Test: Apple Studio Display

Die Bildqualität

Die Qualität des 5K-Displays ist herausragend – aber nichts anderes haben wir erwartet. Es bietet zwar kein HDR, deckt aber den erweiterten P3-Farbraum zu 100 Prozent ab. Farben und Kontraste sind ohne jeden Makel. Mithilfe von Apples «temporalen Dithering» sind ausserdem über 1 Milliarde Farbtöne darstellbar. Und egal, wie seitlich auf das Display geschielt wird: Die Qualität der Darstellung gibt kein Jota nach.
Die Helligkeit beträgt 600 Nits, was für die Arbeit in Innenräumen problemlos ausreicht. Der iMac 5K bringt es auf 500 Nits, die mir für die tägliche Arbeit jedoch meistens zu hell waren und selten voll aufgedreht wurden. Aber 600 Nits reichen eben nicht, um das Studio Display mit «HDR» anzupreisen.
Das Studio Display zeigt eine bunte, quirlige Grafik
Die Qualität der Darstellung ist über alle Zweifel erhaben
Quelle: Apple Inc.
Die Wiederholfrequenz von 60 Hz wird wohl jene enttäuschen, die mit einem 120 Hz schnellen ProMotion-Display gerechnet haben. Allerdings reden wir hier nicht von einem Smartphone, sondern von einem 5K-Display. Eine Wiederholfrequenz von 120 Hz würde selbst den Thunderbolt-3-Anschluss überfordern, wenn gleichzeitig auch noch Daten übertragen werden, zum Beispiel an eine am Studio Display angeschlossene externe Festplatte.
Ich hätte mir ausserdem gewünscht, dass das Studio Display dieselben runden Ecken aufweist, wie das «Liquid Retina Display» mancher iPads – einfach, weil sie hübsch aussehen. Aber in diesem Fall muss weiterhin die Freeware Displaperture ihren Dienst verrichten.
Für 300 Franken Aufpreis wird ausserdem das normal entspiegelte Glas durch ein Nanotexturglas ersetzt, wie es beim «Pro Display XDR» zum Einsatz kommt. Es soll in hellen Räumen mit vielen Lichtquellen die Spiegelungen weiter reduzieren. Das Testgerät kam mit dem Standardglas – und was soll man sagen: Die Spiegelungen halten sich in engen Grenzen, obwohl das Display nicht matt, sondern kristallklar ist und die Bilder in ihrer vollen Pracht zeigen. Ich kann den Unterschied zu einem Nanotexturglas leider nicht testen; falls Sie daran interessiert sind, sollten Sie einen Besuch bei einem Apple Händler oder in einem Apple Store ins Auge fassen.

True Tone

Mit an Bord ist ausserdem Apples True-Tone-Technologie, mit der die Bildschirmdarstellung an die Farbtemperatur der Umgebung angepasst wird und für eine natürlichere Darstellung sorgt, ganz besonders in den Abendstunden. Tatsächlich ist es diese Eigenschaft, die das Studio Display im direkten Vergleich über den iMac Baujahr 2020 erhebt: Fotos wirken dort nun einen Tick zu blau, während die Farben auf dem True-Tone-Display wesentlich gefälliger daherkommen – allerdings spielen sich diese Unterschiede auf einem Niveau ab, von dem die allermeisten Display-Hersteller nur träumen können.



Kommentare
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gaudenz
18.03.2022
Der Monitor ist gut und mein iMac 27" werde ich vermissen. Trotzdem werde ich einen EIZO holen, einen hässlichen 4K Monitor. Gründe sind rasch aufgezählt: Entspiegelte Oberfläche, Hardwarekalibration und einen Blendschutz. Dies zählt für mich, da ich damit vor allem Bilder bearbeite.

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Klaus Zellweger
18.03.2022
Ich finde das Studio Display sehr gut entspiegelt, auch ohne Nanotexturglas – sogar deutlich besser, als der iMac 5K. Die Apple-Display sind ausserdem am Werk kalibriert, aber wenn du eine eigene Lösung bevorzugst, gibt es dafür natürlich gute Gründe. Hingegen sind die 5K-Auflösung, die Webcam und die Lautsprecher eben Eigenschaften, die das Studio Display von der breiten Masse abhebt.