob; man hätte einfach das Bewährte beibehalten sollen.
Touch Bar und Sicherheit
Funktionstasten. Die Escape-Taste hat es zurückgeschafft, die Funktionstasten nicht. Sie bleiben durch die Touch Bar ersetzt, die je nach Anwendung und Kontext andere Befehle zeigt – oder sogar eine Voransicht des Bildschirms. Was Sie mit der Touch Bar alles anstellen können, erfahren Sie in diesem Mac-Tipp.
Touch ID. Ein MacBook Pro ist fast immer ein essenzielles Arbeitsgerät. Sein Verlust durch Diebstahl ist eine Sache – die nagenden Zweifel über kompromittierte Daten eine andere. Die Touch ID ist derselbe Fingerscanner, der bis und mit dem iPhone 8 zum Einsatz kam und den Zugriff sicher regelt.
T2-Chip. Fast noch wichtiger als die komfortable Touch ID ist Apples eigener T2-Chip. Er sorgt dafür, dass der Startvorgang lückenlos durch Zertifikate und kryptografische Schlüssel abgesichert wird. Es ist also nicht möglich, dass sich eine Spionage- oder Schadsoftware in den Startvorgang einklinkt und das System unterwandert. Auch der Inhalt des Startlaufwerks bleibt bis zum letzten Bit verschlüsselt, ohne dass es bei der Leistung zu Einbussen kommt – was ebenfalls dem T2 zu verdanken ist.
Und noch eins obendrauf: Seit macOS 10.15 «Catalina» wird die vom iPhone bekannte Aktivierungssperre auch bei den MacBooks eingesetzt: Ohne das Kennwort für die Apple ID bleiben nicht nur die Daten weggesperrt, sondern das Gerät ist für den Dieb auch völlig nutzlos, weil es sich nicht zurücksetzen oder reaktivieren lässt.
Kurz, der T2 macht aus dem MacBook Pro eine wasserdichte Arbeitsumgebung, die für Dritte uneinsehbar ist.
HEVC-Konvertierung. Der T2 bringt noch weitere positive Eigenschaften mit. So verbessert er zum Beispiel die Signalverarbeitung bei Videos. Das führt bei FaceTime-Chats zu gefälligen Farben, einer besseren Belichtung und einem optimierten Tone Mapping. Den grössten Leistungssprung dürften jedoch die Videografen spüren, wenn fertige Videos ins HEVC-Format (H.265) konvertiert werden.
Dieser rechenintensive Vorgang wird durch den T2 massiv beschleunigt: Die benötigte Zeit schrumpft im besten Fall auf einen Zehntel der Zeit, die ein Rechner ohne diesen Chip benötigt.
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